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SWISS, Helvetic, Edelweiss – wo ist der Unterschied?

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Wer häufiger innerhalb Europas Flüge über SWISS bucht, ist mit einiger Sicherheit schon einmal auf Angaben wie „Durchgeführt von Helvetic“ oder „Durchgeführt von Edelweiss“ gestoßen. In diesem Artikel möchte ich, basierend auf meinen langjährigen Erfahrungen mit allen drei Airlines, ein paar Hintergrundinformationen über diese Flüge geben und euch erläutern, mit welchen Eigenheiten der jeweiligen Gesellschaften ihr jeweils zu rechnen habt. Das ganze bezieht sich übrigens ausschließlich auf Flüge innerhalb Europas, die über SWISS gebucht werden – auf der Langstrecke sieht es bei SWISS und Edelweiss wieder etwas anders aus, Helvetic führt gar keine Langstreckenflüge durch.

Was hat es damit auf sich?

Oftmals verfügen Fluggesellschaften aus unterschiedlichen Gründen über nicht genügend eigene Flugzeuge, um saisonale Spitzen oder wartungsbedingte Engpässe abzufedern. In diesen Fällen werden häufig andere Gesellschaften für einzelne Flüge, vorübergehend oder dauerhaft damit beauftragt, solche Flüge für die jeweils auftraggebende Fluggesellschaft durchzuführen. Hierbei führt dann die ausführende Fluggesellschaft den Flug im sogenannten Wet-Lease-Verfahren als Subunternehmerin der Auftraggeberin durch, wobei alle Leistungen (insbesondere Service und Verpflegung) nach den Richtlinien der Auftraggeberin ausgeführt werden.

Zu unterscheiden ist dieses Vorgehen vom sogenannten Code-Sharing, bei dem eine Fluggesellschaft als Wiederverkäuferin Tickets für die Flüge der jeweiligen Partnergesellschaft ausstellt. Hierbei gelten dann auf der Reise die Kriterien der ausführenden Fluggesellschaft, was mitunter einen erheblichen Unterschied machen kann. Insbesondere im Verhältnis von SWISS und Edelweiss kommt dies häufig zum tragen, denn Flüge zu einigen Destinationen, die überwiegend zu touristischen Zwecken besucht werden, können zwar über SWISS gebucht werden, es handelt sich jedoch um Flüge, die von Edelweiss vermarktet und ausgeführt werden.

Hier bestehen dann insbesondere in der Economy Class erhebliche Unterschiede im Service, denn während auf von SWISS vermarkteten und durchgeführten Flügen sämtliche Getränke im Flugpreis inklusive sind, bittet Edelweiss seine Passagiere für alkoholische Getränke zusätzlich zur Kasse, hierbei werden Preise zwischen 5 CHF für eine Dose Bier bis hin zu 44 CHF für eine Flasche Champagner fällig. Auch erhalten Status-Vielflieger auf von Edelweiss vermarkteten Flügen nicht ihre gewohnten Privilegien wie Priority-Gepäck oder Loungezugang. Auf der Webseite von Swiss im Bereich „SWISS entdecken / Reiseziele“ können die betroffenen Ziele auf der Karte durch die Markierung „Edelweiss destinations“ eingesehen werden, außerdem erkennt man bei SWISS gebuchte Codeshare-Flüge durch ihre hohe LX-Flugnummer (i.d.R. sind Flüge, die eine Flugnummer größer als 3500 haben, solche Codeshare-Verbindungen).

Dieser Artikel befasst sich jedoch nur mit Flügen der ersten Kategorie, also solchen, die saisonal oder kurzfristig von SWISS an eine Partnergesellschaft abgegeben wurden, um Lastspitzen auszugleichen und weiterhin unter „niedrigen“ SWISS-Flugnummern durchgeführt werden. Auf diesen Flügen erhält man grundsätzlich den gleichen Service wie auf Flügen, die von SWISS durchgeführt werden, auch Vielfliegerprivilegien werden im vollen Umfang gewährt, einschließlich der Möglichkeit des Meilensammelns.

SWISS International Airlines

Informationen zur Gesellschaft
IATA/ICAO-CodeLX/SWR
FlugzeugtypenAirbus A320-Familie, Airbus A220-Familie
ZugehörigkeitLufthansa Group

SWISS International Airlines stellt als Auftraggeberin der hier beschriebenen Wetleases quasi das Referenzprodukt zur Verfügung. Aus diesem Grunde ist die hier beschriebene Verpflegung auch identisch mit dem, was auf den durch die beiden anderen Gesellschaften durchgeführten Flügen angeboten wird.

Nach der Insolvenz der ursprünglichen, nationalen schweizer Fluggesellschaft Swissair im Jahr 2001 wurde die SWISS als Rechtsnachfolgerin der damaligen Regionaltochter Crossair gegründet. Nach jahrelangen erheblichen Verlusten wurde SWISS von der Deutschen Lufthansa AG übernommen und in die spätere Lufthansa Group integriert. Seit einigen Jahren vermarktet letztere ihre Tochter SWISS insbesondere als Premium-Produkt, obwohl sich die gebotenen Leistungen kaum von denen der Schwestergesellschaften Lufthansa und Austrian unterscheiden – ganz im Gegenteil, tatsächlich war SWISS die erste Fluggesellschaft der Lufthansa Group, die die kostenfreie Verpflegung in der Economy Class (zunächst testweise auf Kurzstreckenflügen ab Genf) innerhalb Europas abschaffte.

Kabine und Sitz

SWISS führt Kurz- und Mittelstreckenflüge innerhalb Europas mit zwei unterschiedlichen Flugzeugfamilien durch. Einerseits fliegen hier die überwiegend älteren Maschinen der Airbus A320-Familie (A320 und A321, beide sowohl in der CEO als auch der NEO-Version), andererseits findet man seit einigen Jahren eine Teilflotte von Airbus A220-Modellen, für die SWISS die Erstkundin war. Der Airbus A220, ehemals Bombardier CSeries, wird in der kurzen -100 und der längeren -300-Version eingesetzt. Während sich die Kabinen innerhalb der jeweiligen Flugzeugfamilien nur marginal unterscheiden, besteht ein gewisser Unterschied zwischen den Modellen der A320-Familie und dem A220. Steckdosen sind in keiner der beiden Flugzeugfamilien verbaut.

Airbus A320-Familie

SWISS nutzt auf ihren Flugzeugen der Airbus A320-Familie Sitze des Typs Recaro BL3530 in der klassischen 3-3-Konfiguration. Diese sind mit einem Klapptisch, einem Magazinhalter im oberen Bereich und einem Aufbewahrungsnetz im unteren Bereich der Rückenlehne ausgestattet. Zurücklehnen lassen sich die Sitze außer in den Notausgangs-Reihen nur um ein paar Zentimeter. In der Business Class, die während des Flugs mit einem Vorhang von der Economy Class abgetrennt wird, werden hierbei die Mittelsitze grundsätzlich nicht vergeben. Da ich trotz regelmäßiger Flüge mit SWISS schon länger nicht mehr auf einem derer A320-Modelle geflogen bin, kann ich leider keine aktuellen Bilder der Kabine veröffentlichen. Die Kabine und die Sitze sind, abgesehen von der Farbgebung, aber weitgehend identisch mit den Kabinen der Edelweiss A320.

Alle von SWISS betriebenen Flugzeuge der Airbus A320-Familie verfügen über kleine Klappmonitore in der Decke über etwa jeder dritten Reihe, auf der neben der Sicherheitseinweisung auch ein Unterhaltungsprogramm gezeigt wird.

Airbus A220-Familie

Auf den Flugzeugen des Typs A220 kommen bei SWISS Sitze des Modells ZIMunique zum Einsatz. Aufgrund des schmaleren Rumfquerschnitts befinden sich auf der linken Flugzeugseite nur zwei Sitze (von denen in der Business Class, die ebenfalls durch einen Vorhang abgetrennt wird, nur einer belegt wird), auf der rechten Flugzeugseite findet man wie in größeren Flugzeugen drei Sitze, von denen in der Business Class der mittlere freigehalten wird.

Neben einem Literaturfach sind die Sitze mit einem Klapptisch und zwei kleineren Ablagenetzen ausgestattet. Ebenso lassen sich die Sitze ein wenig nach hinten verstellen und die Armlehnen hochklappen. Jede Sitzreihe verfügt über einen kleinen Monitor in der Deckenverkleidung, auf dem die Sicherheitseinweisung abgespielt und eine Karte mit dem Flugfortschritt dargestellt wird.

Monitore im SWISS Airbus A220

Service

Die Kurzstreckenflugzeuge von SWISS verfügen nicht über ein On-Board-Wifi, daher ist auch kein Internetzugang im Flug möglich. In den Flugzeugen der A320-Familie wird neben der Sicherheitseinweisung und der Live-Flugkarte (Moving Map) auch ein kurzes, etwa halbstündiges Unterhaltungsprogramm angezeigt, das jedoch überwiegend aus werblichen Inhalten besteht und Ankündigungen der Fluggesellschaft beinhaltet.

Lesematerial wie Zeitungen und Magazine müssen bereits seit geraumer Zeit vor dem Abflug auf ein persönliches Gerät heruntergeladen werden. Dazu stellt SWISS ein entsprechendes Portal bereit, aus dem je nach Reiseklasse eine unterschiedliche Anzahl von Titeln kostenfrei heruntergeladen werden kann. Den Link zu diesem Portal findet man in der E-Mail mit der Buchungsbestätigung. Auch das gedruckte Bordmagazin wurde vor einigen Monaten wegrationalisiert und ist nur noch als Download im Medienportal verfügbar. Hingegen liegt weiterhin ein Duty Free-Shoppingkatalog an jedem Sitz – dieser scheint rentabler zu sein als das Bordmagazin. Darüber hinaus findet man an jedem Sitz, auch in der Business Class, einen Prospekt mit dem aktuellen Buy on Board-Speisen- und Getränkesortiment.

In der Business Class wird darüber hinaus vor dem Abflug ein abgepacktes Erfrischungstuch (derzeit mit einem stark Lavendel-lastigem Parfum der Marke Soeder) und eine Flasche stilles Wasser gereicht; das Wasser ist inzwischen ein für SWISS gebrandetes No-Name-Produkt. In allen Klassen gibt es dazu, meist gegen Ende des Flugs oder beim Aussteigen, ein kleines Schokoladentäfelchen der Marke Frey des Herstellers Delica aus Buchs im Aargau.

Wasserflasche und Erfrischungstuch zur Begrüßung in der Business Class

Der Service läuft in aller Regel recht zügig ab, kurz nach dem Start wird mit der Ausgabe der Speisen (in der Business Class) und der Getränke begonnen. In der Business Class wird hierbei manchmal auch proaktiv Nachschlag bei den Getränken angeboten, das hängt jedoch stark von der Motivation der jeweiligen Crew ab. Leider gehören jedoch auch in der Business Class die Zeiten, in denen das Glas auf einem kurzen 50-Minuten-Flug z.B. zwischen Zürich und Düsseldorf zwei mal aufgefüllt wurde, überwiegend der Vergangenheit an.

Verpflegung

In der Economy Class besteht die inklusive Verpflegung lediglich aus einem Fläschchen stillen Wassers, das im Gegensatz zur Business Class erst während des Flugs verteilt wird. An sonsten können aus dem „SWISS Saveurs“ genannten Buy On Board-Angebot Speisen und Getränke kostenpflichtig bestellt werden. Das Angebot in diesem Sortiment wechselt alle paar Monate, teilweise lassen sich einzelne Artikel auch vor der Reise vorbestellen. Das aktuelle Angebot findet man auf der entsprechenden Webseite von SWISS.

In der Business Class wird, mit Ausnahme längerer Verbindungen z.B. nach Südosteuropa, in der Regel ein nach Tageszeit unterschiedlicher Imbiss angeboten. Am Morgen gibt es ein Frühstück, das aus einem Gläschen Birchermüesli und einem Teller mit Wurst- und Käsespezialitäten besteht, gereicht. Dazu gibt es aufgebackene Brötchen, Croissants („Gipfeli“) sowie Butter und Marmelade. Mitunter wird auch eine Eier-Komponente angeboten, häufig habe ich hier ein gedämpftes Ei mit Trüffelaroma erlebt.

Ab dem späten Vormittag bis in den Nachmittag hinein gibt es dann ein Tablett, das dem der Abendverpflegung entspricht, jedoch aus für mich nicht nachvollziehbaren Gründen keine Käse-Komponente beinhaltet. Ab dem späten Nachmittag bis in die Abendstunden hinein wird eine Komposition bestehend aus einer „Hauptspeise“, zwei Stücken Käse und einem Dessert, begleitet von einer Auswahl aufgebackener Brötchen geboten. Diese Zusammenstellung rotiert in regelmäßigen Abständen innerhalb einer festgelegten Auswahl von Gerichten – selten werden neue Gerichte in die Rotation aufgenommen, so dass man bei häufigen Flügen immer wieder die gleichen Mahlzeiten serviert bekommt. Der Umfang dieses Abend-Snacks entspricht in etwa dem Vorspeisenangebot der gehobenen Gastronomie, wer Hunger hat, sollte vorher in der Lounge schon etwas essen. Die Qualität der Verpflegung ist in der Regel aber recht gut, mitunter jedoch ein wenig zu salzig. Die folgende Galerie zeigt beispielhaft einige der Imbisse, die man am Abend bei SWISS erwarten kann.

Auf sehr kurzen Flügen, wie beispielsweise von Zürich nach Mailand oder Genf, wird in der Business Class nur ein belegtes Brötchen angeboten, das mich sehr an die ehemalige Verpflegung in der SWISS Economy erinnert hat. Die Qualität ist jedoch besser als das, was damals in der Touristenklasse geboten wurde.

Belegtes Brötchen auf sehr kurzen Strecken

Wer in der Business Class auf den Imbiss verzichtet und sich nur für ein Getränk entscheidet, erhält häufig (meistens unaufgefordert) ein Tütchen mit Knabbergebäck.

Getränketechnisch wird das geboten, was man innereuropäisch von einer Business Class erwarten kann – neben diversen Softdrinks, Wasser und Säften werden Bier, in der Regel je zwei Sorten Rot- und Weißwein, diverse Spirituosen und auch Champagner serviert. Da es keine Menü- oder Getränkekarten gibt, muss man hier einfach auf gut Glück bestellen; Standard-Mischgetränke wie Gin Tonic erhält man jedoch problemlos.

Edelweiss Air

Informationen zur Gesellschaft
IATA/ICAO-CodeWK/EDW
FlugzeugtypenAirbus A320-Familie
ZugehörigkeitLufthansa Group

Edelweiss Air wurde im Jahr 1995 durch den schweizer Reiseveranstalter Kuoni als klassische Feriencharter-Fluggesellschaft gegründet. Im Jahr 2008 mit SWISS zusammengeschlossen ist sie nun ebenfalls Teil der Lufthansa Group, wird dort jedoch unter eigenständigem Markenauftritt mit eigenem Produkt weitergeführt und diente zuletzt als Vorbild für die in Deutschland neu gegründete Touristik-Fluggesellschaft Discover Airlines der Lufthansa (vormals unter der Bezeichnung Ocean bzw. Eurowings Discover bekannt). Als klassischer Ferienflieger bedient Edelweiss weltweit überwiegend touristisch angeflogene Destinationen wie Phuket oder Punta Cana sowie in Europa klassische Reiseziele wie Sizilien, Griechenland oder die Kanaren. Da insbesondere im Winter die Nachfrage nach diesen typischen Ferienzielen geringer ist, übernimmt Edelweiss in dieser Zeit regelmäßig reguläre Flüge der SWISS, die unter SWISS-Flugnummer und nach SWISS-Servicestandard durchgeführt werden. Um diese Flüge soll es in den folgenden Absätze gehen.

Kabine und Sitz

Die Kabine der Kurzstreckenflugzeuge vom Typ Airbus A320 der Edelweiss ist wie die der Auftraggeberin SWISS in einer 3-3-Anordnung bestuhlt, auch die Sitzabstände entsprechen denen der Auftraggeberin. Derzeit sind zwei unterschiedliche Kabinen-Versionen im Einsatz; die älteren Modelle verfügen über die gleichen Sitze wie die A320-Familie der SWISS, während neuere bzw. renovierte Modelle über einen optisch etwas moderneren Sitz mit einer verstellbaren Kopfstütze verfügen.

Sitzabstände und Ausstattung der Sitze sind dabei ähnlich bzw. identisch mit denen der Auftraggeberin SWISS, in den Maschinen mit erneuerter Innenausstattung ist in der Rückenlehne zusätzlich ein „Device Holder“, also eine kleine Halterung für Mobiltelefone oder Tablets, verbaut.

Die Kabinen einiger, aber nicht aller Flugzeuge der Edelweiss sind auch mit ausklappbaren Monitoren in der Decke ausgestattet. Sofern vorhanden, wird auf diesen die Sicherheitseinweisung abgespielt (die sich von der der SWISS nur dadurch unterscheidet, dass der kleine Junge am Ende sich kein Schokoladentäfelchen in den Mund wirft sondern mit einem Plüschflugzeug spielt), andernfalls wird die Sicherheitseinweisung manuell abgehalten.

Service

Grundsätzlich findet der gleiche Service wie auf einem von SWISS durchgeführten Flug statt, d.h. in der Economy Class gibt es eine Flasche Wasser, in der Business Class eine volle Getränkeauswahl und den jeweils der Tageszeit entsprechenden Imbiss. Mir ist aufgefallen, dass der Service tendenziell bei Edelweiss sehr herzlich ist, mitunter aber träge beginnt und nicht besonders gut organisiert ist. Auf kurzen Flügen kann es daher schon einmal bis kurz vor dem Sinkflug dauern, bis die Flugbegleiter mit der ersten Runde durch sind. Ich kann mir vorstellen, dass die Besatzungen von Edelweiss, die destinationsbedingt eher mit Flügen jenseits der 2 Stunden zu tun haben, einfach nicht gewohnt sind, direkt nach dem Start sehr zügig loslegen zu müssen, um mit dem gesamten Service fertig zu werden.

In der Economy Class liegen übrigens die SWISS Saveurs-Prospekte nicht standardmäßig aus, es wird nach dem Start mittels Durchsage darauf hingewiesen, dass das Angebot verfügbar ist und man sich bei Interesse bei den Flugbegleitern melden soll. Gab es bis vor Corona bei Edelweiss abweichend zum normalen SWISS-Standard kein Schokoladentäfelchen, sondern ein eingeschweißtes Appenzeller Biberli (eine Art gefüllter Lebkuchen), so hat man hier inzwischen auf für SWISS durchgeführte Flüge ebenfalls auf Schokoladentäfelchen umgestellt.

Als einzige der drei hier beschriebenen Fluggesellschaften verfügen die Kurzstreckenflugzeuge der Edelweiss über ein On-Board-WiFi-Netzwerk. Über dieses kann ein eingeschränktes On-Demand-Unterhaltungsprogramm auf dem eigenen Mobilgerät direkt im Browser aufgerufen werden, die Installation einer separaten App ist im Gegensatz zu vielen anderen Gesellschaften nicht erforderlich. Das Unterhaltungsangebot besteht aus einer kleinen Auswahl an Filmen, Fernsehserien und einem Musikprogramm.

Screenshot des Unterhaltungsprogramms bei Edelweiss

Über das Unterhaltungsprogramm lässt prinzipiell sich auch eine Moving Map aufrufen – diese hat bei mir jedoch nicht funktioniert und erzeugte beim Start eine Endlosschleife aus sich öffnenden Browserfenstern.

Dazu ist Edelweiss auch die einzige der hier beschriebenen Gesellschaften, die nach wie vor ein gedrucktes Bordmagazin anbietet. Dieses liegt auch bei für SWISS durchgeführte Flüge an jedem Platz bereit und trägt neuerdings den Namen „Edelweiss Experience“ (der alte Name „Sunflyer“ wirkte wohl nicht mehr ganz zeitgemäß). In diesem findet man die übliche Art von Beiträgen zu diversen Urlaubsdestinationen.

Tatsächlich ist Edelweiss damit diejenige Gesellschaft unter denen, die für SWISS Flüge durchführen, die das umfangreichste Unterhaltungsangebot an Bord bietet.

Helvetic Airways

Informationen zur Gesellschaft
IATA/ICAO-Code2L/OAW
FlugzeugtypenEmbraer 190-Serie
Zugehörigkeitunabhängig

Im Jahr 2003 aus einer Gesellschaft für Gastarbeiter-Flüge entstanden, bot Helvetic Airways bis zum Jahr 2006 als erste schweizer Fluggesellschaft Flüge nach dem Low Cost Carrier-Prinzip an. Da dieses Geschäftsmodell jedoch nicht wie beabsichtigt funktionierte, konzentriert man sich nach einer Übernahme und einem Rebranding bis heute primär auf das Durchführen von Flügen für andere Fluggesellschaften und für Reiseveranstalter. Die wenigen noch verbliebenen eigenen Flüge führen, passend zur Entstehungsgeschichte der Gesellschaft, primär nach Ägypten und auf die griechischen Inseln.

Für SWISS fliegt Helvetic mit ihrer inzwischen ausschließlich aus Flugzeugen der Embaer 190-Serie (bestehend aus Modellen des der ersten und zweiten Generation) zusammengesetzten Flotte insbesondere den Flughafen London City an (die E190 ist eines der wenigen für Steilanflüge zertifizierten Flugzeugmuster) und übernimmt kürzere Europastrecken, auf denen saisonbedingt die geringere Kapazität der E-Jets ausreichend ist.

Kabine und Sitz

Die Kabine in den Embraer-Maschinen von Helvetic ist mit der für diesen Flugzeugtyp typischen 2-2-Sitzanordnung ausgestattet. Leider entspricht auch der Reihenabstand mit Ausnahme der ersten Reihe der von diesem Flugzeugmuster gewohnten engen Anordnung, was auf längeren Flügen bei größeren Körpermaßen durchaus unangenehm werden kann.

Zwischen den Modellen der ersten und zweiten Generation besteht hinsichtlich einiger Details ein gewisser Unterschied (die E2 sind mit einer etwas neueren Kabine ausgestattet), die sich jedoch weder auf Service noch auf Komfort auswirken. Auch Helvetic lässt in der Business Class, die über keinerlei Abtrennung zur Economy Class verfügt, jeweils einen Sitz pro Reihe und Seite frei, so dass jedem Business Class-Gast zwei Plätze zur Verfügung stehen.

Die Kabinen der Helvetic E-Jets sind nicht mit Monitoren oder einem WiFi-Netz ausgestattet, so dass keinerlei Unterhaltungsprogarmm geboten wird. Die Sicherheitseinweisung wird dementsprechend auch manuell durchgeführt.

Service

Beim Service ist mit Ausnahme der abweichenden Uniformen der Flugbegleiter praktisch kein Unterschied zu SWISS festzustellen. In der Regel ist man zügig, verhältnismäßig freundlich und auch das Angebot an Speisen und Getränken entspricht exakt dem Standard, der auch bei SWISS zu erwarten wäre.

Den deutlichsten Unterschied macht noch die Tatsache, dass die Flugzeuge von Helvetic am Flughafen Zürich in fast allen Fällen auf den Abstellplätzen H und I auf dem Vorfeld vor dem Abflugbereich A abgestellt werden – somit muss man bei Abflug oder Ankunft mit Helvetic in Zürich grundsätzlich damit rechnen, mit dem Bus von und zum Flugzeug gebracht zu werden.

Fazit

Die drei Fluggesellschaften, die überwiegend unter der Marke SWISS vermarktete Flüge durchführen, unterscheiden sich nur im Detail und in den eingesetzten Flugzeugtypen. Insbesondere zwischen Flügen, die von SWISS selbst bzw. Helvetic ausgeführt werden, lassen sich kaum nennenswerte Unterschiede feststellen. Edelweiss sticht hier mit einem etwas besseren Unterhaltungsangebot, dafür aber einem meist etwas schlechteren Service heraus. Dennoch würde ich mich von der Anmerkung „Durchgeführt von Edelweiss“ bzw. „Durchgeführt von Helvetic“ bei der Buchung eines Flugs bei SWISS nicht davon abhalten lassen, den entsprechenden Flug zu buchen.

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