- Big in Japan
- SWISS First Class Lounge E, Zürich
- SWISS First Class Zürich-Narita, Boeing 777-300ER
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- Tokaido/Sanyo Shinkansen N700 Green Car Hiroshima-Tokyo
- ANA Crowne Plaza Narita
- ANA Suite Lounge Narita
- SWISS First Class Narita-Zürich, Boeing 777-300ER
Zwischen unserer frühmorgendlichen Ankunft aus Mailand und unserem Weiterflug nach Tokio in der SWISS First Class haben wir uns etwa 4 Stunden lang in der SWISS First Class Lounge E aufgehalten, die bereits mehrere Jahre in Folge Preise, u.a. als „beste First Class Lounge weltweit“ einheimsen konnte. Die im Hauptterminal gelegene SWISS First Class Lounge A, die hauptsächlich ankommenden Fluggästen sowie innerhalb Europas reisenden HON Circle-Membern dient, habe ich vor einem halben Jahr bereits besprochen, hier hat sich seither nichts wesentliches geändert. Weshalb die SWISS First Class Lounge E die erhaltenen Auszeichnungen durchaus verdient, ich aber dennoch der Meinung bin, dass das Lufthansa First Class Terminal in Frankfurt einen Ticken besser ist, erfahrt ihr in diesem Bericht.
Informationen zur Lounge | |
Besuchszeitpunkt | Mai 2025 |
Flughafen | Flughafen Zürich-Kloten (ZRH/LSZH) |
Name | SWISS First Class Lounge E |
Lage | Satellitenterminal Abflugbereich E, nach Sicherheit und Passkontrolle |
Zugang | SWISS First Class-Ticket |
Lage
Die SWISS First Class Lounge E liegt, wie der Name schon vermuten lässt, im für internationale Abflüge genutzten Satellitenterminal des Flughafens Zürich. In dieses als Abflugbereich E bezeichnete Gebäude gibt es für First Class-Fluggäste der SWISS zwei unterschiedliche Wege.
Die erste Möglichkeit, zur Lounge zu gelangen wird vermutlich von den wenigsten First Class-Fluggästen in Zürich genutzt – hierbei folgt man im Hauptterminal („Airside Center“) ganz regulär der Beschilderung zum Abflugbereich E, geht durch die reguläre Passkontrolle, nimmt die als „Heidi Train“ bezeichnete unterirdische Kabinenbahn zum Satellitenterminal, begibt sich dort auf die Abflugebene und geht fast bis zum äußersten rechten (vom Hauptterminal aus gesehen) Ende des Abflugbereichs. Hier führen recht spärlich beschilderte Wegweiser zu Aufzügen und einem unscheinbaren Treppenaufgang, der direkt in die Lounge führt. Tatsächlich ist dieser Weg (sofern an der Passkontrolle keine Schlange herrscht) nicht unbedingt langsamer als der von den meisten Gästen genutzte, im Folgenden beschriebene Weg (dieser ist dafür aber ungleich komfortabler).
Und zwar bietet SWISS einen im 20-Minuten-Takt verkehrenden Pendeldienst mit einem Kleinbus von der First Class Lounge A zur First Class Lounge E an. Um diesen zu nutzen, meldet man sich entweder an der vorderen oder an der rückseitigen Rezeption der A-Lounge (mehr dazu in meinem Bericht zu dieser Lounge) und erhält eine Abfahrts-Uhrzeit mitgeteilt. Zu dieser meldet man sich dann wieder an der rückwärtigen Rezeption und wird von einem Fahrer zunächst nach unten zur Passkontrolle für mobilitätseingeschränkte Reisende, die sich an der Wurzel des Abflugbereichs A auf der Ankunftsebene befindet, geleitet. Hier werden die Ausreiseformalitäten erledigt, anschließend geht es in einem recht engen Kleinbus für 8 Personen durch den Tunnel unter dem Rollfeld direkt zum Abflugbereich E, von wo aus ein Aufzug direkt in die Lounge führt.

Ausstattung
Die Lounge selbst besteht aus einem einzelnen, durch Trennelemente aufgeteilten Raum, der in drei Hauptbereiche unterteilt ist – vom Eingang aus gesehen rechts befindet sich der Lounge-Bereich, in der Mitte die Bar und links das Restaurant. Werfen wir im Folgenden einmal einen Blick auf diese Bereiche:
Der Lounge-Bereich
Entlang der rechten Fensterfront zieht sich ein klassischer Lounge-Bereich, der in eine Art von „Abteilen“ für jeweils vier Personen, in der Regel mit einer Couch und zwei Sesseln, unterteilt ist. Jedes dieser Abteile verfügt dabei über einen eigenen Fernseher inklusive Fernbedienung (man kann bei Bedarf auch den Ton einschalten, sollte diesen aber natürlich nicht durch die ganze Lounge brüllen lassen) und diverse Steckdosen unterschiedlicher Formate.


Das am nächsten an der Rezeption gelegene Abteil lässt sich hierbei durch eine Schiebetür vom Rest der Lounge abtrennen, wovon eine mitreisende Gruppe auch eine Zeit lang Gebrauch gemacht hat, da man offenbar schlafen wollte.

Hinter dem abtrennbaren Lounge-Abteil schließt sich ein Konferenzzimmer mit dem Namen „Luzern“ an, das während unseres Aufenthalts jedoch dauerhaft verschlossen war, weshalb ich kein Bild davon machen konnte – alternativ kann der Konferenzraum auch von der Rezeption her betreten werden.
Zwischen Eingang und dem Lounge-Bereich findet man darüber hinaus auch eine ansehnliche Auswahl an Magazinen, von denen einige aber einen stark werblichen Charakter haben.

Insgesamt bietet der Lounge-Bereich 30 Sitzplätze, wovon sich vier im abtrennbaren Abteil befinden. So voll wird es hier in der Regel aber nicht, denn selbst als sich die Lounge während unseres Besuchs gegen Mittag ein wenig füllte, hatte jede Gruppe immer noch ihr eigenes Abteil zur Verfügung. Was im Lounge-Bereich aber definitiv fehlt ist eine Möglichkeit, Jacken etc. aufzuhängen – wirft man diese auf die Sofas bzw. über die Sessel, wirkt der ganze Bereich direkt ein wenig unordentlich.
Die Bar
Die Raummitte der Lounge wird durch die große Bar dominiert, die trotz ihres imposanten Erscheinungsbilds ein Schattendasein in dieser Lounge führt – während sich die Bar in der First Class Lounge A einer recht großen Beliebtheit erfreut, habe ich hier in E noch nie jemanden wirklich längere Zeit dort verweilen sehen. Was hier sicherlich fehlt ist das auffällige Display mit allerlei Spirituosen, das man bei der (später entstandenen) Bar der Lounge im Abflugbereich A zentral in die Bar eingebaut hat, und das sicherlich zur Nutzung der Bar animiert.
Der Bar-Bereich beginnt vom Eingang her mit einer Wand, hinter der diverse Weinflaschen präsentiert werden (trotz des imposanten Aussehens werden hier aber nur etwa 15 bis 20 verschiedene Sorten Wein ausgestellt). Vor dieser Wand befindet sich ein Tisch, auf dem diverse kleinere Snacks (Süßigkeiten und inzwischen auch Knabbergebäck) zur Selbstbedienung bereit stehen. Ergänzt wird die Auswahl durch einen Kühler mit verschiedenen Sorten Champagner.

Positiv hervorheben muss ich, dass inzwischen auch salzige Snacks hier jederzeit verfügbar sind – mein Hauptkritikpunkt an der SWISS First Class Lounge E war grundsätzlich das Fehlen eines Selbstbedienungsangebots, wenn man nur eine Kleinigkeit essen oder eine Begleitung zu einem Getränk braucht. Auch kleine Snacks wie Oliven oder Erdnüsse waren bislang ausschließlich bei den Kellnern erhältlich, was ich als etwas umständlich empfunden habe.


Die Mitte des Raumes wird sodann von der eigentlichen Bar dominiert, auf der nur einige wenige Angebote offen sichtbar präsentiert werden. Wie bereits geschildert wirkt die Bar dadurch unnötig karg und wenig einladend. Zur linken der Bar findet man darüber hinaus auch noch einige fest installierte Sitzgelegenheiten um Tische herum, an denen man auch im Bar-Bereich speisen kann.


Merkwürdigerweise habe ich in dieser Lounge noch nie eine Getränke-Karte zu Gesicht bekommen (auch hier hat die Lufthansa ganz offenbar die Nase vorn), die Getränke-Empfehlungen kamen dabei grundsätzlich immer von den Kellnern. Lediglich die Bar präsentiert eine kleine Auswahl an Spirituosen auf der Theke.

Das Restaurant
Der dritte Bereich des Lounge-Hauptraums beherbergt den zu Recht beliebtesten Bereich der Lounge, nämlich das à-la-carte-Restaurant. Hier können die Lounge-Gäste an edel gedeckten Tischen Platz nehmen und aus einer durchaus umfangreichen Speisekarte bestellen. Der Service läuft hier ausschließlich über Kellner, und während ich bei vergangenen Besuchen oftmals das Service-Level kritisieren musste, hatte man bei unserem diesjährigen Besuch seit langem wieder einmal den Eindruck, dass hier Personal arbeitet, das von seinem Job etwas versteht.


Auf die Speisen, die wir hier gegen Mittag zu uns genommen haben, und die Auswahl auf der Speisekarte werde ich weiter unten noch näher eingehen.
Die Terrasse
Eines der Highlights der SWISS First Class Lounge E ist sicherlich die rundherum verlaufende Außenterrasse einschließlich der die Lounge umgebenden bodentiefen Fenster. Hier hat man einen wirklich spektakulären Ausblick auf das Geschehen rund um das Terminalgebäude, vermutlich bietet diese Lounge den spektakulärsten Ausblick aller Flughafenlounges weltweit.
Das ganze hat nur einen Nachteil, und zwar ist die Lounge-Terrasse nicht wirklich überdacht (es befinden sich zwar einige Solarelemente oberhalb, diese sind jedoch gegenüber Regen durchlässig), weshalb die Terrasse nur bei trockenem Wetter geöffnet ist (man stelle sich einmal vor, sämtliche Gäste tragen die Nässe von draußen mit rein). Dafür kann man bei gutem Wetter hier auch sitzen (die Sitzgelegenheiten werden dann mit Polstern versehen), im Gegensatz zur Anfangszeit der Lounge sind hier inzwischen auch Sonnenschirme aufgestellt, so dass es sich dort durchaus aushalten lässt.



Das Rauchen ist auf der Terrasse im Übrigen, wie auch in der gesamten Lounge, nicht gestattet – da nur die SWISS First Class Lounge A mit einem Raucherbereich ausgestattet ist, muss die Lounge zum Rauchen zugunsten der Nutzung einer der auch im Abflugbereich E vorhandenen öffentlichen Raucherkabinen verlassen werden.
Waschräume und Duschen
Auf der der Lounge gegenüberliegenden Seite der Rezeption befinden sich die übrigen Ausstattungsmerkmale der Lounge – natürlich gehören auch Waschräume und Duschgelegenheiten dazu. Die Waschräume unterscheiden sich dabei nicht nennenswert von denen, die man auch in Senator-Lounges vorfindet (einschließlich der nach wie vor genutzten Soeder-Handseifen und -Cremes, deren Parfumierung ich unerträglich finde), im Gegensatz zur First Class Lounge A gibt es hier nicht einmal Stoffhandtücher.


Zusätzlich bieten die Waschräume insgesamt drei Duschen, davon zwei (Grindelwald, Ascona) auf der Seite der Herrentoiletten, eine (Zermatt) auf der Damen-Seite, die an der Rezeption reserviert werden können. Die Duschen habe ich bei unserem Aufenthalt nicht genutzt, Madame war aber so freundlich, die folgenden Bilder zur Verfügung zu stellen.




Hotelzimmer
Zu guter Letzt verfügt die SWISS First Class Lounge E auch noch über zwei vollständig ausgestattete Hotelzimmer (eines davon heißt „St. Moritz“, der Name des anderen ist mir nicht bekannt). Diese haben wir vor Jahren einmal nach einer frühen Ankunft genutzt, Bilder habe ich davon leider keine. Tatsächlich sind diese Ruheräume aber wie ein vollwertiges Hotelzimmer ausgestattet, unter anderen mit einem King-Size-Bett und einem eigenen Badezimmer inklusive Duschkabine. Abgesehen davon, dass diese Zimmer recht hellhörig sind, erschließt sich mir der Sinn nicht so ganz. Dadurch, dass man die Räume nicht vorab reservieren kann sondern darauf hoffen muss, dass, sofern man sich hinlegen möchte, noch ein Zimmer verfügbar ist, lässt sich die Schlafmöglichkeit kaum in die Reiseplanung mit einbeziehen. Deshalb frage ich mich, wie oft diese Räume überhaupt genutzt werden und ob man nicht besser mit der doppelten Anzahl klassischer Ruheräume ohne eigenes Bad (wie sie z.B. die Lufthansa bietet) bedient wäre.
Verpflegung
Die gesamte Lounge wird in allen Bereichen durch Servicepersonal bedient. Dementsprechend ist es auch nicht notwendig, sich z.B. zum Essen in den Restaurantbereich zu begeben, grundsätzlich lässt sich auch im Lounge-Bereich oder an der Bar speisen (auch wenn sich das Essen im Lounge-Bereich etwas schwierig gestaltet, da die Couchtische recht niedrig und weit weg von den Sitzgelegenheiten sind). Dennoch ließ Madame sich hier ein kleines Frühstück servieren.

Speisen
Wurde bei der Eröffnung der Lounge noch damit geworben, dass Speisen jeglichen Typs während der gesamten Öffnungszeiten erhältlich seien (also z.B. ein Frühstücksgericht am Abend), ist man davon offenbar in den letzten Jahren abgerückt. Ab Öffnung der Lounge bis 11 Uhr wird Frühstück serviert, erst danach das „All day dining“-Angebot erhältlich (vermutlich hängt das mit den Dienstzeiten des betroffenen Küchenpersonals zusammen). Pünktlich um 11 Uhr haben wir daher ein Mittagessen bestellt, da wir bereits wenige Stunden später im Flugzeug erneut ein Menü serviert bekommen würden. Wir haben hierbei aus den à-la-carte-Gerichten gewählt, alternativ ist ein 5-Gänge-Menü mit Weinbegleitung erhältlich.





Die Speisen waren wie gewohnt ausgezeichnet zubereitet und wurden sehr ansprechend präsentiert. Wie man sieht, ist es auch möglich, eine Vorspeise (wie das äußerst beliebte Rindstatar) als Hauptgang, ggf. ergänzt durch weitere Beilagen, zu erhalten. Auch können die Gerichte des 5-Gänge-Menüs einzeln geordert werden, wovon Madame mit ihrer Kohlrabisuppe direkt Gebrauch gemacht hat. Bei dem Käsefondue (eines der Highlights des Lounge-Angebots, das an jedem Tisch während unseres Besuchs bestellt wurde) handelt es sich nach Auskunft des Kellners um ein alkoholfrei zubereitetes Moitié-Moitié, das je zur Hälfte aus Gruyère und Vacherin Fribougeois besteht.
Die Speisekarte
Die vollständige Speisekarte der SWISS First Class Lounges mit dem All-Day-Dining-Angebot findet ihr hier – wie auch auf der ersten Seite erkennbar, gilt diese Speisekarte ebenfalls in der First Class Lounge A.





Getränke
Tatsächlich habe ich, wie oben erwähnt, in keiner der beiden SWISS First Class Lounges eine Getränkekarte gesehen. Da insbesondere in der Lounge E auch keine wirkliche Präsentation der Auswahlmöglichkeiten erfolgt, muss in jedem Falle bei einem Kellner nachgefragt werden – ich finde das etwas schade, denn gerade außergewöhnliche Optionen, die eventuell angeboten werden, findet man auf diese Weise eher nicht.
Was ich aber sagen kann, ist dass diverse Kaffeespezialitäten, gängige Softdrinks, mehrere Sorten Wein und Schaumwein (insbesondere natürlich Champagner) und auch verschiedene Spirituosen angeboten werden – hier lohnt sich eine Nachfrage bei den Kellnern in jedem Fall.
Fazit
Ja, insbesondere aufgrund ihres hochwertigen Angebots, ihrer Gestaltung und des spektakulären Ausblicks wegen ist die SWISS First Class Lounge E eine der besten First Class Lounges der Welt – aber! Tatsächlich gefallen mit einige Elemente der SWISS First Class Lounge A in Zürich besser, insbesondere wäre hier die deutlich belebtere Bar und die vorhandene Auswahl zur Selbstbedienung (Softdrinks, kleine Snacks) zu nennen. Auch bevorzuge ich vom Servicekonzept her die Lufthansa First Class Lounges (insbesondere diejenige im Münchner Satellitenterminal, die einen ähnlich spektakulären Ausblick bietet und ebenfalls über eine kleine Außenterrasse verfügt), da auch hier die Bar deutlich einladender gestaltet ist und man sich am Buffet mit Kleinigkeiten versorgen kann, ohne gleich einen Kellner bemühen zu müssen. Dennoch spielt die SWISS First Class Lounge E, insbesondere was die Qualität des Catering angeht, international ganz weit oben mit, so dass ich einen Besuch nur allerwärmstens empfehlen kann.
Was andere denken
- Review: Swiss First Class Lounge Zürich E auf reisetopia.de
- Swiss First Class Lounge Zürich (E-Gates) und First Class Check-In auf svenblogt