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Für unseren Aufenthalt von 6 Nächten in Porto haben wir unsere Erkundungstour der Hilton-Gruppe im hier bespronenen Hilton Porto Gaia fortgesetzt. Der primäre Grund für die Wahl dieses Hotels war, dass es noch recht neu und modern aussah (das Hotel wurde im Jahr 2021 eröffnet), wobei mir insbesondere die Duplex-Suiten auf den Bildern gestalterisch imponierten. Zumindest wirkte die Lage auf der Karte darüber hinaus halbwegs verkehrsgünstig (die Lage hat aber, wie wir später feststellen mussten, den ein oder anderne Haken). Über dieses Hotel gibt es tatsächlich viele positive, aber auch einige negative Dinge sagen – fangen wir an!
Informationen zum Hotel | |
Besuchszeitpunkt | Juni 2024 |
Name | Hilton Porto Gaia |
Anschrift | Rua de Serpa Pinto 124, Vila Nova de Gaia 4400-307, Portugal |
Zimmertyp | Duplex Deluxe Suite |
6 Nächte | |
Executive Lounge |
Lage und Umgebung
Das Hotel liegt direkt gegenüber der Innenstadt Portos, nur wenige Schritte vom Südufer des Douro entfernt in der Ortschaft Vila Nova de Gaia, die zusammen mit Porto einen größeren Ballungsraum bildet (man kann sich das in etwa so vorstellen wie Mannheim und Ludwigshafen oder auch Mainz und Wiesbaden). Auf der Karte wirkt es so, als sei das Hotel auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos erreichbar, das hat jedoch so seine Tücken: Zwar halten zwei Buslinien an der Straßenecke unweit des Hotels, bedienen dabei aber aufgrund einer Einbahnstraßenregelung nur eine Fahrtrichtung – bei der Rückfahrt muss einige 100 Meter entfernt ausgestiegen werden.
Auch der Weg von und zur Stadtbahn-Station Jardim do Morro, die grundsätzlich nicht allzu weit entfernt ist, gestaltet sich beschwerlicher als auf den ersten Blick erkennbar – hier muss über schmale Kopfsteinpflaster-Gassen und einige Treppenfluchten ein erheblicher Höhenunterschied überwunden werden, was den Fußweg insbesondere mit Gepäck zu einer maximalen Herausforderung macht und gut und gerne 20 Minuten strammen Marsches erfordert. Zwar könnte man von der Stadtbahn aus die auch auf der Karte ersichtliche Luftseilbahn (Teleférico de Gaia) bis an die Uferpromenade nehmen, diese ist jedoch (obwohl an der Stelle durchaus verkehrstechnisch sinnvoll) eher als Touristenattraktion denn als öffentliches Verkehrsmittel gedacht und mit 7 Euro pro Einzelfahrt auch überaus hochpreisig. Das lohnt sich eigentlich nur, wenn man absehen kann, dass man oft genug fährt um gleich eine Monatskarte für 39 Euro zu erwerben.
Berücksichtigen sollte man auch, dass eine Überquerung des Douro nur über die Brücke „Ponte Louis I“ möglich ist, was je nach Ziel einen gewissen Umweg erfordert – es existiert wohl auch eine Fähre mit etwas günstigerer Lage, diese war jedoch während unseres Besuchs wegen angeblicher technischer Defekte außer Betrieb.
Das unmittelbare Umfeld des Hotels ist äußerst touristisch geprägt – zwar gibt es entlang der Uferpromenade eine Vielzahl von Restaurants, vor diesen stehen jedoch typische Koberer, die vorbeimarschierenden Personen direkt die Speisekarte in die Hand zu drücken versuchen. Für mich ist das nichts, wer damit aber kein Problem hat, findet hier sicherlich reichlich Auswahl (auch die Preise machten einen vernünftigen Eindruck). An sonsten sieht es mit Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung eher mau aus; an der Straßenecke existiert nur ein Lebensmittel-Großhändler (der naturgemäß nur an Gewerbekunden verkauft) und ein paar Straßen weiter gibt es ein sehr kleines Gemischtwarengeschäft. Für alles weitere muss man mindestens bis an die Hauptstraße über die Douro-Brücke gehen.
Öffentliche Bereiche
Das Hotel ist erst wenige Jahre alt und sowohl von außen als auch von innen sehr modern gestaltet (einer der Hauptgründe, weshalb ich mich für einen Aufenthalt hier entschieden habe). Es wurde teilweise in bestehende Bausubstanz integriert, wobei die Planer einen ausgezeichneten Job gemacht haben.
Von der Straße (wo es keine wirklichen Haltemöglichkeiten für Kraftfahrzeug gibt, weshalb hier öfters mal der Gehweg zugeparkt wird) betritt man die Lobby, die, wie bei Hilton offenbar üblich, nur über spärliche Sitzgelegenheiten verfügt.
Von der Lobby, die selbstverständlich auch die Rezeption beherbergt, erreicht man mehrere Aufzugsbänke (die teilweise unterschiedliche Gebäudeteile bedienen) und das ebenfalls im Erdgeschoss liegende Restaurant. Hinter der Rezeption öffnet sich der Raum zur Lobby des Tagungsbereichs (die eigentlichen Tagungsräume liegen eine Etage tiefer), der während unseres Aufenthalts rege genutzt wurde. Hier findet man neben den Toiletten auch einen Geldautomaten, die in Porto ohnehin sehr häufig anzutreffen sind.
Sehr positiv fand ich die Tatsache, dass direkt hinter dem Windfang am Eingang ein Ballon mit aromatisiertem Wasser nebst einigen Gläsern zur kostenfreien Selbstbedienung bereit stand, ein Angebot, das von den Gästen rege genutzt wurde.
Da sich das Hotel im Hang befindet und in mehreren, bereits vorher existierenden Gebäuden untergebracht ist, verfügt der bergseitige Teil des Hotels über 5 Etagen (das Erdgeschoss befindet sich hier bereits unter Straßenniveau) – diese Etage ist nur über einen Aufzug im bergseitigen Teil des Hotels zu erreichen, die zentral gelegenenen Aufzüge führen nur bis in die 4. Etage und die rechts neben der Rezeption liegenden Aufzüge bedienen nur die Etagen 1 bis 3, da das talseitige Gebäude nur über 3 Tagen verfügt.
Auf den Zimmeretagen wurde, wo es die bauliche Situation zulässt, auf die hoteltypischen, langen und schmalen Gänge verzichtet; stattdessen wurden insbesondere in der Nähe der zentralen Aufzüge großzügige Lobbys eingerichtet, die sogar über Sitzgelegenheiten verfügen.
Ebenfalls in der 4. Etage befindet sich über dem vorderen Gebäudeteil eine hinter der Fassade liegende Terrasse, die zugänglich ist, aber offenbar nur als Raucherbereich dient. Hier hätte man sicherlich mehr draus machen können.
À propos mehr draus machen – wir hatten während unseres gesamten Aufenthalts immer wieder den Eindruck, dass das Potential des Hotels, trotz seiner wirklich ausgezeichneten Gestaltung, nicht wirklich voll ausgeschöpft wurde. So sollte eigentlich (zumindest ist es so beschildert) auf der 3. Etage eine Bar mit breiter Fensterfront mit Blick auf den Douro und die gegenüberliegende Altstadt Portos existieren, diese fanden wir aber geschlossen und komplett unmöbliert vor (gleiches galt für die Executive Lounge, doch dazu gleich mehr). Stattdessen war nur die an das Hotelrestaurant angeschlossene Bar im Erdgeschoss geöffnet, die keinerlei Ausblick bietet und die Tageslicht nur über die benachbarte Raucher-Terrasse erhält.
Anzumerken wäre noch, dass es sich beim Hilton Porto Gaia um ein Hotel handelt, das auf den Gängen einen Signature-Duft versprüht – dieser hier roch recht Bienenwachs-lastig und war eigentlich nicht unangenehm, aber man hatte den Eindruck, dass man es hiermit etwas übertreibt. Eventuell sollte man die Frequenz, in denen die Zerstäuber (von denen wir einen neben unserem Zimmereingang hatten) arbeiten, etwas reduzieren.
Wellness-Bereich
Im Untergeschoss verfügt das Hilton Porto Gaia über einen sehr geräumigen Wellness-Bereich. Der Platz, den man im Untergeschoss dafür erübrigen konnte, wird natürlich mit dem Nachteil erkauft, dass hier keinerlei Tageslicht hineinfällt.
Während der Wellness-Bereich über großzügig dimensionierte Umkleiden verfügt, wurden wir bei unserem ersten Besuch von der Rezeption des Wellness-Bereichs (hier muss man sich grundsätzlich anmelden und erhält dann Saunatücher etc.) recht barsch wieder zurück auf unser Zimmer geschickt. Wir sollten uns bereits im Zimmer umziehen und dann in Bademantel wiederkommen. Abgesehen davon, dass ich ungern im Bademantel über Hotelkorridore schleiche, halte ich es in einem Hotel dieser Kategorie für grundsätzlich unangebracht, keine Umkleidemöglichkeit am Pool etc. bereitzustellen. Es stellte sich anschließend heraus, dass es eben sehr wohl Umkleiden gibt, dort die Spinde aber offenbar außer Betrieb waren (es steckten keine Schlüssel drin). Auch hier blieb man hinter dem eigentlichen Potenzial zurück.
Der Wellness-Bereich selbst bietet direkt hinter dem Eingang ein Dampfbad und eine sehr geräumige Sauna, die auf 70 Grad beheizt war und eine manuell auszulösende Aufgussautomatik besitzt. In diesem Bereich findet man auch einen (recht langsam arbeitenden) Eis-Spender und zwei „Erlebnisduschen“, die zu unterschiedlichen Wassertemperaturen Lichteffekte und einen lauten Dschungel-Soundtrack abspielen.
Gefolgt wird der Sauna-Bereich durch einen Ruheraum mit Liegen, auch werden hier Wasser und kalter Tee zur Rehydrierung angeboten.
Schließlich öffnet sich der Korridor durch eine Glastür in den großen Pool-Bereich. Hier findet man neben einer Anzahl von Liegen einen großen Pool und einen überdurchschnittlich großen Jacuzzi mit verschiedenen Massagedüsen vor.
Aufgrund des fehlenden Tageslichts wirkte der Bereich deutlich dunkler als auf dem Foto zu erkennen. Zur Entspannung sicherlich nicht ganz schlecht, aber wenn draußen die Sonne scheint, möchte man ungern hier im Halbdunkel liegen. À propos Entspannung – die Wassertemperatur im Pool war sehr hoch (ich schätze um die 30 Grad), so dass dieser sich nur zum Baden, nicht aber zum ernsthaften Schwimmen eignet. Entlang des Pools an der Wand gab es auch einige, sehr scharf eingestellte Massage-Düsen.
Executive Lounge
Eigentlich soll das Hilton in Porto Gaia über eine Executive Lounge verfügen, zu der unsere Zimmerkategorie Zugang hatte. Diese liegt laut Beschilderung in der 3. Etage, daher waren wir etwas erstaunt, als uns beim Check In mitgeteilt wurde, dass sich die Lounge im Erdgeschoss befände. Ein kurzer Besuch in der dritten Etage offenbarte dann auch einen zwar beleuchteten, aber komplett von Möbeln befreiten Raum, der offenbar schon länger nicht mehr genutzt wurde.
Warum man diesen Raum nicht (mehr) als Executive Lounge nutzt, ist mir ein Rätsel (und das wurde uns auch nicht näher erläutert), auffällig ist aber, dass dieser Raum nicht über Tageslicht verfügt.
Stattdessen wurde als temporäre (oder dauerhafte?) Executive Lounge ein Teil der Lobby durch Absperrbänder abgeteilt. Dieser Teil der Lobby verfügte dann auch über knapp 20 Sitzplätze, in der Ecke befand sich ein provisorisch wirkendes Buffet mit einem Haushaltskühlschrank für die Getränke. Positiv hierbei anzumerken ist jedoch die Tatsache, dass dieser Bereich über ausreichend Tageslicht und sogar über einen begrenzten Ausblick in Richtung der Straße verfügt.
In dieser Behelfs-Lounge (ich wundere mich, was die zahlreichen Gäste, die die Lobby frequentieren, über die Lackaffen denken, die hier in einem abgezäunten Bereich sitzen) wird übrigens, wie auch im Hilton London Canary Wharf, kein Frühstück serviert – im Executive-Tarif ist als grundsätzlich kein Frühstück inbegriffen, worauf Gäste, die wie ich hauptsächlich wegen im Preis inkludiertem Frühstück Executive-Zimmer buchen, achten sollten.
Der Service
In der Einleitung hatte ich schon erwähnt, dass es auch einige negative Aspekte über dieses Hotel zu berichten gibt. Diese beziehen sich fast ausschließlich auf den gebotenen Service, der mitunter inkonsistent, unfreundlich oder gar inkompetent daherkam – dass wir an der Rezeption des Wellnessbereichs angeblafft wurden, hatte ich schon erwähnt.
Während der Check In noch sehr freundlich und durchaus hilfreich ablief, ließen unsere (direkten und indirekten) Interaktionen mit dem Personal danach teilweise deutlich zu wünschen übrig. Da auf dem Zimmer einmal mehr nur ein paar Hausschlappen vorhanden waren, mussten wir beim ersten Besuch des Wellnessbereichs an der Rezeption nach einem weiteren Paar fragen. Hier versprach man zunächst, dem Housekeeping Bescheid zu geben und die Schlappen auf unser Zimmer bringen zu lassen. Wir erklärten, dass wir die Schlappen direkt bräuchten, woraufhin der Rezeptions-Mitarbeiter sichtlich genervt zu Protokoll gab, da er diese dann erst beim Housekeeping bestellen müsse.
À propos Housekeeping: Eigentlich ist man es ja gewöhnt, dass in Hotels die Zimmer eher früher als später gereinigt werden (ich habe schon erlebt, dass das Reinigungspersonal morgens um halb 8 an die Tür klopfte). Nicht so bei unserem Aufenthalt in Porto. Hier war oftmals das Zimmer auch nach unserer Rückkehr von den Tagesaktivitäten gegen 16 Uhr noch nicht gemacht, an einem Tag fanden wir das Zimmer sogar erst nach unserer spätabendlichen Rückkehr vom Essen in einwandfreiem Zustand vor. Am einzigen Tag, an dem das Zimmer offenbar zu allgemein üblichen Zeiten gegen Mittag zurechtgemacht wurde, gab es dann am Abend sogar einen Turndown-Service. Immerhin wurden jeden Tag zwei frische Wasserflaschen im Zimmer deponiert, auch wenn wir die Flaschen des Vortags noch nicht angerührt hatten.
Ganz unterirdisch stellte sich dann jedoch der Service in der Bar des Hotels dar, die wir nur an einem Abend besucht haben. Obwohl für den vorherrschenden Andrang ausreichend mit Personal ausgestattet (drei Servicekräfte für vier besetzte Tische), lief der Service äußerst unaufmerksam und träge. Von den servierten Getränken (die jetzt, was Cocktails angeht, auch nur mittelmäßig waren) hatte man offenbar auch nicht wirklich Ahnung, so dass ich von einem Besuch der Bar nur abraten kann.
Das Zimmer
Video-Roomtour
In der Video-Roomtour zeige ich euch die Duplex Deluxe Suite im Hotel Hilton Porto Gaia.
Gebucht hatte ich die höchste Zimmerkategorie des Hotels, eine Duplex Deluxe Suite, die mit bis zu 4 Personen belegt werden kann und vermutlich primär als Familienzimmer konzipiert ist. Beim Check In wurden wir informiert, dass es leider nicht möglich war, uns aufgrund meines Hilton Gold-Status ein Upgrade zu gewähren, da wir eben bereits die höchste Zimmerkategorie gebucht hatten. Wenn ich den Hotel-Grundriss richtig verstehe, besitzt das Hotel auch nur zwei Räume dieser Kategorie, die sich beide nebeneinander in der 4. Etage des mittleren Gebäudeteils unter dem Dach befinden. Alle Duplex-Suiten (auch die ohne „Deluxe“-Prädikat scheinen unter dem Dach zu liegen, man sollte jedoch beachten, dass die „normalen“ Duplex-Suiten keinen Zugang zur Executive Lounge bieten.
Das Zimmer, das wie der Rest des Hotels sehr modern gestaltet ist, besteht, wie der Name schon sagt, aus zwei Ebenen. Auf der unteren Ebene findet man ein Bad mit Dusche und zwei Waschbecken, ein davon getrenntes WC mit Bidet, dann eine ausziehbare Couch, die Schlafgelegenheit für zwei Personen bietet und einen Esstisch mit 6 Stühlen.
Geht man die Treppe nach oben, so findet man dort auf der Galerie ein großes King Size-Bett, auch gibt es hier eine Reihe von Kleiderschränken. Von hier aus führen ein paar weitere Stufen zum Bad auf der oberen Ebene, wobei der Waschtisch nicht vom Zimmer abgetrennt ist. Das obere Bad bietet neben dem einzelnen Waschplatz auch eine Toilette und eine weitere Dusche.
Merkwürdigerweise muss man, um die obere Dusche zu erreichen, zunächst durch die Toilette laufen – möglicherweise wäre es geschickter gewesen, Dusche und Toilette um 90 Grad gedreht anzuordnen, so dass ein direkter Zugang in beide Räume möglich wäre. Wahrscheinlich hat hier aber die Dachschräge eine entscheidende Rolle bei der Wahl dieser Anordnung gespielt. Etwas ungeschickt ist auch die Tatsache, dass sich der obere Waschtisch praktisch direkt im Schlafraum befindet. Wenn man sich nach dem nächtlichen Toilettengang hier die Hände waschen möchte, muss man dies entweder im Dunklen tun oder riskiert, andere schlafende Personen durch die Beleuchtung aufzuwecken.
Auch etwas ungeschickt war die Tatsache, dass sich sämtliche Türen zu den Nasszellen weder fest verschließen noch abschließen ließen – insbesondere die Tür der unteren Toilette stand immer ein paar Zentimeter weit offen, hier hätten in Grundstellung einrastende Türbeschläge Wunder bewirkt.
Die Bäder verfügten allesamt auch nicht über Handtuchhalter oder ähnliches, so dass man die Handtücher eigentlich zwangsläufig auf den Waschtischen neben den Waschbecken deponieren musste. Insgesamt hatte man bei der Gestaltung des Zimmers den Eindruck, dass das durchaus beeindruckende Design vom Chef des zuständigen Innenarchitekturbüros entworfen wurde, man die konkrete Detailplanung dann aber aus Kostengründen unerfahrenen Praktikanten überlassen hatte.
Wie so viele Hotelzimmer dieser Tage verfügte auch die Duplex Deluxe-Suite im Hilton Porto Gaia über eine Unzahl von Lichtquellen und dazugehörigen Lichtschaltern, für deren Bedienung es einige Eingewöhnungszeit benötigte. Dazu kam, dass die Schalter eigentlich konsequent falsch verdrahtet waren (der vordere Schalter schaltete das hintere Licht und umgekehrt), aber auch daran gewöhnt man sich mit der Zeit.
Ebenfalls aufgefallen ist mir, dass es im Zimmer weder einen Radiowecker (oder zumindest irgendeine Form von im Dunklen ablesbarer Uhr), noch irgendwelches Kosmetik-Zubehör (und auch keinen Hinweis darauf) gab. Auch wurde wieder einmal, trotz gebuchter Doppelbelegung, nur je ein Bademantel und ein paar Hausschlappen auf dem Zimmer bereitgestellt.
Hinsichtlich des Ausblicks aus dem Zimmer schaute man über die Dächer der benachbarten Portwein-Kellereien, beachten sollte man aber, dass aufgrund der Hang-Lage des Hotels auch viele Zimmer in den oberen Etagen, je nach Lage, nicht über die Dächer sondern nur gegen die gegenüberliegende Häuserwand blicken.
Recht hochwertig kam auf dem Zimmer am ersten Tag das personalisierte Begrüßungsschreiben nebst ein paar Gebäckstücken und einer großen Flasche Wasser daher – das Wasser wurde, wie schon erwähnt, auch konsequent täglich nachgefüllt.
Verpflegung
Wie schon erwähnt inkludiert die Buchung eines Zimmers mit Zugang zur Executive Lounge nicht das Frühstück, da in der Lounge kein Frühstück serviert wird und ein Executive-Tarif auch keinen Zugang zum Haupt-Frühstücksbuffet gewährt. In unserem Falle erhielten wir dennoch ein inkludiertes Frühstück aufgrund meines Gold-Status. Trotz der offiziellen Beschränkung der Auswahl beim Frühstück für Gold-Statusgäste (und einem merkwürdigen Aufsteller, der jeden Tag auf unserem Tisch platziert wurde), wurde weder eine Einschränkung kommuniziert noch durchgesetzt.
Frühstück
Das Frühstück in Buffet-Form findet im Hauptrestaurant des Hotels im Erdgeschoss statt. In einem hallenartig wirkenden, großen Raum mit wenig Tageslicht (das Restaurant befindet sich größtenteils trotz der Lage im Erdgeschoss unterhalb des Straßenniveaus) wird eine ordentliche Auswahl geboten, die auf den ersten Blick aber umfangreicher aussieht als sie tatsächlich ist.
Insbesondere die Auswahl an warmen Frühstücksgerichten beschränkte sich auf das unmittelbar erwartbare, während man sich jedoch auch am Tresen individuell zubereitete Eierspeisen bestellen konnte. Die Auswahl an Süßgebäck wechselte täglich, erwähnenswert ist auch die ungewöhnliche Tatsache, dass an allen Tagen auf dem Buffet auch ein Schaumwein angeboten wurde (viele Hotels bieten das, wenn überhaupt, nur am Wochenende). Die Auswahl war grundsätzlich in Ordnung, wurde nach ein paar Tagen aber etwas langweilig.
Ein überaus starker Kaffee wurde vom Personal aus großen Kannen ausgeschenkt, man hätte sich aber wohl auch Kaffeespezialitäten bestellen können, wovon wir keinen Gebrauch gemacht haben. Eine freie Sitzplatzwahl im Frühstücksrestaurant war im Übrigen auch nicht möglich (obwohl es nie wirklich voll war), die entsprechende Platzierung fand dabei recht willkürlich statt.
Happy Hour
In der provisorischen Executive Lounge in einer Ecke der Hotel-Lobby waren ganztags Kaffee aus einer Kapselmaschine, Soft Drinks aus einem Haushaltskühlschrank und eine Auswahl an Gebäck erhältlich. Täglich von 17 bis 19 Uhr findet hierbei eine Happy Hour statt, zu der ein täglich wechselndes, etwas umfangreicheres kaltes Snack-Angebot aufgefahren wurde, während die Getränke durch je eine Sorte Rot- und Weißwein, dreierlei Spirituosen (Gin, Vodka und Wermut) sowie Bier ergänzt wurden.
Leider war man auch hier nicht besonders gut organisiert. Zum einen fand in der Lounge keine grundsätzliche Eingangskontrolle statt, mit einem Kellner war sie ohnehin nur während der Happy Hour besetzt. Hier wurde dann sporadisch herumgegangen und die Zimmernummer abgefragt, leere Getränkeflaschen wurden auch nur verzögert, wenn überhaupt, ersetzt. Insbesondere am dritten Tag unseres Aufenthalts waren dann sowohl Gin, Vodka als auch Eiswürfel alle, auf Nachfrage anderer Gäste beim Kellner entschuldigte dieser sich, dass man ihm weder Eiswürfel, noch Ersatzflaschen bereitgestellt habe – ganz ehrlich, wie schwer kann es sein, in einem größeren Hotel eine Flasche Gin oder Vodka oder gar einen Eimer Eiswürfel aufzutreiben. Stattdessen stand dann am Folgetag eine Flasche Jameson Irish Whiskey auf dem Buffet.
Fazit
Wir haben dieses Hotel mit gemischten Gefühlen wieder verlassen. Die beeindruckende Gestaltung, die ganz nach unserem Geschmack war, wusste durchaus zu gefallen, beim Service hingegen mussten einige Abstriche in Kauf genommen werden. Es ist wirklich schade, dass man das absolut vorhandene Potenzial dieses Hotels nicht voll auszunutzen weiß. Würde man die Gestaltung und Architektur dieses Hotels mit dem Service des Hilton Vienna Park (das gestalterisch ja auch nicht gerade enttäuscht hat) kombinieren, hätte man das perfekte Hotel für uns geschaffen und wir würden sicherlich zurückkehren. Nach dem Erlebten würde ich eine Rückkehr zwar nicht unbedingt ausschließen, darüber aber in jedem Fall zwei mal nachdenken.
Was andere denken
- The Hilton Porto Gaia is the best place to visit Porto, despite not being there. (Review) auf 30views.net (englischsprachig)