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SWISS Business Class Zürich – London (LCY) Airbus A220

Eigentlich habe ich in den vergangenen Wochen und Monaten schon sehr ausführlich über die SWISS Business Class auf der europäischen Kurzstrecke berichtet, und eigentlich sollte der Flug nach London ursprünglich mit Air Dolomiti ab Frankfurt stattfinden. Da die Deutsche Bahn uns aber kurzfristig den Zubringer nach Frankfurt gestrichen hatte, entschieden wir uns für eine Umbuchung des Hinflugs dieser Reise über Zürich, da wir aus organisatorischen Gründen unbedingt zum Flughafen City fliegen wollten und die Umbuchung eines Prämientickets der Lufthansa auf den direkten Flug von Düsseldorf nach London-City mit CityFlyer naturgemäß nicht möglich war. Dementsprechend wird dieser Bericht auch recht kurz, ich werde mich primär auf die Unterschiede zwischen dem zuvor verlinkten Flug mit BA City Flyer und dem Erlebnis bei SWISS beschäftigen (Spoiler: die SWISS-Flüge zwischen Zürich und London unterscheiden sich nicht nennenswert von anderen innereuropäischen SWISS-Flügen, haben aber gegenüber BA City Flyer dennoch knapp die Nase vorn).

Informationen zum Flug
ZeitpunktJuni 2024
FluggesellschaftSWISS International Airlines (LX/SWR)
VonFlughafen Zürich-Kloten (ZRH/LSZH)
NachLondon City Airport (LCY/EGLC)
FlugnummerLX456/SWR456
Abflugzeit11:50 Uhr
Ankunftszeit12:30 Uhr
Dauer1:40 Stunden
FlugzeugAirbus A220-100 (BCS1) HB-JBG
ReiseklasseBusiness (I)
Sitzplatz1F

Vor dem Flug

Nach unserer Ankunft aus Düsseldorf begaben wir uns aufgrund der recht kurzen Umsteigezeit (wenn alles pünktlich ist und man halbwegs weiß, wo man hin muss, ist der entsprechende Umstieg in unter 40 Minuten zu machen) direkt durch die Passkontrolle vom Abflugbereich B in den internationalen Abflugbereich D des Hauptterminals.

Im Gegensatz zu British Airways, die für ihre Flüge in das Vereinigte Königreich in Zürich den Abflugbereich E nutzen (hier muss beim Umsteigen dann der People Mover von A nach E genommen werden, was sicherlich 10 Minuten in Anspruch nimmt), fliegt SWISS nach London grundsätzlich vom Abflugbereich D des Hauptterminals.

Die Flüge zum City Airport werden dabei sowohl von SWISS selbt (auf dem Airbus A220) als auch im Wet Lease mit Helvetic (auf Embraer 190) durchgeführt. Während man bei Flügen, die durch Helvetic durchgeführt werden, in aller Regel mit dem Bus zum Flugzeug gebracht wird, kann man von SWISS durchgeführten Flügen in aller Regel direkt vom Terminal ins Flugzeug einsteigen.

Nach Passieren der Passkontrolle, an der überhaupt nichts los war, hatten wir sogar noch ein paar Minuten Zeit, einen Blick auf die vor etwa einem Jahr renovierte SWISS Lounge im Abflugbereich D zu werfen.

Bei vielen Flügen, die den Schengen-Raum verlassen, führt SWISS eine separate Passkontrolle bereits vor Passieren des Boarding Gates durch, um beim eigentlichen Einsteigevorgang Zeit zu sparen. Hierzu werden einige Minuten vor dem Beginn des Boarding-Vorgangs kleine Schalter vor dem Gate aufgebaut, an denen jeder Passagier seinen Pass und seine Bordkarte präsentieren sollte um sich einen Stempel auf seiner Bordkarte abzuholen.

Abgleich von Bordkarte und Pass vor dem Einsteigen

Ich hatte mich schon gewundert, wie das mit dem Stempel wohl funktioniert, wenn man wie wir mit elektronischen Bordkarten unterwegs ist. In diesem Falle erhielten wir einfach eine Blanko-Bordkarte mit Stempel drauf, was sicherlich eine pragmatische, wenngleich nicht besonders umweltfreundliche Lösung ist.

Gestempelte Blanko-Bordkarte

Diese Blanko-Bordkarten werden beim Einsteigen ins Flugzeug wieder eingesammelt, wer keinen Stempel auf der Bordkarte vorweisen kann und auch nicht im Besitz einer solchen Blanko-Bordkarte ist, muss seinen Pass an dieser Stelle noch einmal vorzeigen. Grundsätzlich ist diese Vorgehensweise sicherlich ganz innovativ, da das Scannen der Bordkarten (inklusive Abgleich mit den Ausweisdokumenten) beim Einsteigevorgang im Allgemeinen kaum einen nennenswerten Zeitverlust bringt (der Flaschenhals befindet sich ja eher im Gang des Flugzeugs) bin ich aber nicht ganz sicher, ob das außer einer gewissen Verwirrung bei unerfahrenen Reisenden überhaupt wirklich etwas bringt – einen tatsächlichen Zeitvorteil könnte das aber ausmachen, sobald in Kürze dann Einreiseanmeldungen für das Vereinigte Königreich erforderlich sein werden.

An Bord

An Bord zeigt sich in der Business Class direkt der erste und wichtigste Unterschied zwischen Flügen nach London City mit BA CityFlyer einerseits und der Lufthansa Group andererseits, nämlich die nicht vergebenen Sitzplätze im vorderen Teil der Kabine. Während BA City Flyer in den E190, mit denen der Flughafen London City angeflogen wird, auch in der Business Class sämtliche Sitzplätze belegt, sind es auf den E190, die im Auftrag der Lufthansa Group unterwegs sind (d.h. Lufthansa City Line, Air Dolomiti und Helvetic) grundsätzlich nur die Hälfte – in der 2+2-Bestuhlung erhält jeder Business Class-Gast eine Halbreihe für sich alleine, in den SWISS Airbus A220-100, die ebenfalls und wie in unserem Falle nach LCY zum Einsatz kommen, wird bei einer 2+3-Bestuhlung auf der rechten Flugzeugseite nur der Mittelplatz nicht vergeben, auf der linken Seite erhält man wie bei den kleineren Maschinen eine halbreihe für sich alleine.

Der mittlere Sitzplatz bleibt bei SWISS in der Business Class frei

An sonsten gibt es auf den Flügen, die SWISS selbst mit dem A220 durchführt, auch in jeder Sitzreihe einen Monitor mit dem Flugfortschritt, worauf man bei BA CityFlyer (wie aber auch bei Air Dolomiti oder Helvetic) verzichten muss.

Während des Fluges wurde noch ein Duty Free-Bordverkauf angeboten, ich frage mich hier immer wieder, ob und wenn ja wie häufig hier etwas verkauft wird – und ein bisschen drängt sich mir der Verdacht auf, dass hier nur einmal pro Forma mit dem Zigaretten-Trolley durch den Gang geschoben wird.

Verpflegung

Verpflegungstechnisch gab es auf diesem Flug ein kaltes Mittagessen – obwohl SWISS in den vergangenen Wochen offenbar einige neue Gerichte in die Rotation aufgenommen hat, trafen wir hier einmal mehr auf einen der Klassiker des SWISS-Europasortiments, nämlich auf das Roastbeef mit Barbecuesalat (mithin eines meiner Lieblingsgerichte der SWISS-Kollektion).

Mittagessen in der SWISS Business Class nach London

Mengenmäßig bewegt man sich hier auf dem gleiche Niveau wie auf den Flügen von BA City Flyer, qualitativ ist das, was bei SWISS geboten wird, in der Regel aber ein wenig hochwertiger. Man sollte allerdings beachten, dass es bei den Mittagsimbissen nicht immer einen „Käsegang“ gibt (zumindest fehlte dieser auf einigen meiner letzten Flüge am Mittag).

Getränketechnisch wird die volle Auswahl geboten, wie auch bei British Airways ist Champagner (derzeit ein Standardprodukt des Hauses Jacquard) erhältlich. Es gibt zwar für Fans eines Gin Tonic keine zwei unterschiedlichen Gin-Sorten zur Auswahl (bei BA wären dies Gordon’s und Tanqueray), dafür kann der etwas speziell schmeckende Appenzeller Gin, der bei SWISS auf der Kurzstrecke serviert wird, aber durchaus auch überzeugen. Auf diesem Flug wurde durch die Crew auch proaktiv Nachschlag angeboten, was man bei SWISS in jüngster Zeit leider nicht mehr so oft erlebt.

Champagner in der SWISS Business Class nach London

Ankunft

Bei der Ankunft hatten wir wieder einmal das Glück, die Parkposition direkt am Gate 10 (am westlichen Gebäudeende) zu erhalten, so dass wir zu Fuß vom Flugzeug ins Terminal marschieren konnten. Man muss dann zwar bis zum Ausgang ein gutes Stück durch den Ankunftsgang des Gebäudes laufen, hat aber den Vorteil, wenn man in den ersten oder letzten Reihen sitzt (am LCY wird in der Regel über beide Türen ausgestiegen), bei den ersten zu sein, die an der Einreisekontrolle ankommen – insbesondere, wer die elektronische Passkontrolle nicht nutzen kann (diese ist nur für „gängige“ Nationalitäten wie die der EU, der Schweiz, den USA und Kanada verfügbar), steht sonst mitunter einige Zeit an einem der in der Regel schwach besetzten Passkontrollschalter an.

Der Gang auf der Ankunftsebene am Flughafen London-City

Leider werden die A220 der SWISS aus Platzgründen (vor dem Terminal ist nicht genug Platz) oftmals auf dem östlichen Vorfeld abgestellt, von wo aus eine Busfahrt zum Terminal erforderlich ist. Hierbei erübrigt sich dann natürlich der Vorteil eines schnellen Verlassens des Flugzeugs, da der gesamte Pulk auf einmal am Terminal ankommt. Bei dieser Ankunft hatten wir aber wie beschrieben wieder Glück, waren die ersten im Terminal und auch die ersten an der Passkontrolle, die nur wenige Sekunden dauerte.

Recht lange dauerte hingegen die Gepäckausgabe – am City Airport gibt es nur zwei Gepäckbänder, die recht willkürlich für die ankommenden Flüge genutzt werden, oftmals vermischt sich hier auch die Gepäckausgabe mehrerer ankommender Flüge, was mitunter zu größeren wartenden Menschenmengen in der kleinen Gepäckausgabehalle führte. Als das Gepäck unseres Fluges dann ausgegeben wurde, erfolgte dies auch recht willkürlich und gemischt nach Priority/Nicht Priority, so dass es insgesamt vom Aufsetzen bis zum Passieren der Zollkontrolle etwa 20 Minuten dauerte – am Flughafen Heathrow würde man darüber lachen, dass dies als lang wahrgenommen wird, aber für den London City Airport ist das tatsächlich schon recht lang.

Fazit

Ich hatte ja in der Einleitung schon angekündigt, dass dies in erster Linie ein Vergleich zwischen den Angeboten von SWISS und BA CityFlyer auf den jeweiligen Strecken nach LCY sein soll, dementsprechend macht es Sinn, auch entsprechend zu konkludieren. Wer hier wirklich die Nase vorn hat vermag ich nicht zu sagen – SWISS besticht hier mit einem etwas hochwertigeren Speisenangebot und insbesondere dem freien Nachbarsitz in der Business Class, BA CityFlyer bietet hingegen die direkteren Verbindungen, da man auch dann nicht umsteigen muss, wenn man nicht gerade ab Frankfurt oder Zürich reist. Aufgrund der ohnehin meist kurzen Flugzeit (insbesondere ab Düsseldorf) wäre ich aber tatsächlich eher gewillt, auf den freien Mittelsitz zu verzichten und CityFlyer zu wählen, statt den Umweg mit Zeitverlust beim Umsteigen in Zürich zugunsten eines marginal besseren Produkts in Kauf zu nehmen.

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