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Lufthansa First Class Lounge A, Frankfurt

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Da wir beim Umsteigen zwischen unserem Zubringer mit Lufthansa aus Brüssel und unserem Weiterflug nach Hongkong etwa 6 Stunden Aufenthalt in Frankfurt hatten, ergab sich die Gelegenheit für ein kleines Lounge Hopping. Bevor wir gegen Abend ins First Class Terminal gewechselt sind, haben wir (vor allem für diesen Review) am Nachmittag zunächst die Lufthansa First Class Lounge A im Schengen-Abflugbereich des Frankfurter Flughafens aufgesucht. Ich war hier bisher nur ein mal kurz am frühen Morgen, als die Lounge nach meiner Ankunft aus Singapur vor einigen Jahren recht gut gefüllt war. Wie sie sich an einem Sonntagnachmittag anfühlt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Informationen zur Lounge
BesuchszeitpunktNovember 2024
FlughafenFlughafen Frankfurt Rhein-Main (FRA/EDDF)
NameLufthansa First Class Lounge A
LageTerminal 1, Abflugbereich A, nach der Sicherheit
ZugangLufthansa First Class-Ticket

Lage

Die Lufthansa gibt die Lage der First Class Lounge A in der Regel mit „bei Gate A13“ an, was aber nur bedingt stimmt – tatsächlich befinden sich sowohl die First Class Lounge, eine der Business Class-Lounges sowie die Senator-Lounge im Quergang der Terminalwurzel, die die beiden „Ausleger“ mit den Gates A1 bis A40 einerseits sowie A50 bis A69 andererseits verbindet. Wer von der Sicherheitskontrolle kommt, landet nach Passieren des Duty Free-Shops in einem Rondell, in dem in aller Regel irgendein überdimensioniertes Vehikel präsentiert wird. Wendet man sich dort nach links, so findet man nach einigen Metern den Eingang zur First Class Lounge direkt neben dem Eingang der Business Class-Lounge auf der rechten Seite. Der Eingang der First Class Lounge ist dabei bewusst recht dezent gestaltet, um nicht zu viele Personen ohne Zugangsberechtigung anzulocken. Nach Passieren der Eingangstür geht es über eine Treppe oder einen Aufzug eine Etage nach oben, wo sich der Empfang der First Class Lounge befindet.

Der gut getarnte Eingang zur First Class Lounge
Über eine Treppe oder einen Aufzug geht es nach oben in die Lounge

Exkurs: Welche First Class Lounge sollte ich nutzen?

Um hier gleich einmal mit einigen Irrtümern aufzuräumen, die offenbar immer wieder durch Rezensenten, die irgendetwas verwechseln oder internationalen Magazinen, die ihre Artikel offenbar durch Sprachmodelle schreiben lassen und deren Redaktion ziemlich sicher nie in den entsprechenden Lounges war, verbreitet werden: 1. es gibt in dieser Lounge keinen Spa (den gibt es nur in der First Class Lounge B), 2. es handelt sich um eine reine Schengen-Lounge ohne eigene Passkontrolle für den Übergang in den Non-Schengen-Bereich (den gibt es nur in München), 3. auch in dieser Lounge gibt es natürlich ein Bad mit Badewanne und den berühmten Lufthansa-Enten und 4. in Frankfurt gibt es insgesamt drei Lufthansa First Class Lounges: je eine in den Abflugbereichen A (für Schengen-Abflüge) und B (für Non-Schengen-Abflüge) sowie das First Class Terminal (für Schengen- und Non-Schengen-Abflüge) außerhalb des Flughafengebäudes. So, nachdem dies geklärt wäre, legen wir los.

Als wir oben an der Treppe mit unseren Hongkong-Bordkarten am Nachmittag, gut 5 Stunden vor unserem geplanten Abflug, an der Lounge-Rezeption aufschlugen, sah man uns zunächst etwas ratlos an, denn die Lufthansa First Class Lounge A ist eigentlich ausschließlich für Schengen-Abflüge gedacht – dementsprechend dient sie überwiegend abfliegenden oder umsteigenden HON Circle Membern zum Aufenthalt. Dazu gesellen sich insbesondere am frühen Morgen dann noch die (wenigen) Umsteiger, die in der First Class in Frankfurt landen und auf einen Anschlussflug im Schengen-Raum warten. Für Non-Schengen-Abflüge ist offiziell die First Class Lounge B vorgesehen, alternativ kann man aber auch auf das First Class Terminal ausweichen. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile: Wählt man die First Class Lounge B, so muss man keine erneute Sicherheitskontrolle passieren, dafür aber die allgemeine Passkontrolle im Abflugbereich B nutzen. Entscheidet man sich für das First Class Terminal, dann fällt zwar eine erneute Sicherheitskontrolle an, allerdings läuft die Passkontrolle praktisch „on the fly“ nebenbei ab (mehr dazu im Artikel zum First Class Terminal). Die Wege sind vom Abflugbereich A aus etwa gleich lang, zum FCT muss man aber das Gebäude verlassen, während der „Tunnel of Doom“ zwischen den Concourses A und B natürlich überdacht ist, da er unterirdisch liegt.

Man wird übrigens nicht nur vom First Class Terminal, sondern auch von der First Class Lounge B mit dem Wagen zum Flugzeug gebracht (zumindest, wenn man vom Abflugbereich Z abfliegt, was wohl auf so ziemlich alle Lufthansa-Flüge zutrifft), lediglich die FCL A bietet diesen Service nur bei Außenpositionen. Dementsprechend ist es also fast gleichgültig, ob man bei einem internationalen Abflug in die First Class Lounge B geht, oder das First Class Terminal nutzt. Wer eine (kostenpflichtige) Spa-Behandlung wünscht, ist in der FCL B besser aufgehoben, im FCT gibt es hingegen einen kleinen World Shop mit einer sehr eingeschränkten Duty Free-Auswahl. Ansonsten bieten alle drei First Class Lounges exakt die gleichen Leistungen.

Den Reaktionen der Rezeptionistinnen nach zu schließen, scheinen die meisten Gäste, die intra-Schengen ankommen und international weiterfliegen, den kurzen Weg zum First Class Terminal einzuschlagen.

Auf den Abflugmonitoren werden nur Flüge von Gästen der Lounge angezeigt

Ausstattung

Nach Betreten der Lounge und Passieren der Rezeption findet man sich in einem weiten Korridor wieder, von dem aus nach links die Toiletten und Badezimmer abgehen. Rechts ist der Gang gesäumt von einigen verschließbaren Arbeitsstationen, links gegenüber befindet sich die gut ausgestattete bediente Bar.

Der Hauptkorridor der Lounge mit Blick auf den Eingangsbereich

Am Ende des „Korridors“, den man eigentlich nicht so nennen kann, da es sich mehr oder weniger um einen vollwertigen Raum handelt, öffnet sich die Lounge zur Fensterfront hin und bietet mittig und rechts mehrere unterschiedliche Sitzlandschaften mit insgesamt etwa 40 Sitzplätzen. Während man vor allem von den Plätzen am Fenster einen ausgezeichneten Blick auf das Vorfeld hat, war dieser Bereich bei unserer Ankunft mehr oder weniger unbenutzbar, da trotz der auf den Fenstern aufgeklebten Sonnenschutz-Streifen (die vor allem die Sicht behindern) die tiefstehende Sonne voll in die Lounge knallte. Bei Nacht verhindern diese Streifen dann recht effektiv den Blick nach draußen, da sie natürlich auch viel Licht nach innen in die Lounge zurückreflektieren.

In der rechten Ecke der Lounge findet man einen kleinen Raucherbereich mit einigen Sesseln und einer Selbstbedienungs-Bar.

Der Restaurantbereich mit Buffet und À la Carte-Service liegt links des Hauptraumes der Lounge, bei unserem Besuch war hier auch ein Fass (vermutlich nicht das Original) mit einer Einzelfass-Abfüllung der fränkischen Whiskymarke „St. Kilian“ (deren Produkte auch in anderen Lufthansa-Lounges erhältlich sind) nebst einigen Gläsern ausgestellt.

Zu guter Letzt gibt es in der Mitte des Raums einen kleinen Service-Desk, an dem Anliegen rund um die Reise geklärt werden können (oder der, wie in meinem Falle vor ein paar Jahren als Beschwerdestelle über die First Class-Hotline herhalten musste).

Kommen wir nun noch zu den Bädern, die sich wie beschrieben im vorderen Teil der Lounge befinden. Bei den Toiletten ist bemerkenswert, dass es auch bei den Herren ausschließlich Einzelkabinen gibt – diese sind nebst einer Toilettenschüssel (ohne Extras wie Bidets etc.) auch jeweils mit einem Urinal ausgestattet. Die in den Waschräumen bereitgestellte Handcreme stammt inzwischen von der Marke Balmain.

Ebenfalls im Nasszellenbereich findet man zwei verschließbare, mit Tagesbetten ausgestattete Ruheräume, weiter hinten liegen die Duschbäder, die jeweils sehr geräumig und mit Dusche und WC ausgestattet sind. Von diesen Duschbädern ist eines Lufthansa-typisch mit Badewanne ausgestattet, wovon Madame gleich einmal ausgiebig Gebrauch gemacht hat (meiner Bitte, ein paar Fotos von dem Raum zu machen, ist sie jedoch nicht nachgekommen – deshalb muss ihr folgendes Instagram-Poserbild ausreichen). Betreut wird das Ganze durch den Housekeeping-Service, dessen Schalter man beim Eingang zu den Toiletten findet.

Stilleben mit Badeente
Eingang zu den Ruheräumen

À propos Housekeeping – während die heißbegehrten Lufthansa-Badeenten früher dort erhältlich waren, teilte man uns diesmal mit, dass wir uns an die Rezeption wenden mögen. Hier war man auf unsere Nachfrage hin etwas misstrauisch („Sie gehen doch jetzt ins FCT, da gibts die Enten auch“), händigte uns aber trotzdem eine aus.

Ebenfalls eine Seltenheit dieser Tage sind die im Lounge-Bereich zahlreich vorhandenen gedruckten Magazine – in den Business Class- und Senator-Lounges wurden diese zugunsten eines digitalen Angebots bereits vor Jahren wegrationalisiert.

Auswahl gedruckter Magazine

Verpflegung

Wie in allen Lufthansa First Class Lounges setzt man bei der Verpflegung bzw. dem dazugehörigen Service insbesondere auf Kellner, die die Gäste am Platz bedienen. Lediglich im Raucherbereich steht eine kleine Selbstbedienungsbar zur Verfügung, auf den Tischen stehen darüber hinaus Wasserkaraffen bereit. Während unseres Aufenthalts war man leider nicht besonders aufmerksam (eigentlich sollen die Kellner auch im Lounge-Bereich regelmäßig an den Plätzen vorbeischauen), so dass wir für unsere Getränke-Bestellungen meist selber an die Bar gegangen sind. Mir ist das so auch eigentlich lieber, denn eine Über-Betreuung, wie wir sie im Singapore Airlines The Private Room vor einem Jahr erlebt haben, ist mir eher lästig und unangenehm. Leider waren aber auch die Getränkekarten nicht ganz offensichtlich platziert (diese befanden sich überwiegend in den Regalen), hier bestünde ganz grundsätzlich Nachbesserungsbedarf.

Wasserkaraffen auf den Couchtischen der Lounge

Speisen

Die Speisen, die üblicherweise im Restaurant serviert werden (grundsätzlich sollte es möglich sein, sich auch überall in der Lounge mit Essen versorgen zu lassen, auch wenn das Speisen auf den niedrigen Couchtischen, die sich hier befinden, sicherlich nicht ganz einfach ist), können à la carte bestellt werden. Dazu gibt es ein kleines Buffet am hinteren Rand des Restaurantbereichs, das neben einer überschaubaren Auswahl warmer Gerichte insbesondere Antipasti und Desserts bietet.

Ich halte diese Strategie für sehr geschickt, denn wenn man nur wenig Hunger hat (die Portionen der à la carte-Speisen sind durchaus ordentlich) oder zeitnah auf einen Anschlussflug muss, kann man sich hier schnell und unkompliziert mit durchaus hochwertigen Speisen versorgen – etwas, das ich z.B. im Singapore Airlines The Private Room oder auch in der SWISS First Class Lounge E vermisse, denn hier sind Speisen grundsätzlich nur auf Bestellung bei den Kellnern erhältlich.

Gegessen haben wir erst zu einem späteren Zeitpunkt im First Class Terminal (dementsprechend gibt es die Speisekarten auch erst im entsprechenden Bericht – man erinnere sich, das Angebot ist über alle drei First Class Lounges hinweg identisch), ich habe mir zum Nachmittag nur ein Stück Buttercremetorte (Frankfurter Kranz) genehmigt, das aber leider etwas trocken war.

Zentral im Lounge-Bereich befindet sich auch eine Auswahl von Snacks und Süßigkeiten zur Selbstbedienung, hier variiert erfahrungsgemäß das Angebot von Zeit zu Zeit.

Snacks und Süßigkeiten in der Lufthansa First Class Lounge A

Getränke

Die Getränke, die in der Lounge serviert werden, kommen von der ausgezeichnet ausgestatteten Bar, die ein zentrales Element aller Lufthansa First Class Lounges darstellt und auch entsprechend beworben wird.

Die bestens ausgestattete Bar der Lufthansa First Class Lounge A

Man verfügt hier über eine umfangreiche Getränkekarte, die insbesondere eine große Auswahl internationaler Whisk(e)y-Sorten umfasst. Ergänzt wird das ganze durch diverse Barsirups und andere Zutaten, mit denen sich auch eine größere Anzahl unterschiedlicher Cocktails zubereiten ließe, wobei man aber nicht davon ausgehen sollte, dass das Personal die entsprechenden Rezepte kennt (leider hat der Service in diesem Bereich stark nachgelassen, auch wenn die mit Käfer-gebrandeten Uniformen ausgestatteten Mitarbeiter sich sichtlich alle Mühe gegeben haben). Ergänzt wird das ganze durch eine sehenswerte Weinauswahl, diese werde ich aber ebenfalls erst im Artikel zum Lufthansa First Class Terminal abbilden.

Fazit

Die Lufthansa First Class Lounges können sich durchaus sehen lassen, hier macht die First Class Lounge A in Frankfurt keinen Unterschied. Bemerkenswert ist die hohe Konsistenz, für die die Lufthansa (bei aller berechtigter Kritik) bekannt ist – man bietet in allen First Class Lounges ein weitgehend einheitliches Erlebnis mit einem praktisch identischen Angebot, so dass es im Grunde keinen Unterschied macht, ob man z.B. in München ist oder sich in Frankfurt für die Lounge A, B oder das First Class Terminal entscheidet. Die First Class Lounge A hat jedoch gegenüber den beiden anderen Optionen den Vorteil, dass sie einerseits einen Ausblick über das Vorfeld bietet und andererseits (außer möglicherweise am frühen Morgen) nie besonders voll ist – über weite Teile unseres Besuchs war außer uns nur eine andere Familie mit Abflug nach JNB dort. Obwohl es so leer war, wirkte die Atmosphäre aufgrund diverser, unaufdringlicher Hintergrundgeräusche (Geschirrklappern, der Ton von den Fernsehern) zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Form „tot“, ganz im Gegensatz zu der Stimmung, die wir in einem deutlich besser gefüllten Singapore Airlines The Private Room erlebt haben. Lediglich der Service könnte an Stellen etwas aufmerksamer bzw. professioneller sein.

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