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Villa Copenhagen

Nachdem wir bereits vor zwei Jahren eher zufällig auf das Hotel “Villa Copenhagen” gestoßen waren und dort recht spontan einen Aufenthalt absolviert hatten, sind wir gerne zurückgekehrt. Die Tatsache, dass sich das “Villa Copenhagen” mit diversen Vorteilen über American Express Fine Hotels & Resorts buchen lässt, ermöglichte es uns nicht nur, das jährliche Reiseguthaben in Höhe von 200 Euro vollständig zu nutzen, sondern bescherte uns zusätzlich noch inklusives Frühstück zu jeder Buchung, ein Guthaben in Höhe von 100 USD und ein versprochenes Zimmerupgrade, von dem ich jedoch nicht so überzeugt war.

Was ich bislang noch nicht wusste: Da wir diesmal in Begleitung meiner Mutter reisten, mussten wir natürlich für den Aufenthalt zwei Zimmer buchen. Ich war mir jetzt aber nicht sicher, ob die Vorteile der Buchung über American Express (insbesondere das inkludierte Frühstück) nur für das Zimmer des Karteninhabers oder auch für zusätzlich gebuchte Zimmer gelten. Die Bedingungen von AMEX sehen aber ausdrücklich vor, dass die genannten Vorteile bei der Buchung von bis zu 5 Zimmern in einer Buchung für jedes Zimmer gewährt werden.

Informationen zum Hotel
BesuchszeitpunktApril 2024
NameVilla Copenhagen
AnschriftTietgensgade 39, Copenhagen 1704, Dänemark
Zimmertyp1 King Bett-Zimmer
Dauer des Aufenthalts2 Nächte
Inkludierte LeistungenFrühstück

Lage und Umgebung

Lageplan des Hotels Villa Copenhagen (openstreetmap.org)

Hinsichtlich der Lage macht dieses Hotel keinem anderen in Kopenhagen etwas vor, liegt es doch unmittelbar am Hauptbahnhof. Um von den Bahnsteigen zum Hotel zu gelangen, sollte man diese hierbei nicht nach oben in das Empfangsgebäude des Sattelbahnhofs verlassen, sondern am südöstlichen Ende der Bahnsteige (vom Flughafen her gesehen gegen die Fahrtrichtung) über die Treppen auf die Straßenüberführung gehen – hier muss man nur noch die Straße überqueren und steht sofort vor dem unscheinbaren Eingang des imposanten ehemaligen Postgebäudes, in dem das Hotel untergebracht ist – wenn man nicht weiß, dass sich hier ein ziemlich großes Hotel befindet, kann man leicht daran vorbeilaufen.

Der unscheinbare Eingang der Villa Copenhagen vom Bahnhof aus gesehen

Das Hotel liegt hierbei strategisch günstig zwischen der Innenstadt und dem insbesondere am Abend belebten Viertel Vesterbro, in dem viele Restaurants und Bars um Gäste werben. An sonsten gibt es in unmittelbarer Umgebung des Hotels insbesondere die gastronomischen und Einkaufsangebote in der Bahnhofshalle und direkt gegenüber des Eingangs des Hauptbahnhofs in der Umrandung des gegenüberliegenden Freizeitparks “Tivoli” einige wenige Restaurants sowie einen Foodcourt.

Der nächste Supermarkt liegt etwa 500 Meter entfernt auf der nördlichen Seite des Tivoli, das Rathaus und die sich daran anschließende Einkaufsmeile sind in etwa 15 Minuten fußläufig erreicht.

Öffentliche Bereiche

Betritt man das Hotel durch die Eingangspassage, so landet man unweigerlich im Atrium der ehemaligen Postverwaltung, in deren Gebäude das Hotel untergebracht ist. Das Atrium wurde mit einer verglasten Dachkonstruktion ausgestattet und beherbergt neben der Lobby samt Bar auch die Rezeption des Hotels. An einigen Tagen wird dieser Bereich von einem DJ, der auf einem Balkon zwischen den Eingangspassagen auflegt, musikalisch unterhalten.

Im Durchgang zwischen der Straße und dem Lobby-Atrium befinden sich darüber hinaus der Straßenverkauf der hauseigenen Bäckerei sowie ein kleiner Souvenirladen. Außerdem kann vom Atrium aus auch die zweite Bar (dazu später mehr), eine Toilettenanlage (wie in Dänemark allgemein üblich ohne Unterscheidung zwischen Männlein und Weiblein) und ein als “Spieleraum” bezeichneter Bereich, der aber bei meinem Besuch fast komplett unmöbliert war, erreicht werden.

Der “Spieleraum” des Hotels Villa Copenhagen

Hinter der Rezeption befindet sich ein Durchgang, der über einen Korridor in den Zimmerbereich des Hotels führt. Dabei kann man sich insbesondere bei seinem ersten Aufenthalt durchaus ein wenig verloren vorkommen, denn es existieren aufgrund der Architektur des Gebäudes (das quadratische Hauptgebäude mit dem Atrium in der Mitte verfügt über einen T-förmigen Anbau, der seinerseits wieder ein zu einer Seite hin offenes Atrium bildet, in dem der Pool untergebracht ist) verschiedene Wege, um zum jeweiligen Zimmer zu gelangen. In unserem Falle wurden wir tatsächlich zu unseren beiden Zimmern, die sich in unterschiedlichen Gebäudeteilen und auf unterschiedlichen Etagen befanden, begleitet.

Zimmerkorridor im Hotel Villa Copenhagen

Nicht zuletzt bietet das Hotel auch einen eigenen Swimmingpool samt Saunakabine. Aufgrund der für ein Hotel mit annähernd 350 Zimmern eher kleinen Dimensionierung des Pools ist für dessen Nutzung jedoch eine Online-Reservierung erforderlich. Auch ist pro Tag und Gast nur die Nutzung für eine Dauer von 30 Minuten inklusive, für darüber hinaus gehende Nutzung muss zumindest laut Hotelinformationen zusätzlich bezahlt werden – ob und in welcher Form das jedoch kontrolliert und durchgesetzt wird, ist mir nicht bekannt, da wir den Pool bei diesem Aufenthalt nicht genutzt haben.

Der Swimmingpool im Hotel Villa Copenhagen

Darüber hinaus verfügt das Hotel im Erdgeschoss auch über ein eigenes Hotelrestaurant, das wir aber nicht genutzt haben. Das Frühstück wird in einem separaten Frühstücksraum angeboten, dazu komme ich später noch im Abschnitt “Verpflegung”.

Das Zimmer

Video-Roomtour

In der Video-Roomtour zeige ich euch die Außenansicht, die Lobby und ein 1 King Bed-Standardzimmer unter dem Dache des Hotels Villa Copenhagen

Die Zimmer, die in die Kategorien “Queen-Bett”, “King-Bett” und “Familienzimmer” bzw. Suiten unterteilt sind, sind aufgrund der Unterbringung in einem Altbau auf der kleineren Seite angesiedelt – das Hotel gibt die Größe eines Standardzimmers mit lediglich 17 Quadratmetern an, die tatsächliche Größe kann jedoch je nach Lage des Zimmers im Gebäude variieren. Wir hatten ursprünglich eigentlich zwei Zimmer mit King-Betten gebucht, beim Check-In wurde dann etwas von “Upgrade” erzählt und wir erhielten ein Zimmer im Dachgeschoss (das lediglich mit einem Queen-Bett ausgestattet war) sowie ein Zimmer auf der Gebäudeseite, die auf das Gleisvorfeld des Bahnhofs blickt, das mit einem King-Bett aufwarten konnte und vor allem aufgrund der hohen Decken weitaus geräumiger wirkte. Man sollte sich also nicht darauf verlassen, dass man auch tatsächlich ein Zimmer der ursprünglich gebuchten Kategorie erhält.

Die Zimmer selber sind hierbei mit allem ausgestattet, was man von einem Hotel der gehobenen Kategorie erwarten kann – mit einer Ausnahme, die aber vorab durch das Hotel deutlich kommuniziert wird: Und zwar werden auf den Zimmern keine Einweg-Hausschlappen gestellt, da man ganz im Sinne des in Dänemark allgegenwärtigen Nachhaltigkeits-Themas auf Wegwerfartikel verzichten möchte. Stattdessen wird der geneigte Gast gebeten, entweder seine eigenen Hausschuhe mitzubringen (was wir getan haben) oder im Hotel-Shop ein paar ordentliche und wiederverwendbare Schlappen zu erwerben.

Das Thema “Lokal und Nachhaltig” findet sich dann auch über das ganze Hotel verstreut: Die Schlüsselkarten sind statt mit Plastik mit Holzfurnier verkleidet, das Do-Not-Disturb-Schild ist aus recycelten Holzfasern gefertigt und der Pool wird angeblich mit der Abwärme aus dem Lüftungssystem beheizt. Darüber hinaus backt man eigenes Brot für das Frühstück und nutzt bei den Badkosmetika Produkte mit regionalem Bezug. Im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten mit “grünem” Touch wirkt das ganze aber überhaupt nicht aufdringlich oder belehrend, sondern fügt sich nahtlos in das gehobene Erlebnis, das man bieten möchte, ein. Dass man aufgefordert wird, statt abgepackten Wassers einfach Leitungswasser zu trinken, klingt zum Beispiel schon deutlich weniger dramatisch, wenn mit der Aufforderung eine hochwertige Kristallglas-Karaffe nebst passender Gläser gereicht wird.

Auch das Badezimmer in unserem ersten Raum war den Dimensionen des Zimmers entsprechend recht klein und konnte nicht wirklich von zwei Personen gleichzeitig genutzt werden.

Auch hier konnten wir auf engstem Raume alles vorfinden, was man von einem Hotel der gehobenen Kategorie erwarten kann. Zusätzlich erhielten wir kurz nach Bezug des Zimmers eine zusätzliche, große Tube Handcreme der Kosmetikmarke “Skandinavisk”, offenbar als besonderes Begrüßungsgeschenk für AMEX-Kunden. Ich muss jedoch sagen, dass mich das unter der Bezeichnung “Skog” angebotene Aroma der Kosmetika nicht wirklich ansprach, da es sehr stark nach Nadelwald roch.

Noch nie zuvor gesehen hatte ich jedoch den Apparat, der statt eines Bügeleisens in den sehr knapp bemessenen Wandschränken des Zimmers lag: Was ich zunächst für einen Föhn gehalten hatte, entpuppte sich als eine Art Dampfstrahler zur Auffrischung der Kleidung (einen Föhn gab es natürlich im Bad noch einmal separat).

Zum Vergleich hier übrigens auch einmal zwei Bilder aus dem anderen, deutlich geräumigeren Zimmer, das auch nicht durch die bei uns vorhandenen Dachschrägen eingeschränkt war:

Obwohl dieses Zimmer direkt auf das Gleisvorfeld des benachbarten Hauptbahnhofs schaute, waren hier abgesehen von gelegentlichen Pfiffen vorbeifahrender Züge keine eisenbahntypischen Geräusche wahrnehmbar.

Die Zimmer verfügen darüber hinaus auch über eine Minibar, deren Preise sich wie in den meisten Hotels üblich eher im hohen Bereich befanden (10 DKK entsprachen zum Zeitpunkt unseres Besuchs etwa 1,30 EUR).

Preisliste der Minibar

Grundsätzlich habe ich an Ausstattung und Komfort der Zimmer nichts auszusetzen, bei längeren Aufenthalten könnte aber das geringe Platzangebot, insbesondere im Bad oder in den Wandschränken, zum Hindernis werden. Wir haben unsere Kleidung überwiegend auf dem kleinen Sofa ausgebreitet, was den Raum natürlich unordentlicher erschienen ließ als es unbedingt nötig gewesen wäre.

Verpflegung

Frühstück

Das Hotelfrühstück, das wie in den meisten anderen Hotels in Buffetform mit der Möglichkeit, einige individuelle Gerichte an einer Kochstation zubereiten zu lassen, angeboten wird, findet in der sehr geräumigen ehemaligen Sortierhalle der Postverwaltung statt – dieser Raum zieht sich über das gesamte Tiefparterre des hinteren Gebäudeteils, auf dieser Ebene befinden sich auch die Veranstaltungs- und Konferenzräume des Hotels.

Der Frühstücksraum im Hotel Villa Copenhagen

Da das Hotel selbst recht groß ist, kann es hier trotz des großen Platzangebots zu Stoßzeiten eng werden – bei unserem ersten Aufenthalt war hier sogar eine Reservierung für Hausgäste erforderlich, dies schien beim diesjährigen Aufenhalt nicht mehr erforderlich zu sein. Unsere auf Nachfrage dennoch getätigte Reservierung wurde dann auch nicht honoriert, jedoch fand man für uns problemlos noch einen Tisch zum Sitzen. An allen Tagen unseres Aufenthalts war aber auch ein benachbarter Veranstaltungssaal für Frühstücksgäste geöffnet, wurde jedoch nur vereinzelt genutzt.

Überlauf für den Frühstücksraum

Aufgrund der Größe des Frühstücksraums (oder sollte ich besser sagen: der Frühstückshalle) waren dann auch an mehreren Stellen Buffets mit jeweils identischem Angebot aufgebaut – leider stellten aber dennoch insbesondere die Kaffeemaschinen zur Selbstbedienung durch eine zu geringe Anzahl verbunden mit häufigen Ausfällen einen Engpass dar. Geboten wurde neben einer recht grundlegenden Auswahl warmer Speisen ein großes Angebot an (frisch im Hause gebackenen) Brot und natürlich dänischem Süßgebäck sowie einer soliden Auswahl an Aufschnitt und anderen Brotbelägen. Besonders erwähnenswert sei hier, dass es einen Bereich speziell für besondere Ernährungsgewohnheiten mit pflanzlichen Milchalternativen und glutenfreien Produkten gab.

Während das Angebot durchaus hochwertig war, wirkte das Buffet optisch deutlich üppiger als es tatsächlich war. Für zwei Früstücke war das ganze ok, auf längere Zeit würde mir hier aber langweilig werden.

Bars

Um unser erhaltenes Guthaben in Höhe von 100 USD zu verbrauchen, haben wir an einem Abend unseres Aufenthalts eine der beiden Bars aufgesucht. Das Konzept hinsichtlich der Bars ist mir bei unserem ersten Besuch bereits als merkwürdig aufgefallen, bietet doch sowohl die Lobby als auch ein direkt daneben liegender Raum jeweils eine separate Bar. Während die Lobby-Bar immer recht gut besucht war, herrschte seinerzeit in der “eigentlichen” Hotelbar direkt daneben gähnende Leere, obwohl diese mit ihrem Design, bei dem ehemals von Briefträgern genutzte Ledertrageriemen eine zentrale Rolle spielen, durchaus einladender wirkt als die recht kühle Atmosphäre im Lobby-Atrium.

Inzwischen hat man das Konzept der Bar ein wenig verändert und sie tagsüber in eine Art Executive Lounge verwandelt (für die meisten Zimmerkategorien ist für die Nutzung eine Zuzahlung erforderlich). Am Abend findet dann regulärer Barbetrieb statt, ergänzt um die Möglichkeit, kleine, Tapas-artige Gerichte zu bestellen. Das Angebot der Bar entspricht hierbei – auch preislich – gängigem internationalem Hotelstandard. Bei unserem diesjährigen Besuch war die Bar dann auch etwas besser gefüllt, zusätzlich fand eine Live-Beschallung durch einen DJ statt. Dennoch ließ man auch die Lobby-Bar während der Abendstunden geöffnet, so dass man sich auch weiterhin einer für meine Begriffe unnötigen internen Konkurrenzsituation aussetzte.

Fazit

Grundsätzlich kann ich über beide bisherigen Aufenthalte nichts Negatives sagen – man ist an vielen Stellen (z.B. beim Service was die Reservierungsmöglichkeiten für Pool oder Frühstück angeht) für das offenbar angestrebte 5-Sterne-Niveau nicht perfekt genug, bewegt sich aber mit ca. 250 Euro pro Nacht für eine flexible Rate auch preislich nicht in der absoluten Luxuskategorie. Wer jedoch geräumige Hotelzimmer bevorzugt, ist an anderer Stelle ganz sicher besser aufgehoben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist für die lokalen Gegebenheiten durchaus gut, die Lage ist dabei eigentlich fast unschlagbar. Ich würde in jedem Falle auch in Zukunft wieder zurückkehren.

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