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Hilton Vienna Park

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Die zweite Station unserer kleineren Reisen durch Europa führte uns nach Wien – bei einer hohen Anzahl auch internationaler Kettenhotels (die jedoch für unser langes Wochenende recht unterschiedlich bepreist waren) bot sich das Hilton Vienna Park aus zweierlei Gründen an: Zum einen liegt es sehr verkehrsgünstig insbesondere zum Flughafen, zum anderen gab es wieder eine gute Gelegenheit, die Hilton-Kette weiterhin einem eingehenden Test zu unterziehen.

Da wir in Wien nicht so viel vor hatten, entschied ich mich bei der Buchung für ein Executive-Zimmer, in dem neben einem kleinen Frühstück in der Executive Lounge des Hotels auch eine allabendliche Happy Hour (ebenfalls in der Lounge) inkludiert war.

Informationen zum Hotel
BesuchszeitpunktJuni 2024
NameHilton Vienna Park
AnschriftAm Stadtpark 1, 1030 Wien, Österreich
ZimmertypKing Executive Room
Dauer des Aufenthalts3 Nächte
Inkludierte LeistungenExecutive Lounge

Lage und Umgebung

Lageplan des Hilton Vienna Park (openstreetmap.org)

Das Hilton Vienna Park liegt überaus verkehrsgünstig direkt am namensgebenden Stadtpark – der komplette Block, auf dem auch das Hotel steht, gehört mehr oder weniger zu einem Gebäudekomplex, der die zentrale Umsteigestation Wien-Mitte/Landstraße beherbergt und eine ausgezeichnete Anbindung an mehrere S- und U-Bahn-Linien bietet. Der unverschämt teure Flughafenzug „City Airport Train“ (dazu gleich mehr) ist ebenfalls in weniger als 5 Minuten vom Hotels aus erreicht, zur Innenstadt (z.B. dem Stephansdom läuft man etwa 15 Minuten).

Vom Flughafen ist das Hotel über drei Nahverkehrslinien umsteigefrei erreichbar – neben dem unverschämt teuren City Airport Train (CAT), der immerhin fast das vierfache des normalen Nahverkehrs-Preises (immerhin noch mal ein deutlicherer Aufschlag als beim ebenfalls unverschämt bepreisten Heathrow Express in London) kostet und dabei kaum einen Zeitvorteil erreicht, empfehlen sich insbesondere die Züge des halbstündlich verkehrenden Regional Express der Linie 7 – mit nur 3 Zwischenhalten ist man kaum langsamer mit dem CAT, zahlt dafür derzeit aber nur 3,90 Euro pro Person. Ebenfalls möglich ist die Anreise mit der S-Bahn 7, die jedoch unterwegs häufiger hält und etwa 10 Minuten langsamer ist.

Außenansicht des Hilton Vienna Park

Direkt neben dem Hotel, oberhalb der Bahnsteige, findet man zwei Einkaufszentren, in denen alle Artikel des täglichen Bedarfs (Supermarkt, Drogerie, Elektronikmarkt etc.) erhältlich sind. Aufgrund der hohen Restaurant-Dichte im Stadtkern von Wien wird man auch was die Verpflegung außerhalb des Hotels angeht fündig, ohne kilometerweit laufen zu müssen.

Öffentliche Bereiche

Das Hotel wurde offenbar vor einigen Monaten grundsätzlich renoviert und macht insgesamt einen modernen und gepflegten Eindruck. Betreten kann man das Gebäude von insgesamt drei Seiten aus – von der Fußgänger- bzw. Omnibuszone vor dem Hotel, vom PKW-Parkplatz oder vom rückseitig gelegenen Reisebusparkplatz. Letzterer Eingang führt neben einer SIXT-Autovermietung direkt zu den Aufzügen, die ersten beiden Eingänge führen in die Lobby. Diese stellt mit Bistro-Möblierung und vielen Trennwänden ein Hybrid zwischen Hotellobby und Bar-Bereich (die Hotelbar befindet sich wie auch das Hauptrestaurant auch in diesem Bereich) dar, was die Orientierung beim ersten Besuch etwas beeinträchtigen kann, insbesondere wenn man von der Fußgängerzone aus kommt.

Lobby und Rezeption des Hilton Vienna Park

Die Rezeption befindet sich an der hinteren Wand der Lobby, direkt neben dem Eingang von den PKW-Parkplätzen aus. An diese richtet sich auch meine einzige nennenswerte Kritik, denn sie war bei unserer Ankunft am Samstagnachmittag klar unterbesetzt, weshalb wir fast 20 Minuten anstehen und den Schalter wechseln mussten, bevor wir an der Reihe waren. Auch beim Check-In lief nicht alles zu ganz 100% glatt, der elektronische Meldeschein war aufgrund in der falschen Reihenfolge gescannter Ausweise ein einziges Chaos, und während ich dies zu korrigieren versuchte, wurde von Seiten der Rezeptionistin unentwegt auf mich eingeredet.

Die zwei Etagen oberhalb der Lobby (noch in der Gebäudebasis) beherbergen jeweils die Konferenzräume des Hotels (Etage M1) bzw. einen großen Fitnessraum mit Sauna sowie die Executive Lounge (Etage M2). Darüber erstrecken sich die insgesamt 15 Zimmeretagen, die über fünf Gästeaufzüge zu erreichen sind. Im Gegensatz zu vielen anderen Hotels waren diese Aufzüge auch sehr schnell (insbesondere die sehr zügige Türöffnung konnte durchaus unerwartet sein), ordentlich gesteuert und in einwandfreiem Zustand, so dass es selbst zu Stoßzeiten nicht zu nennenswerten Wartezeiten kam.

Überhaupt schienen in diesem Hotel erstmals alle Angebote ausreichend dimensioniert zu sein (die Rezeption war einfach nur unterbesetzt, hier hätte man vom Platz her doppelt so viel Personal unterbringen können), während sich der Zustand der öffentlichen Bereiche wie auch der Zimmer modern und frei von offensichtlichen Beschädigungen präsentierte.

Korridor auf der Zimmeretage

Executive Lounge

Mit unserer Buchung eines Executive-Zimmers hatten wir auch Zugang zur im zweiten Zwischengeschoss liegenden Executive Lounge. Diese war, offenbar Hilton-typisch ein wenig wie ein Speisesaal gestaltet, verfügte aber im Gegensatz zu den Lounges in London (Metropole) sowie Sydney auch über einige Sessel- und Sofa-Arrangements. In der Lounge sind ganztägig Softdrinks kostenfrei erhältlich, am Morgen gibt es dort ein kleines Frühstück sowie am Abend zwischen 18 und 20 Uhr eine Happy Hour (Details jeweils im Abschnitt „Verpflegung“).

Die Lounge ist hierbei in einen großen, L-förmigen Hauptraum, ein Hinter- sowie ein verschließbares Nebenzimmer gegliedert. Der Hauptraum bietet insbesondere Essmöglichkeiten an eckigen und runden Tischen für 2 bis 4 Personen, das Hinterzimmer verfügt über einige Sofas und Sessel und das Nebenzimmer, das vermutlich auch für Besprechungen genutzt werden kann, bietet einen hohen Counter, der vermutlich zum Arbeiten gedacht ist. Gestalterisch und von der Einrichtung her handelt es sich hierbei definitiv um die ansprechendste Hilton-Lounge, die ich bisher besuchen durfte.

Dazu bietet die Lounge im hinteren Bereich auch eine kleine moblierte Terrasse, die aufgrund nicht optimalen Wetters bei unserem Besuch hauptsächlich als Raucherbereich genutzt wurde.

Terrasse der Executive Lounge

Zwischen den Aufzügen und dem Eingang der Lounge (jedoch außerhalb dieser) befindet sich dann noch eine ebenfalls recht großzügig dimensionierte Toilettenanlage und ein Check In-Desk, der während unseres Besuchs jedoch grundsätzlich unbesetzt blieb – vermutlich könnte man hier einen privaten Check In für Executive-Gäste anbieten, jedoch stellt sich die Frage, wie die eincheckenden Gäste überhaupt hierher kommen, denn für die Aufzugsfahrt in diese Etage ist eine Zimmerkarte erforderlich.

Eingangsbereich zur Executive Lounge

Der Zutritt zur Lounge wird ebenfalls über die Zimmerkarte geprüft, wobei die Türkonstruktion einen erheblichen Fallstrick birgt – da sich die Tür (immerhin ein Fluchtweg) nach außen hin automatisch öffnet, der Öffnungsvorgang jedoch blockiert wird wenn sich jemand vor der Tür befindet, muss man zum erfolgreichen Öffnen der Tür zurück- oder beiseitetreten. Darauf weist auch das aufgestellte Schild hin, dennoch hatten viele Gäste (uns eingeschlossen) ihre liebe Not beim Versuch, die Tür zum ersten mal zu öffnen.

Das Zimmer

Video-Roomtour

In der Video-Roomtour zeige ich euch die Lobby und ein King Bed Executive-Zimmer auf der 13. Etage im Hotel Hilton Vienna Park

Unser Zimmer auf der 13. Etage präsentierte sich ebenso makellos wie der Rest des Hotels. Während des Check-Ins (als ich noch vom Chaos auf dem Meldeschein abgelenkt war) fiel u.a. auch der Begriff „Upgrade“, tatsächlich konnte ich aber nicht feststellen, dass wir upgegraded worden wären, denn wir erhielten die von uns gebuchte Zimmerkategorie. Das Zimmer blickte hierbei in Längsrichtung des Stadtparks, wobei man aufpassen sollte, wenn man Wert auf den Blick legt – auf dieser Seite überblicken nämlich erst die Etagen höher als 7 oder 8 das benachbarte Raiffeisen-Verwaltungsgebäude.

Ausblick aus unserem Zimmer in der 13. Etage

Größentechnisch bewegte sich das Zimmer in für Mitteleuropa üblichem Rahmen – neben dem Bett standen ein kleiner Sessel samt Ottoman und ein runder Tisch mit separatem Stuhl im Zimmer. Einen klassischen „Schreibtisch“ (oder was man in Hotels normalerweise unter dieser Bezeichnung vorfindet) gab es hingegen nicht.

Aufgefallen ist mir, dass die Lüftung im Zimmer zwar sehr effektiv war (bei geschlossener Badezimmertür konnte man den Luftzug unter dem Türspalt spüren), jedoch auf den höheren Stufen auch sehr geräuschvoll operierte. Da die niedrigste Stufe bei den vorherrschenden Aussentemperaturen von um die 20 Grad aber vollkommen ausreichend war, um die Atmosphäre im Zimmer angenehm zu halten, hat mich das nicht weiter gestört. Anzumerken wäre vielleicht noch, dass sich auch das Fenster im Zimmer auf Kipp stellen ließ.

Hinsichtlich der Annehmlichkeiten wurde ein leerer Minibar-Kühlschrank (Snacks und Getränke sind entweder in einem Selbstbedienungskiosk im Erdgeschoss oder über den Roomservice erhältlich), ein paar Bademäntel, Hausschlappen und zwei kleine Flaschen Wasser geboten – diese wurden vor unserer letzten Nacht nachgefüllt, an sonsten wurden die Gäste aber, wie schon im Hotel Villa Copenhagen, dazu aufgefordert, Leitungswasser zu trinken, wofür auch eine entsprechende Karaffe bereitstand.

Auf dem Zimmer lag dazu eine kleine, vom Housekeeping unterschriebene Karte mit Ankreuzfeldern, auf der man zusätzlich benötigte Amenities beim nächsten Housekeeping-Service bestellen konnte. Das hat in unserem Falle aber überhaupt nicht geklappt, denn der von Madame georderte Conditioner fand nie den Weg auf unser Zimmer. Dafür, und das habe ich leider noch nie vorher in einem Hotel erlebt, wurden die von uns aussortieren Kissen nicht bei jedem Auffrischen des Betts wieder dort drapiert, sondern blieben auf dem Sessel, wo wir sie deponiert hatten. Daran sollte sich das Housekeeping in anderen Hotels mal dringend ein Beispiel nehmen, denn ich habe wirklich wenig Lust, jeden Abend wieder von neuem testen zu müssen, welches Kissen denn nun das richtige für mich ist.

Das eher klein geratene Badezimmer war ebenfalls in ausgezeichnetem Zustand, wenngleich wir hier eine der von mir verhassten „Setze das Badezimmer unter Wasser“-Duschkabinen auf einem Podest ohne Möglichkeit des Verschließens vorfanden. Etwas kurios war, dass in der Dusche zwar drei Kosmetikspender hingen (normalerweise würden diese Duschgel, Shampoo und Conditioner enthalten), einer davon jedoch mit Bodylotion gefüllt war. Immerhin hatte man hinsichtlich der Spender mitgedacht und sie zusätzlich mit elastischer Fugenmasse an der Wand befestigt, so dass sie nicht, wie im Hilton Sydney, ständig von der Wand fielen.

Die Sache mit dem unter Wasser setzen des Badezimmers war dann am Ende auch gar nicht so dramatisch, da der Wasserdruck aus der Dusche nicht besonders hoch war – auch schwankte die Temperatur des Wassers mitunter erheblich, was mir unangenehm aufgefallen ist.

Verpflegung

Während das Hotel sowohl über eine große Bar in der Lobby und ein vollwertiges Restaurant verfügt, haben wir unsere Verpflegung im Hotel ausschließlich in der Executive Lounge eingenommen. Dies hatte auch den Vorteil, dass das Frühstück hier am Wochenende bis 11 Uhr serviert wurde, statt wie im Hauptrestaurant nur bis 10:30 Uhr.

Frühstück

Zum Frühstück wurde eine kleine, aber vollkommen ausreichende Auswahl an kalten und warmen Speisen geboten. Bei den warmen Optionen gab es die Wahl zwischen typisch internationalen Frühstücksspezialitäten wie Würstchen, gebratenem Speck, Tomaten, Pilzen, Rührei und Bohnen in Tomatensauce, auf der kalten Seite stand eine Auswahl von Aufschnitt, Müsli und diversen Brotaufstrichen zur Verfügung. Komplettiert wurde das Angebot durch eine kleine Salatauswahl und mehreren Sorten Brot und Teilchen.

Positiv fiel hierbei auch auf, dass die Lounge über eine eigene kleine Küche verfügt, so dass die Speisen zügig und frisch nachgefüllt wurden.

Auf der Getränkeseite wurden zwei (leider recht langsame) Bean-To-Cup-Kaffeemaschinen, eine größere Teeauswahl und dreierlei Säfte, die jedoch etwas verloren auf der großen Anrichte in der Lounge präsentiert wurden, geboten.

Happy Hour

Täglich zwischen 18 und 20 Uhr bot die Executive Lounge darüber hinaus eine Happy Hour (auf der Beschilderung als „Evening Service“ bezeichnet), in der zusätzlich zu den ganztägig erhältlichen Softdrinks und Heißgetränken auch eine kleine Auswahl an Bier, Wein und Spirituosen angeboten wurden. Zu dreierlei Sorten Wein (je ein lokaler Weiß-, Rosé- und Rotwein) gab es eine Auswahl an vier Spirituosen aus dem Portfolio von Pernod Ricard und ein recht beachtliches Biersortiment.

Dazu gab es eine Auswahl an Knabbergebäck, Salat, vier Sorten Käse, einer Suppe, einem warmen Hauptgericht und einer Art kalter Vorspeise – die warmen Gerichte sowie die Vorspeise wechselten hierbei täglich.

Das reichlich vorhandene Personal war hierbei sowohl beim Frühstück als auch bei der Happy Hour sehr proaktiv und freundlich – ab dem zweiten Tag wusste man, dass man mit uns auf deutsch kommunizieren konnte, und gegen 20 Uhr kam grundsätzlich ein Kellner durch die Lounge, um die anwesenden Gäste über die letzte Runde zu informieren.

Das Angebot in der Lounge war hierbei (im Verleich mit manch anderer Executive Lounge) zwar nicht übermäßig üppig, dafür aber qualitativ sehr ordentlich – ich habe mitunter schon Discounter-Spirituosen und tiefgefrorene Fritteusen-Snacks erlebt, hier wurde die Verpflegung jedoch frisch zubereitet und war absolut nicht zu beanstanden. Alles in allem war dies die bisher beste Lounge-Erfahrung in einem Hilton (und wahrscheinlich auch die beste Lounge-Erfahrung in den letzten paar Jahren).

Fazit

Alles in allem habe ich an unserem Aufenthalt im Hilton Vienna Park absolut nichts auszusetzen. Das Hotel war in einem tadellosen Zustand, Zimmer und öffentliche Bereiche modern gestaltet, und insbesondere der Service in der Executive Lounge hat unsere Erwartungen übertroffen. Die optimal verkehrsgünstige Lage braucht man da eigentlich gar nicht mehr extra zu erwähnen, und wäre Hilton in der Lage, das Niveau aus diesem Hotel konsistent weltweit zu halten (was aber leider nicht der Fall ist), würde ich andere Marken wahrscheinlich gar nicht mehr in Betracht ziehen. Von daher gibt es hier von mir eine der überaus seltenen uneingeschränkten Empfehlungen.

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