- First Class nach Australien
- SWISS Business Class Düsseldorf-Zürich-Mailand im Airbus A220
- Sheraton Milan Malpensa Airport
- Lufthansa Lounge Mailand-Malpensa
- Lufthansa Business Class Mailand (MXP)-Frankfurt
- Air Canada Maple Leaf Lounge Frankfurt
- Singapore Airlines First Class Boeing 777 Frankfurt-Singapur
- Singapore Airlines The Private Room
- Singapore Airlines First Class (Suites) Airbus A380 Singapur-Sydney
- Hilton Sydney
- Qantas Domestic Business Lounge Sydney
- Qantas Business Class Boeing 737 Sydney-Adelaide
- Hotel Indigo Adelaide Markets
- Virgin Australia Lounge Adelaide
- Virgin Australia Business Class Boeing 737 Adelaide-Sydney
- Crown Towers Sydney Hotel & Spa
- Singapore Airlines SilverKris First Class Lounge Sydney
- Singapore Airlines First Class (Suites) Airbus A380 Sydney-Singapur
- Singapore Airlines First Class Boeing 777 Singapur-Frankfurt
Aufgrund der Nichtverfügbarkeit zweier Prämien-Sitzplätze auf allen Qantas-Flügen unseres gewählten Reisetags hatten wir uns entschieden, für den Rückflug von Adelaide nach Sydney jeweils mit bezahlten Business Class-Tickets auf Virgin Australia zu reisen, die mit einem Preis von ca. 250 Euro pro Person im Vergleich zu den von Qantas an diesem Tag aufgerufenen Preisen äußerst fair bepreist waren.
Gebucht hatten wir, um nicht unnötig früh aufstehen zu müssen, den Flug VA417, der am späten Vormittag in Adelaide abfliegen sollte. Virgin Australia ist aber dafür berüchtigt, Flüge, die die erforderliche Auslastung nicht erreichen, ersatzlos zu streichen – genau das passierte auch uns etwa einen Monat vor unserem Abflug, per E-Mail wurden wir lapidar darüber informiert, dass unser gebuchter Flug nicht stattfinden würde und wir auf den zwei Stunden früher abfliegenden Flug nach Sydney umgebucht worden seien. Da dies absolut kein Ausnahmefall zu sein scheint sollte man, wenn man Flüge mit VA in Erwägung zieht, immer damit rechnen, nicht mit dem ursprünglich gebuchten Flug befördert zu werden.
Informationen zum Flug | |
Zeitpunkt | November 2023 |
Fluggesellschaft | Virgin Australia (VA/VOZ) |
Von | Adelaide Airport (ADL/YPAD) |
Nach | Sydney Kingsford Smith International Airport (SYD/YSSY) |
Flugnummer | VA413/VOZ413 |
Abflugzeit | 09:30 Uhr |
Ankunftszeit | 11:55 Uhr |
Dauer | 1:55 Stunden |
Flugzeug | Boeing 737-800 (B738) VH-IWQ |
Reiseklasse | Business (D) |
Sitzplatz | 1A |
Vor dem Flug
Am Morgen unseres Abflugs begaben wir uns mit dem Taxi zum Flughafen (der Fahrpreis aus dem CBD in Adelaide bewegt sich je nach Abfahrtsort zwischen 25 und 35 AUD), wo wir etwa zwei Stunden vor dem geplanten Abflug ankamen. Der Check-In-Bereich von Virgin Australia, der sich auf der linken Terminal-Seite befindet, war zu diesem Zeitpunkt gut gefüllt und wie bereits bei Qantas in Sydney bestand er hauptsächlich aus Selbstbedienungs-Kiosks zum Druck von Bordkarten und zur Gepäckaufgabe. Zwar gab es auch einen bedienen Priority-Check-In-Schalter, vor diesem wartete jedoch bereits eine größere Anzahl von Fluggästen, so dass wir uns entschieden, die Selbstbedienungs-Möglichkeiten zu nutzen (auch, weil ich das einmal ausprobieren wollte).
Dies mag eventuell ein Fehler gewesen sein, denn der gesamte Prozess gestaltete sich überaus umständlich. Nach dem Login am Check-In-Kiosk wurde zunächst abgefragt, wie viele Gepäckstücke aufzugeben seien, und sodann eine Gepäckbanderole gedruckt. Diese musste natürlich zunächst am Gepäck befestigt werden, wofür aber an den Kiosks bzw. allgemein in der Check-In-Halle nicht genug Platz war, so dass sich hier eine ziemlich chaotische Situation einstellte. Anschließend mussten die gelabelten Gepäckstücke an einem der Gepäckaufgabe-Automaten abgegeben werden, wozu ein erneuter Login mit der Bordkarte bzw. der Buchungsnummer erforderlich war. Madames Gepäckstück wurde zunächst abgewiesen, da erst noch (bei einem Gewicht von exakt 20 Kilo) ein „Heavy“-Anhänger, der umgehend vom Gepäckaufgabe-Automaten ausgespuckt wurde, anzubringen war. Mein Gepäckstück konnte dann zunächst gar nicht mehr abgegeben werden, da sich in der Zwischenzeit die Förderanlage notabgeschaltet hatte. Das herumlaufende Personal kümmerte sich nicht wirklich um den gesamten Vorgang, obwohl einige Passagiere ganz offensichtlich Schwierigkeiten mit dem Prozess der Selbstbedienungs-Gepäckaufgabe hatten. Nach ein paar Minuten Wartezeit setzte sich die Maschinerie jedoch wieder in Bewegung, und auch ich konnte mein Gepäck einschleusen.
An der Sicherheitskontrolle herrschte ein mäßiger Andrang, hier standen jeweils auch Priority-Kontrollspuren zur Verfügung. Wirklich zügig voran ging es aber dennoch nicht, und erneut hatte ich den Eindruck, dass die überwiegend vorhandenen CT-Gepäckscanner eher einen Zeitverlust denn einen Zeitgewinn brachten.
Die bis zu unserer Abflugzeit verbleibende Zeit verbrachten wir in der Virgin Australia Lounge, die glücklicherweise gegen 8 Uhr morgens nicht so voll war wie eigentlich erwartet (offenbar ist die morgendliche Stoßzeit dann schon vorbei).
Etwas erstaunt war ich über die geplante Aufenthaltsdauer unseres Flugzeugs, das von Sydney kam, am Boden in Adelaide – eine Turnaround-Zeit von 35 Minuten ist durchaus sportlich, und erinnert an Low Cost Carrier wie Ryanair in Europa. Da aber auch in Adelaide zum Ein- und Aussteigen aus dem Flugzeug sowohl die vordere als auch die hintere Flugzeugtür genutzt werden, ist das tatsächlich zu schaffen (Verspätungen holt man so natürlich nicht wieder auf).
Als die Zeit zum Einsteigen gekommen war, rief man zunächst ein Priority Boarding für Business Class und Statusgäste auf. Was ich hierbei etwas ärgerlich (und auch nicht ganz nachvollziehbar) fand, war, dass man sowohl an der Bordkartenkontrolle als auch direkt beim Einsteigen ins Flugzeug darauf bestand, die ausschließlich online verfügbare Version der mobilen Bordkarte zu sehen – da VA den Barcode der Bordkarte nicht per E-Mail schickt (sondern nur einen Link zu einer Online-Version der Bordkarte), hatte ich sicherheitshalber den Barcode lokal auf meinem Telefon gespeichert. Dieser funktionierte am Scanner auch einwandfrei, dennoch wollte man unbedingt die im Browser aufgerufene Bordkarte sehen. Auch beim Betreten des Flugzeugs musste diese erneut aufgerufen und vorgezeigt werden, wer hier kein Datenroaming hat (oder wie einige Tage zuvor vom Mobilfunk-Ausfall in Australien betroffen war) könnte da möglicherweise in Schwierigkeiten geraten (das WiFi aus dem Terminal reicht natürlich nicht bis ins Flugzeug).
An Bord
Wie auch Qantas verfügt Virgin Australia in ihren Boeing 737 über eine „echte“ Zwei-Klassen-Kabine, im Gegensatz zu Qantas bietet Virgin Australia jedoch nur zwei Reihen (8 Plätze) in der Business Class, während es bei Qantas drei Reihen (12 Plätze) sind. Die Economy Class-Kabine ist hierbei weder durch feste Trenner noch durch einen Vorhang von der Economy Class abgetrennt.
Als der Boarding-Vorgang, der wie schon bei unserem Hinflug von Sydney nach Adelaide wieder gleichzeitig durch die vordere (Reihen 1 bis 14) und hintere (Reihen 15 bis 30) Flugzeugtür stattfand, fast abgeschlossen war, wurde uns durch den einzelnen, für die Business Class-Kabine zuständigen Flugbegleiter, überraschenderweise ein Begrüßungsgetränk angeboten. Auf einem Tablett wurden trotz der frühen Stunde Schaumwein und Wasser präsentiert, im Gegensatz zur Lounge wird also offenbar unabhängig von der Tageszeit an Bord immer Alkohol ausgeschenkt.
Der Schaumwein, vom Personal fälschlicherweise grundsätzlich als „Champagne“ bezeichnet, erfreute sich an diesem Morgen in der mit 6 Personen nicht ganz ausgebuchten Business Class-Kabine größter Beliebtheit – auch nach dem Start wurde uns proaktiv immer wieder nachgeschenkt (Zitat des Flugbegleiters: „I’ve never had a bad day that started with Champagne“), so dass wir am Ende des Flugs den Alkohol deutlich spürten.
Bei dem Flugzeug, das auf unserem Flug zum Einsatz kam, handelte es sich um eine Boeing 737 aus den Beständen von Silk Air, die nach der Integration in die Hauptmarke Singapore Airlines dort ausgeflottet wurden. Aus diesem Grund hatte das Flugzeug etwa zwei Jahre zuvor eine neue Kabineneinrichtung erhalten, jedoch verfügen diese Flugzeuge noch nicht über einen Internet-Zugang. Während angekündigt wurde, dass der Internet-Zugang „auf diesem Flug nicht funktionieren“ würde (tatsächlich ist gar keiner verbaut), ist dennoch ein Bord-WLAN verfügbar, über das auch alle Unterhaltungs- und Informationsangebote (die Flugzeuge von Virgin Australia verfügen nicht über Bildschirme) verteilt werden. Dies funktionierte auf unserem Flug aber auch nicht richtig, insbesondere die Moving Map konnte auf meinem Mobiltelefon nicht wirklich genutzt werden.
Der Sitz
Wie auch bei Qantas sind die Business Class-Sitze bei Virgin Australia nach dem Schema 2-2 angeordnet, es handelt sich hierbei um Sitze aus der MiQ-Reihe von Collins Aerospace, die für Premium Economy-Kabinen und Business Class-Kabinen auf Kurzstrecken vorgesehen sind. Da die Kabinen nach Übernahme der Flugzeuge von Silk Air komplett neu ausgestattet wurden, waren die Sitze noch in einem recht ordentlichen Zustand. Die Beinfreiheit ist hier, trotz der breiteren Sitze, im Vergleich mit europäischen Business Class-Kabinen mit freiem Mittelsitz aber auch nicht nennenswert größer.
Die Sitze verfügen in der Mittelkonsole über ausklappbare Tische, eine Ablagefläche (z.B. für Getränke) und auch über eine kleine, ausziehbare Ablage, sollte es mit den Getränken doch einmal ein wenig eng werden. Steckdosen konnte ich an unseren Plätzen keine finden (es kann aber sein, dass diese nur in der ersten Reihe fehlen, da sie möglicherweise an der Rückseite der Sitze verbaut sind).
Die Sitze sind, ebenso wie bei Qantas, mit einer manuell verstellbaren Beinauflage versehen, die auch eine Fußstütze bietet. Diese lässt sich im Gegensatz zu den Fußstützen bei Qantas per Knopfdruck ausklappen, beim Einklappen (wie auch beim Zurückstellen der Beinauflage) ist jedoch ein gewisser Kraftaufwand in den Beinen erforderlich. Grundsätzlich halte ich diese Bein- und Fußauflagen aber für verzichtbar, weshalb ich sie auch nicht genutzt habe.
Verpflegung
Kurz nach dem Start wurde ein Frühstück serviert, hierbei bestand eine Auswahl aus zwei unterschiedlichen Gerichten. Mangels Speisekarte und da ich keine entsprechenden Notizen gemacht hatte, ist mir leider die zweite Option entfallen. Wir haben uns jedenfalls beide für Rührei mit Tomaten auf Sauterteig-Brot entschieden, dazu wurde eine Auswahl an Brot und süßen Teilchen angeboten, während unsere Sektgläser regelmäßig nachgefüllt wurden.
Das Essen war sowohl mengenmäßig als auch qualitativ vollkommen in Ordnung und bewegte sich etwa auf dem Niveau dessen, was wir einige Tage zuvor auch bei Qantas angeboten bekommen hatten.
Fazit
Das eigentlich spannende auf solch einem recht ereignislosen 2-Stunden-Inlandsflug war der Vergleich zwischen den direkten Wettbewerbern Qantas und Virgin Australia. Beide bieten ein absolut vergleichbares Produkt, wobei Virgin Australia in allen Punkten minimal die Nase vorn hatte – angefangen bei dem besseren Zustand der Kabine, über die nicht so überfüllte Lounge bis hin zum Welcome Drink am Boden. Insbesondere beim Preis-Leistungs-Verhältnis schlägt Virgin Australia Qantas aber um Längen, weshalb Virgin Australia aus meinem Vergleich mit wehenden Fahnen als Sieger hervorgeht. Ich würde mich jetzt zwar auch nicht mit Händen und Füßen wehren, inneraustralisch noch einmal mit Qantas zu fliegen, aber hätte ich die Wahl, würde ich höchstwahrscheinlich wieder Virgin Australia buchen.