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Lufthansa First Class Frankfurt – Hongkong Airbus A340-600

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Nachdem wir im vergangenen Jahr die umgekehrte Strecke in der Lufthansa Business Class geflogen sind, war es nun an der Zeit, den direkten Vergleich in der Lufthansa First Class zu starten. Zum Einsatz kam auf dieser Strecke nach wie vor einer der in die Jahre gekommenen und kurz vor der Ausflottung stehenden Airbus A340-600, die eigentlich eher „versehentlich“ (die neuen Flugzeuge wurden einfach nicht geliefert und man hatte sich darüber hinaus auch gewaltig bei der Reisenachfrage nach Ende der Corona-Einschränkungen verschätzt) wieder in den aktiven Betrieb aufgenommen wurden. Bisher kannten wir die Lufthansa First Class nur aus der Boeing 747 und dem A380 – ob die Lufthansa First Class auf diesem Flieger hält, was sie verspricht, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Informationen zum Flug
ZeitpunktNovember 2024
FluggesellschaftLufthansa German Airlines (LH/DLH)
VonFlughafen Frankfurt Rhein-Main (FRA/EDDF)
NachHongkong Chek Lap Kok (HKG/VHHH)
FlugnummerLH976/DLH796
Abflugzeit21:50 Uhr
Ankunftszeit16:50 Uhr +1
Dauer12:00 Stunden
FlugzeugAirbus A340-600 (A346) D-AIHW
ReiseklasseFirst (F)
Sitzplatz2D

Vor dem Flug

Etwa 40 Minuten vor planmäßigem Abflug wurden wir im Lufthansa First Class Terminal aufgesucht und zu unserem Fahrzeug gebracht, das uns zum Flieger fahren sollte. Man sollte sollte sich hier, wie bereits im Artikel über das FCT erwähnt, übrigens keinen Illusionen hingeben – wer First Class abfliegt, wird in aller Regel nicht mit einer Limousine, sondern einem recht engen Minivan zum Flugzeug gebracht, da hier ja jeweils bis zu 8 Passagiere gleichzeitig transportiert werden müssen.

Ankunft am Abfluggate mit dem Minivan

Auf dem Vorfeld am Gate angekommen, wurden wir durch das Treppenhaus des Flugsteigs nach oben auf die Abflugebene begleitet, wo das Boarding bereits begonnen hatte. Die vordere Fluggastbrücke wurde ausschließlich für Passagiere der First Class genutzt, so dass wir innerhalb von Sekunden an unseren Sitzen waren, ohne dass irgendeine Wartezeit angefallen wäre.

An Bord

An Bord angekommen, als sich zunächst alle Fluggäste in der mit 8 von 8 Passagieren vollständig ausgelasteten First Class-Kabine einrichteten, fielen mir zunächst zwei wichtige Unterschiede zu den First Class-Kabinen der Boeing 747 und des Airbus A380 auf. Zwar ist die Gestaltung grundsätzlich identisch und auch die Sitze an sich sind gleich, jedoch fehlen auf dem A340 die aus den anderen beiden Flugzeugen bekannten, sehr praktischen Spinde – hier erhält jeder Fluggast einen eigenen kleinen Wandschrank, der jederzeit zugänglich ist und insbesondere zum Aufhängen der Straßenkleidung bei Nacht sehr geschickt ist. Im A340 muss man die Kleidung entweder bei den Flugbegleitern abgeben (und hat dann nicht jederzeit Zugriff darauf) oder man muss sie, wie ich es getan habe, irgendwie in den recht schwierig zu verschließenden Overhead Bins, die es in der First Class nur über den Fenstersitzen gibt, unterbringen.

Zum anderen befinden sich die WC-Kabinen im Airbus 340 direkt in der First Class-Kabine vor den fensterseitigen Sitzen der ersten Reihe – der Trennvorhang zur voderen Galley bzw. dem Türbereich liegt erst hinter den Toiletten. Dies bedeutet, dass insbesondere die Gäste auf den Mittelsitzen in Reihe 1 durch WC-Nutzer beeinträchtigt werden, was um so schwerer ins Gewicht fällt, als dass diese beiden Toiletten auch intensiv durch das Personal (Cockpit und Flugbegleiter) genutzt wurden. Auf mich machte das ganze den Eindruck, als seien insgesamt zu wenig Waschräume an Bord und man habe diese gerade dort hingequetscht, wo noch irgendwo Platz war.

Die First Class-Kabine im Airbus A340-600

Darüber hinaus hatte ich den Eindruck, dass die Ablagefläche entlang der Sitze auf diesem Flugzeugtyp etwas schmaler ist als auf den beiden anderen – hier kann ich mich aber irren, da ich in erster Linie die Sitze von SWISS im Kopf habe (tatsächlich sind wir in den vergangenen Jahren eher in der SWISS First Class als in der Lufthansa First Class geflogen).

Kurz nach dem Bezug des Sitzes ging es dann auch wie üblich direkt mit dem Verteilen der Amenities und einem Welcome Drink los. Neben einem Amenity-Kit wurden auch die merkwürdig weichen Lufthansa-Pantoffeln (Spoiler: SWISS verteilt diese inzwischen ebenfalls) und ein Schlafanzug der Marke van Laack verteilt. Leider weist der Schlafanzug einen Kunstfaser-Anteil von 40% auf, weshalb man in diesen gerne mal in der Nacht schwitzt.

Das Amenity Kit für den Herren beinhaltet hierbei neben einem Päckchen Pefferminzdragees auch zweierlei Cremes der Marke Augustinus Bader, ein paar Socken, eine Augenmaske, eine klappbare Bürste sowie einen hölzernen Schuhlöffel und eine ebenfalls aus Holz gefertigte Zahnbürste nebst Zahnpasta.

In den Waschräumen der First Class, die auf dem A340-600 auch über ein Fenster verfügen, findet man darüber hinaus noch Rasierer, Rasiercreme, je eine Hand- und Gesichtscreme ebenfalls von Augustinus Bader, Erfrischungs- und Desinfektionstücher sowie Mundspülung und ein Wasser-Spray.

Negativ aufgefallen ist mir, dass es hier keine Stoffhandtücher gibt, sondern auch die Gäste der First Class mit sehr dünnen und leicht reißenden Papierhandtüchern vorlieb nehmen müssen.

Der Sitz

Der Lufthansa First Class-Sitz zählt für meine Begriffe trotz seines Alters zu den bequemsten aller Airlines, die ich bisher erleben durfte. Hier gibt es keine fancy Sonderfunktionen, oder Touchscreens, aber alle Features, die man grundsätzlich braucht.

Ansicht der Mittelsitze in der First Class im Lufthansa Airbus A340-600

Jeder Sitz verfügt dabei neben zwei Staufächern (die mir wie schon erwähnt auf diesem Flugzeugtyp recht schmal erschienen) auch über einen Ottoman, der elektrisch verfahren werden kann, und in dem man z.B. sein Handgepäck verstauen kann. Dieser ist im Gegensatz zu SWISS allerdings nicht als Partner-Sitz zugelassen (darauf wird per Aufkleber auch ausdrücklich hingewiesen), so dass ein gemeinsames Speisen an einem Tisch bei der Lufthansa keine Option ist.

In einem der Staufächer befinden sich fest verdrahtete Bose-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, die in unserem Falle jedoch schon reichlich ramponiert daherkamen. Über den Sitzen am Fenster finden sich darüber hinaus klassische Overhead Bins, die über den Mittelplätzen fehlen, wodurch die Kabine deutlich großzügiger wirkt.

In den Armlehnen befinden sich der Entertainment-Controller für den recht kleinen Bildschirm, der über einen ziemlich engen Ausstrahlungswinkel verfügt – hier hat man offenbar bei der Konzeption der Kabine mitgedacht, denn dadurch bekommt man praktisch nichts vom Fernsehprogramm der Sitznachbarn mit. Der Controller selbst wirkt jedoch ein wenig antiquiert, die Mauszeigerfunktion, die durch Überstreichen eines Sensors mit einem Finger bedient wird, erinnert ein wenig an die Navigationssteuerung bei Smartphones der allerersten Generation.

Selbstverständlich verfügt der First Class Sitz des Lufthansa Airbus A340-600 auch über einen großen Tisch, an dem problemlos auch zwei Personen gleichzeitig essen könnten (wenn denn der Ottoman als Sitzplatz zugelassen wäre). Dieser kann auch verschoben werden, so dass es auch bei ausgeklapptem Tisch möglich ist, vom Platz aufzustehen und beispielsweise die Waschräume aufzusuchen. Unangenehm aufgefallen ist mir während der Nutzung des Tisches jedoch, dass es am Platz recht eng ist, und dass sowohl die im Sitz integrierte Schwanenhals-Leseleuchte als auch die in der Deckenkonsole eingebauten Strahler ungünstig positioniert sind, so dass man selbst mit dem Körper einen Schatten auf den Tisch wirft. Dadurch wirkt es gerade beim Essen am Platz ein wenig dunkel.

Der gedeckte Esstisch

Nicht zuletzt sind die Sitze in der Lufthansa First Class mit zwei Universal-Steckdosen ausgestattet. Deren Positionierung recht weit unten an der inneren Armlehne (mir sind die Steckdosen erst aufgefallen, nachdem ich explizit danach gesucht hatte) erlaubt es zwar, auch größere Netzteile (wie etwa ein MacBook-Ladegerät) anzustecken, ist allerdings im Bettmodus des Sitzes äußerst ungeschickt, da die Steckdosen praktisch nicht erreichbar sind.

Steckdosen in der Armlehne des Sitzes

Service

Grundsätzlich konnte ich bisher sagen, dass ich in der Lufthansa First Class grundsätzlich eine ausgezeichnete Service-Leistung durch das Personal erlebt habe, während die Servicequalität bei anderen Fluggesellschaften (insbesondere SWISS) gerne einmal zwischen überaus ausgezeichnet und eher mittelmäßig schwankte. Dieser Flug sollte mich eines Besseren belehren, denn erstmals hatten wir eine Crew, die ich nicht vorbehaltlos als ausgezeichnet bezeichnen würde.

Los ging der Service einige Minuten, nachdem wir Platz genommen hatten, mit dem obligatorischen Begrüßungsgetränk. Hier war man servicetechnisch auch noch sehr engagiert und gesprächig und ging mit uns genau so um, wie ich es bevorzuge – nämlich auf Augenhöhe mit einer guten Portion selbstbewussten Auftretens.

Begrüßungs-Champagner mit Macadamia-Nüssen

Als nächstes kam der Verantwortliche Luftfahrzeugführer (vulgo: der Kapitän) durch die First Class Kabine, um uns alle persönlich und mit Handschlag zu begrüßen. Erstmals bei so einer Aktion, die ich immer etwas zweifelhaft finde, habe ich mich dabei nicht unwohl gefühlt, da er recht gesprächig und zu Scherzen aufgelegt war, und es dadurch nicht zu einer merkwürdigen „eigentlich weiß ich gar nicht, was ich sagen soll, muss das aber machen, weil es mein Arbeitgeber verlangt“-Situation.

Kurz nach dem Start wurden WiFi-Voucher verteilt. First Class-Passagiere erhalten hierbei eine Flatrate für die Dauer des gesamten Flugs. Als sich mein Voucher bald darauf seitlich in die Untiefen meines Sitzes verabschiedete, sprach ich eine unserer Flugbegleiterinnen an, ob man mir Ersatz aushändigen könne. Hierbei kam es dann zur ersten etwas merkwürdigen Situation mit der Crew, denn sie beäugte mich zunächst misstrauisch, ganz als ob man mich verdächtigte, mehrere Voucher einsammeln zu wollen. Schlussendlich erhielt ich einen Ersatz-Voucher, wobei ich einen leichten Widerwillen seitens der Kollegin zu erkennen glaubte.

Das WiFi war dann auch für die ersten anderthalb bis zwei Stunden des Flugs gar nicht aktiviert, woran das lag, kann ich leider nicht sagen.

WiFi-Voucher für eine Flatrate für die Dauer des Flugs

Nach dem Start wurde zunächst ein heißes Tuch verteilt, bevor es mit dem Abendessens-Service weiterging – mehr dazu im entsprechenden Abschnitt weiter unten.

Heißes Tuch vor dem Abendessen

Am nächsten Morgen ließ der Service nach der Pause der Crew dann leider komplett nach – man wirkte teils überfordert, recht hektisch und genervt, die Kommunikation zwischen den Flugbegleitern und den Passagieren reduzierte sich auf ein absolutes Minimum. Ich muss aber dazu sagen, dass die Arbeitsbedingungen auf diesem Flugzeugtyp alles andere als einfach sind, denn die vordere Galley, aus der heraus die First Class bedient wird, ist extrem eng (im Grunde handelt es sich nur um den Quergang zwischen den beiden Einstiegstüren), so dass man sich ständig gegenseitig ausweichen musste. Dementsprechend verzichteten die Damen bereits am Abend darauf, den Gang durch die Galley zu wechseln und bedienten teilweise über den Sitznachbarn hinweg (wofür man aber mit genau dieser Begründung auch um Verständnis bat). Dazu kam, dass am Morgen die Toiletten mehr oder weniger dauerbesetzt waren, so dass der Gang auch rege von Passagieren genutzt wurde, die die Toilette am anderen Gang aufsuchen mussten. Dass das die Crew nervt und stresst, verstehe ich absolut, dass man sich das aber so deutlich anmerken lässt, wirkt durchaus ein wenig unprofessionell.

Das Bett

Einige Zeit nach dem Abendessen ließen wir unseren Sitz zum Bett umfunktionieren. Hierbei wird der Sitz wie üblich flach gelegt, mit einer Matratzenauflage und Bettwäsche versehen, und ein Sichtschutz zum Gang wird angehoben. Dieser umfasst jedoch nur den Kopfteil des Sitzes bzw. Betts, aufgrund der Sitzanordnung sieht man aber trotzdem kaum etwas von seinen Mitreisenden (bzw. wird von diesen auch nicht gesehen). Eine Ausnahme stellen dabei die Mittelplätze in der ersten Reihe dar, denn der offene Bereich dieser Sitze befindet sich unmittelbar gegenüber den Türen zu den Waschräumen, so dass man einerseits mit einem Schwall hellen Lichts beim Öffnen der WC-Türen rechnen muss, zum anderen stehen Mitreisende, die den Waschraum verlassen, direkt am Fußende des eigenen Bettes, weshalb ich von der Buchung dieser Plätze dringend abraten würde.

Der Lufthansa First Class-Sitz im Bettmodus

Das Bett gehört hierbei auch zu den besseren Schlafgelegenheiten, die ich in der First Class erlebt habe – einerseits ist es nicht so weich, dass man Rückenschmerzen bekommt, andererseits sorgt die ohnehin schon großzügige Schaumpolsterung des Sitzes zusammen mit der Matratzenauflage dafür, dass exponierte Körperteile wie Schultern oder Hüften nach dem Schlafen schmerzen – das war einer meiner Haupt-Kritikpunkte auf unseren Flügen mit der Singapore Airlines Boeing 777.

Ausreichende Privatsphäre trotz der recht offenen Kabine

Verpflegung

Die Verpflegung auf Flügen der Lufthansa ist in der Vielfliegerszene häufig Grund für heftige Diskussionen und Beschwerden. Ich muss sagen, dass ich die Qualität der Speisen gar nicht so schlecht finde, nur die Hauptgerichte sind in aller Regel eher mäßig. Dazu kommt, dass man bei der Menügestaltung in aller Regel recht konservativ ist, so dass man keine außergewöhnlichen Highlights erwarten sollte. Hier die Menükarte für unseren Flug:

Abendessen

Das Abendessen begann nach Decken des Tischs mit einem Amuse Bouche, das bei der Lufthansa grundsätzlich unspektakulär ist und für meine Begriffe eher Alibi-Charakter hat (das noch am Boden präsentierte Amuse der SWISS ist nicht nur qualitativ deutlich besser, sondern macht auch mehr daher).

Amuse Bouche in der Lufthansa First Class

Weiter ging es mit dem Kaviar-Gang, der zumindest auf diesem Flugzeugtyp nicht von einem Trolley serviert, sondern vorportioniert an den Platz gebracht wird. Ich muss wieder einmal sagen, dass Lufthansa von allen First Class-Airlines, die Kaviar servieren, denjenigen im Programm hat, der mir geschmacklich am ehesten zusagt.

Kaviar mit den bekannten Beilagen

Die Vorspeisenauswahl bei der Lufthansa ist grundsätzlich speziell – zwar stehen in der Regel drei separate Gerichte auf der Karte, diese werden jedoch gemeinsam auf einem als Tablett fungierenden Unterteller am Platz präsentiert, so dass man auf Wunsch auswählen kann, welche man probieren möchte. Hierbei ist es nicht unüblich und vermutlich sogar gewollt, sich alle drei Vorspeisen servieren zu lassen.

Die Vorspeisenplatte der Lufthansa First Class

Alle drei Vorspeisen waren qualitativ absolut einwandfrei, wenngleich für meinen Geschmack etwas zu kräftig gewürzt. In aller Regel ist man, insbesondere wenn man zuvor in der Lounge schon etwas gegessen und anschließend Kaviar und die Vorspeisen genossen hat, schon gut gesättigt, so dass man direkt zum Dessert übergehen kann (wie schon erwähnt sind die Hauptspeisen in der Regel nicht so besonders, dass man sie unbedingt essen müsste). Diesmal haben wir uns aber für die Hauptspeise und gegen das Dessert entschieden.

Auch die Hauptspeisen waren qualitativ recht ordentlich (wenngleich wie erwartet nicht spektakulär), mit einer typisch deutschen Präsentation: sämtliche Komponenten wirkten recht wahllos auf den eigentlich zu kleinen Teller geklatscht – auch hier hatte man es jedoch mit der Würzung wieder etwas übertrieben.

Zum Abschluss der Mahlzeit gönnten wir uns dann noch einen Digestif, da uns die Desserts nicht besonders ansprachen und wir zu diesem Zeitpunkt auch mehr als gut gesättigt waren.

Digestif nach dem Essen

Frühstück

Das Frühstück am nächsten Morgen war eher unspektakulär und „basic“, dazu kamen die weiter oben erwähnten Serviceprobleme. Ich gab mich mit einigen Früchten (die ihre besten Zeiten noch vor sich hatten), einem Croissant und einem Teilchen (die ihre besten Zeiten beide schon hinter sich hatten) zufrieden, hätte auf dieses Frühstück aber auch gut verzichten können.

Frühstück in der Lufthansa First Class

Was mich stark verwundert ist, dass es gerade auf Flügen nach Asien mit Ausnahme einiger frisch zubereiteter Eierspeisen keine warme Frühstücksoption gibt – das könnte heimreisende Passagiere durchaus unzufrieden stimmen, ist es doch nach wie vor in Asien weit verbreitet, morgens warm zu frühstücken.

Ankunft

Lufthansa wirbt unter anderen damit, ihre First Class Gäste und HON Circle-Statuskunden nach der Ankunft an einem außereuropäischen Flughafen direkt am Gate in Empfang zu nehmen und von einem „Personal Assistant“ bis aus dem Flughafengebäude heraus begleiten zu lassen. Dementsprechend steht nach Ankunft eines Langstreckenflugs in der Regel eine ganze Armada lokaler Servicekräfte (in der Regel durch einen Abfertigungsdienstleister gestellt) mit Pappschildern und Namen darauf am Gate. Tatsächlich ist dieser Service je nach Destination sehr unterschiedlich hilfreich – in Bangkok beispielsweise wurden wir zunächst auf ein Golfcart verladen, zu einer Priority-Einreisekontrolle gefahren und anschließend wurde uns sogar noch das Gepäck vom Gepäckband gehoben. An anderen Flughäfen (darunter bisher auch in Hongkong) wurde nur lapidar die Laufrichtung zum Ausgang angezeigt, ohne dass es irgendwelche weiteren Bequemlichkeitsleistungen gegeben hätte.

Auch aus diesem Grunde, weil wir uns am Flughafen in Hongkong gut auskennen und wir auch aufgrund der Registrierung für die automatische Einreisekontrolle in Hongkong (meine Wenigkeit) bzw. der Staatsangehörigkeit von Hongkong (Madame) ohnehin ohne Wartezeiten durch die Grenzkontrolle kommen, haben wir die bereitstehenden Damen und Herren geflissentlich ignoriert und uns alleine auf den Weg zur Gepäckausgabe gemacht. Tatsächlich tauchte aber nur wenige Minuten nach unserem Eintreffen dort ein Mitreisender in Begleitung einer der „Personal Assistants“ auf, so dass ich vermute, dass man hier inzwischen doch Vorteile bei der Einreise erhält (sonst geht das in der Regel nicht so schnell). Beim Rückflug durften wir dann feststellen, dass man am bisher sehr mauen Begleitservice in Hongkong tatsächlich gearbeitet hat – weitere Details dann aber im entsprechenden Artikel.

Fazit

Die Lufthansa First Class ist nach wie vor nicht so schlecht, wie sie oft beschrieben wird. Die Sitze sind nach wie vor durchaus konkurrenzfähig und bieten eigentlich alles, was man bei einem zeitgemäßen First Class-Produkt wirklich braucht – auf technische Spielereien, die ständig kaputt gehen oder einfach nicht sinnvoll sind, muss man hier jedoch verzichten. Lediglich der dieses mal gegen Ende des Flugs erstaunlich mäßige Service und die Gegebenheiten, die der Flugzeugtyp Airbus A340-600 mit sich bringt, haben das Erlebnis ein wenig eingetrübt. Grundsätzlich würde ich das First Class-Produkt der Lufthansa immer noch als „solide“, keineswegs jedoch als herausragend bezeichnen – auch wenn man dazu sagen muss, dass natürlich die konsequent erbrachten und wirklich überdurchschnittlichen Leistungen am Boden, zumindest in Frankfurt und München, einiges herausreißen können.

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