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Die Deutsche Lufthansa zeigt ja schon seit vielen Jahren sehr großes Interesse am italienischen Markt (nicht zuletzt auch durch diverse Übernahmen und Übernahmeversuche in dieser Gegend), von daher ist es eigentlich nur konsequent, am ehemals wichtigsten Drehkreuz Italiens eine eigene Lounge zu betreiben. Von hier aus starten täglich jeweils mehrere Flüge zu den Drehkreuzen der Lufthansa Group, nämlich Frankfurt, München, Zürich und Wien. Außer der Lufthansa leistet sich nur Emirates eine eigene Lounge am Flughafen Malpensa, allen anderen Reisenden stehen nur die drei durch den Flughafen betriebenen Lounges Sala Monteverdi (im Schengen-Abflugbereich A), Sala Montale und Premium Lounge (beide im Non-Schengen-Abflugbereich B) zur Verfügung.
Bei der Konzeption der Lounge in Malpensa ist die Lufthansa hierbei erstmals von ihrem bisherigen Konzept getrennter Lounges für Business Class-Passagiere und Frequent Traveller sowie StarAlliance Gold-Mitgliedern abgerückt und hat sich für nur eine einzelne Lounge entschieden (daher heißt diese eben auch nur „Lufthansa Lounge“, ohne den Zusatz „Business“ oder „Senator“). Auch beim Catering-Konzept ist man hier teilweise neue Wege gegangen, die Details und ob das ganze was taugt gibt es im folgenden Bericht.
Informationen zur Lounge | |
Besuchszeitpunkt | November 2023 |
Flughafen | Aeroporto di Milano Malpensa (MXP/LIMC) |
Name | Lufthansa Lounge |
Lage | Terminal 1, nach der Sicherheit |
Zugang | Lufthansa Business Class-Ticket |
Lage
Die Lufthansa Lounge Milano Malpensa ist nicht ganz einfach zu finden, was nicht zuletzt auch an dem verwinkelten und nicht ganz leicht zu verstehenden Layout des Flughafenterminals an sich liegt. Von der Check-In-Ebene begibt man sich nach der Sicherheitskontrolle im zentralen Terminalbereich eine Ebene nach unten in die Abflugebene und landet zunächst, wie an Flughäfen heutzutage so üblich, in einer gewaltigen Einkaufsmeile. Hier wendet man sich nach rechts und folgt dem recht verschlungenen Weg vorbei an kleinen Modegeschäften, eine größeren Duty Free-Shops und einer noch größeren Buchhandlung, bis man kurz vor dem Gang zum Abflugsatelliten A1-A10 steht. Hier sollte man jedoch keineswegs weiter in Richtung der Abflug-Gates marschieren, sondern sich noch einmal scharf rechts halten und die hinterste rechte Ecke des Terminalgebäudes ansteuern. Hierbei läuft man an einer Starbucks-Filiale linker Hand und zwei Bistro-Restaurants zu beiden Seiten vorbei. Direkt links neben den Abgängen zu den Bus-Gates A24-A30 findet man dann den Eingang zur Lounge.
Bedenken sollte man, da die Flüge der Lufthansa Group in der Regel von den Gates A1-A10 boarden, dass man nach Verlassen der Lounge noch den Fußweg in den Abflug-Satelliten zu bewätigen hat, wofür man je nach persönlicher Fitness mindestens 5 Minuten einplanen sollte.
Ausstattung
Nach Passieren der Rezeption befindet man sich in einem länglichen Raum, in dem sich linker Hand einige Arbeitsplätze in Form großer Coworking-Schreibtische befinden. Nach rechts geht zunächst der Eingang zu den Toiletten ab, bevor ebenfalls noch in diesem Bereich rechts das Buffet (u.a. mit den Getränken und kalten Speisen) beginnt. Am Ende dieses Raumes gelangt man dann in den eigentlichen Lounge-Bereich, der mit loungetypischen Sitzgelegenheiten ausgestattet ist. Da es sich bei dieser Lounge um eine „gemischte“ Business Class- und Senator-Lounge handelt, wirken die Sitzgelegenheiten etwas hochwertiger als in regulären Business Class-Lounges und erinnern in Teilen an die neue Möblierung der Lufthansa Senator Lounge Düsseldorf.
Die Lounge selbst ist hierbei nicht besonders groß, wurde aber bei unseren beiden Besuchen während dieser Reise nie wirklich komplett voll, obwohl die Abflüge der Lufthansa-Group relativ dicht beieinander liegen.
Einige Belustigung in der Vielfliegerszene rufen immer die Waschräume der Lounge hervor, die von einem namhaften deutschen Keramikwaren-Hersteller gesponsort werden und mit „Premium Restrooms“ betitelt sind. Besonders „Premium“ war mein Erlebnis hier nicht, fehlte doch bei beiden Besuchen (die immerhin zwei Wochen auseinanderlagen) auf einer der beiden Toiletten im Herren-Waschraum die Toilettenbrille, so dass diese Schüssel praktisch nicht nutzbar war. Durchaus originell ist jedoch die Gestaltung der Waschräume selbst, mit antiken Karten der Stadt Mailand und einer Geokoordinaten-Angabe auf den Türen der Toilettenkabinen (diese scheint sich auch tatsächlich präzise auf die Lage der Toiletten zu beziehen, da die Koordinaten des Airport Reference Point gut eine Minute in östlicher Richtung abweichen). Duschgelegenheiten gibt es hier im Übrigen nicht, sehr wohl aber eine barrierefreie Toilette.
Nachdem man also das Inertial-Navigationssystem auf der Toilette alignt hat, wird es Zeit, sich dem einzig verbleibenden Ausstattungsmerkmal der Lounge zuzuwenden, und das wäre die italienische Bar. Diese findet man im Haupt-Loungebereich rechter Hand, sie stellt quasi das „Herzstück“ der Lounge dar.
Man findet das Konzept der italienischen Bar im Lufthansa Lounge-Netzwerk ja noch an einer anderen Stelle, nämlich im Senator Café im Abflugbereich G des Münchner Flughafens, und dort ist es deutlich besser umgesetzt. Man hat hier in Mailand einmal mehr das Gefühl, dass das Potential eines gut gemeinten, innovativen Elements wieder an organisatorischen und personellen Faktoren gescheitert ist. Erhält man in München bei einem Vollzeit-Barista jederzeit hochwertige Getränke, Kaffee und sogar aufgebackene Panini, so hat man hier teilweise erhebliche Schwierigkeiten, überhaupt jemanden ausfindig machen zu können, der sich zuständig fühlt. Bei unserem ersten Besuch am frühen Morgen wurde eigens ein Mitarbeiter aus der Küche herbeizitiert, um uns einen Cappucino zuzubereiten, bei unserem zweiten Besuch zur Mittagszeit war es fast noch schwieriger, jemanden zur Zubereitung eines Aperol Spritz zu finden. Man kann sich zwar prinzipiell auch an der Kaffemaschine auf dem Buffet selber einen Kaffee ziehen, aber wer möchte das schon, wenn man (a) in Italien ist und (b) eine hochwertige Kaffeemaschine an der Bar zur Verfügung steht.
Ebenso mussten wir bei unserem letzten Besuch feststellen, dass kleine Elemente wie die Tafel hinter der Bar, auf der bei unsererm allerersten Besuch Anfang 2022 (noch zu Corona-Bedingungen) noch mit den Empfehlungen des Tages beschriftet war, nicht mehr wirklich genutzt wurden. Als das obere Bild entstanden ist, prangte hier wenigstens noch ein „Happy Halloween“-Schriftzug, bei unserem späteren Besuch war die Tafel dann ausgewischt. Wirklich schade, machen doch gerade solche Kleinigkeiten in der standardisierten Welt der Lufthansa-Lounges den entscheidenden Unterschied.
Verpflegung
Wie bereits erwähnt, waren wir innerhalb von 3 Wochen zwei mal in dieser Lounge, einmal zur Frühstücks- und einmal zur Mittagszeit. Auch hier wird das Buffet gegen 11 Uhr von Frühstück auf All-Day-Dining umgestellt, jedoch geschieht dies nicht so plötzlich und ruckartig wie in anderen Lounges, so dass einige der warmen Frühstücksgerichte auch gegen 12 Uhr noch auf dem Buffet standen.
Der grundsätzliche Aufbau des Buffets ist hierbei so, dass man im vorderen Lounge-Bereich eine Auswahl kalter Speisen findet, dazu gibt es zwischen den beiden Bereichen noch eine kleine Insel, auf der ebenfalls kalte Speisen gereicht werden. Warmes Essen wird hierbei auf dem Tresen der Bar präsentiert.
Frühstück
Zum Frühstück gab es bei unserem Besuch am kalten Buffet eine Auswahl an Tramezzini und Croissants, von denen einige nach typisch italienischer Art mit Marmelade und Vanillecreme gefüllt waren, dazu eine kleine Auswahl an Brötchen sowie einige Aufstriche. Die „Insel“ bot eine Auswahl an Säften (u.a. Orange, Ananas und Apfel), Obstsalat, Joghurt, fertig angesetztes Müsli und eine kleine Auswahl an Cerealien. Auf der Bar wurden neben einem kalten mediterranen Pastasalat auch Rührei und gebratene Champignons präsentiert. Alles in allem eine brauchbare, aber keineswegs großartige Auswahl.
Zusätzlich war bei unserem ersten Besuch im Bereich gegenüber des kalten Buffets eine kleine Halloween-Sonderecke aufgebaut, an der man sich mit Pumpkin Pie und diversen italienischen Keksen bedienen konnte.
Mittagessen
Zum Mittagessen wurde das kalte Buffet dann durch fertig portionierte Salate, einer kleinen Auswahl von Käse, Mortadella und belegten Brötchen getauscht. Die Buffet-Insel präsentierte zweierlei Sorten Foccacia (mit und ohne eingebackene Tomaten), Kuchen und den übriggebliebenen Obstsalat vom Frühstück (wie gesagt, der Wechsel von Frühstück zu Mittagessen ging nicht so schlagartig über die Bühne wie in anderen Lufthansa-Lounges). Auf der Bar wurden erst kurz vor unserem Verlassen der Lounge die warmen Speisen ausgetauscht, ich erinnere mich nur, dass Spinat dabei war. Außerdem war eine geschmacklich nicht besonders intensive Suppe (vermutlich mit Blumenkohl) im Angebot.
Getränke
Bei den Getränken ist die Auswahl am Mailänder Flughafen zweigeteilt. Zum einen gibt es neben dem kalten Buffet einen Counter, an dem neben dem Lufthansa-Lounge-typischen WMF-Kaffevollautomaten eine Postmixanlage für Softdrinks und eine Zapfanlage für zweierlei Sorten Bier (Löwenbräu Hell sowie Nastra Azzurro der Brauerei Peroni) geboten werden. Neben zwei Glasbehältern mit aromatisiertem Wasser sind das auch die einzigen Getränke, die zur Selbstbedienung in der Lounge zur Verfügung stehen.
Alle anderen Getränke, insbesondere also Wein, Spirituosen und daraus zubereitete Cocktails, sind ausschließlich in Bedienung von der Bar erhältlich. Mangels Getränkeliste ist hier also gar nicht so klar, was überhaupt alles geboten wird, insbesondere, da die Flaschen mit Spirituosen recht eng gedrängt direkt hinter der Bar stehen.
Natürlich soll sich niemand in einer Flughafenlounge komplett die Kante geben, aber angesichts der bereits geschilderten Schwierigkeiten, Personal zur Bedienung an der Bar auffinden zu können, würde ich mir zumindest eine Auswahl an üblichen Basis-Spirituosen zur Selbstbedienung wünschen. Immerhin platzierte man die Auswahl an Wein (zwei Rotweine, zwei Weißweine und einen weißen Schaumwein) zur Mittagszeit so auf der Bar, dass eine problemlose Selbstbedienung möglich war (was so wohl auch beabsichtigt war).
Fazit
Es ist wirklich schade – die Lufthansa Lounge Mailand Malpensa lässt insbesondere durch die lieblose Behandlung ihres Herzstücks (und in gewisser Weise auch ihres Alleinstellungsmerkmals) viele Chancen ungenutzt. Würde man hier das volle Potential ausschöpfen, könnte diese Lounge zu den besten im ganzen Lufthansa-Netzwerk gehören. So handelt es sich bei der Lounge lediglich um eine mäßige bis unterdurchschnittliche Lufthansa Business Class-Lounge, für die man nicht unbedingt früher am Flughafen sein muss als unbedingt nötig.
Was andere denken
- Review: Lufthansa Lounge Milan Malpensa auf milesopedia.com (englischsprachig)