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Austrian Airlines Business Class Wien – Düsseldorf Airbus A320

Irgendwie mussten wir von unserer Kurzreise nach Wien wieder zurück nach Hause kommen, und im Gegensatz zum Hinflug war an unserem Rückflugtag Prämienverfügbarkeit auf dem direkten Flug von Wien nach Düsseldorf gegeben, so dass wir nicht umsteigen mussten. Meine letzte Erfahrung mit Austrian Airlines lag schon eine Weile zurück, ich muss aber vorwegnehmen, dass sich das Erlebnis gegenüber dem Jahr 2016 im Gegensatz zu den übrigen Lufthansa Group-Airlines nicht nennenswert verschlechtert hat. Wieso mich dieser Flug überzeugt (und fast schon begeistert) hat, erfahrt ihr hier.

Informationen zum Flug
ZeitpunktJuni 2024
FluggesellschaftAustrian Airlines (OS/AUA)
VonFlughafen Wien-Schwechat (VIE/LOWW)
NachFlughafen Düsseldorf International (DUS/EDDL)
FlugnummerOS104/AUA104
Abflugzeit17:35 Uhr
Ankunftszeit19:10 Uhr
Dauer1:35 Stunden
FlugzeugAirbus A320-200 (A320) OE-LXE
ReiseklasseBusiness (I)
Sitzplatz1A

Vor dem Flug

Leider begann das sehr angenehme Erlebnis mit Austrian Airlines am “Skylink”-Terminal des Flughafens Schwechat, das vor gut 12 Jahren in Betrieb genommen wurde. Bereits bei meinen ersten Besuchen habe ich den Neubau als misslungen wahrgenommen – hier ist alles eng, wirkt aufgrund der starken Kontraste zwischen schwarz und weiß nicht besonders einladend und weder Wegführung noch Beschilderung sind intuitiv verständlich (wobei letzteres auch schon in den Bestandsgebäuden des Flughafens Wien ein Problem war). Es ist erstaunlich, dass man so etwas im 21. Jahrhundert an einem internationalen Drehkreuz baut.

Da wir kein Gepäck aufzugeben hatten, begaben wir uns nach unserer Ankunft am Flughafen direkt durch die Sicherheitskontrolle, an der keinerlei Wartezeiten herrschten und verbrachten den Rest unserer Wartezeit auf den Abflug in der ebenfalls nicht besonders herausragenden Austrian Senator Lounge im Schengen-Bereich.

Als es Zeit war, zum Gate zu gehen, kämpften wir uns durch den fast schon überfüllt wirkenden Hauptkorridor des Abflugbereichs F zum Gate F22 vor. Der Abflugbereich glänzt in erster Linie mit einer beengten Architektur, zu wenigen Sitzgelegenheiten und unterdimensionierten Einrichtungen (dass sich vor der Damentoilette eine Schlange von 10 Personen bildet, darf an einem internationalen Drehkreuzflughafen einfach nicht passieren) – so fanden wir auch den Wartebereich direkt am Gate von einer Menschenmasse verstopft vor.

Das Boarding wurde dann auch recht pünktlich aufgerufen, jedoch offenbar gestartet, bevor die Kabinenbesatzung fertig war. Somit mussten wir uns nicht nur durch die wartenden Mitreisenden zum Schalter für das Priority-Boarding durchkämpfen, sondern auch in der Fluggastbrücke noch einige Minuten warten, bis das Flugzeug tatsächlich zum Einsteigen bereit war.

Wartezeit in der Fluggastbrücke

An Bord

Glücklicherweise wendete sich das Blatt, als wir erst einmal an Bord waren. Hier wurden unsere (zugegebenermaßen nicht besonders hohen) Erwartungen in praktisch jedem Aspekt übertroffen. Während Austrian im A320 wie alle anderen Lufthansa-Gesellschaften in der Business Class den Mittelsitz in der 3+3-Anordnung blockt, fanden wir beim Einnehmen unserer Sitze in der ersten Reihe gleich eine Überraschung vor.

Kabine des Austrian Airlines Airbus A320

Unter der Armlehne eingeklemmt fanden wir eine kleine Karte mit einer handschriftlichen, persönlichen Notiz des Kabinenpersonals vor, in der wir begrüßt wurden und uns ein guter Flug gewünscht wurde. So etwas erlebt man selbst in der interkontinentalen First Class eher selten, und ich weiß nicht, ob so eine Notiz grundsätzlich für jeden Business Class-Gast geschrieben wird, oder ob dieses Privileg den Senatoren vorbehalten ist.

Karte mit handschriftlicher Begrüßungs-Notiz

In jedem Falle war eine der Flugbegleiterinnen beim Aussteigen in Düsseldorf bereits fleißig dabei, Grußkarten für die auf dem Rückflug einsteigenden Gäste zu schreiben. Natürlich ist das ganze nur eine kleine Geste, aber genau so etwas macht auf einem sonst eher unspektakulären Flug den entscheidenden Unterschied. Ganz abgesehen einmal davon, dass mir eine derartige Begrüßung auch viel lieber ist als der persönliche, hier schon viel zitierte “feuchte Händedruck”, der nur unnötig die Aufmerksamkeit der Mitreisenden erregt.

Unangenehm aufgefallen ist mir jedoch, dass zumindest in dem Flugzeug, das wir an diesem Tage für unseren Flug “erwischt” hatten, die Gepäckfächer über der ersten Reihe (dort, wo sie eigentlich am dringendsten benötigt werden) durch Notfallausrüstung belegt waren – dies habe ich u.a. auch schon in den E-Jets von Helvetic erlebt, und es ist etwas ungeschickt, wenn man in der ersten Reihe, wo man naturgemäß nichts unter dem Vordersitz verstauen kann, sein Gepäck in den hinteren Reihen verstauen und beim Aussteigen dann erst mal gegen den Strom laufen muss.

Noch vor dem Abflug wurde uns ein verpacktes Erfrischungstuch ausgehändigt – im Gegensatz zu SWISS gab es jedoch keine Wasserflasche dazu.

Verpacktes Erfrischungstuch vor dem Start

Die Beinfreiheit in der ersten wie auch den nachfolgenden Reihen entspricht dabei gängigem europäischem Standard, jedoch sind die Sitze jeweils mit USB-Lademöglichkeiten ausgestattet, die ich aber erst nach einem Hinweis im Rahmen der Sicherheitseinweisung entdeckt habe, da sie sich unterhalb der Sitzfläche und außerhalb des Sichtfelds befinden.

Verpflegung

Nach dem Start wurde unverzüglich das Abendessen serviert. Und ja, ich sage ganz bewusst “Abendessen”, denn auf diesem Flug mit einer Netto-Flugzeit von nur 65 Minuten wurde tatsächlich eine warme Mahlzeit serviert. Vor Beginn des Service wurde wie bereits auf dem Hinflug in der gesamten Kabine angekündigt, dass die Business Class eine Mahlzeit aus dem Hause Do & Co erhalte, während in der Economy Class das Buy on Board-Angebot zur Verfügung stehe.

Warme Mahlzeit in der Austrian Airlines Business Class

Das Essen war dann sowohl mengenmäßig als auch geschmacklich absolut einwandfrei – hier dürfen sich andere Airlines gerne ein Beispiel nehmen. Zum Essen und auch danach wurde natürlich ein Getränkeservice geboten, die Gläser wurden den gesamten Flug über von der überaus aufmerksamen Crew immer wieder nachgefüllt, ohne dass man auch nur mit der Wimper hätte zucken müssen.

Fazit

Auf diesem Flug habe ich mich ein wenig um 20 Jahre zurückversetzt gefühlt, als die geschilderten Service-Elemente teilweise auch in der Economy Class noch eine Selbstverständlichkeit waren. Leider erlebt man heutzutage praktisch weder die Service-Qualität noch die gebotenen Leistungen dieses Fluges auf den allermeisten Reisen. Ich muss mich schon sehr wundern, wieso Austrian Airlines in der Lufthansa Group so stark unter dem Radar läuft – während sowohl Lufthansa als auch SWISS mit ihrem großartigen Premium-Anspruch werben ohne diesen auch nur ansatzweise erfüllen zu können, kommt es mir so vor, als sei Austrian Airlines die wahre Premium-Airline der LH Group. Ich jedenfalls hatte nach dem Erlebnis auf diesem Flug unmittelbar den Wunsch, auch das Langstrecken-Produkt der AUA einmal auszuprobieren. Schade nur, dass die für uns relevanten Orte in Asien nicht durch Austrian angeflogen werden – und schade auch, dass sich Austrian mit so einem miserablen Hub in Wien abgeben muss.

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