- Nochmal London: Diesmal British Airways
- Open Sky Lounge Düsseldorf
- BA City Flyer Club Europe Düsseldorf-London City Embraer 190
- Hotel Indigo London Tower Hill
- South Western Railway Siemens Desiro Class 450 London – Godalming
- The Inn on the Lake Godalming
- Hilton London Metropole
- British Airways Galleries Club South London-Heathrow
- British Airways Club Europe London (LHR)-Düsseldorf Airbus A319
Nachdem wir mit unserem letzten Flug von London nach Düsseldorf mit Eurowings nicht so zufrieden waren, wollten wir die gleiche Strecke diesmal mit dem einzigen direkten Wettbewerber, nämlich British Airways, zurücklegen und einmal schauen, wer hier besser abschneidet. Leider war auch hier nicht alles Gold was glänzt, obwohl ich insgesamt mit diesem Flug etwas weniger unzufrieden war als mit dem Erlebnis bei Eurowings.
Informationen zum Flug | |
Zeitpunkt | Februar 2024 |
Fluggesellschaft | British Airways (BA/BAW) |
Von | London Heathrow Airport (LHR/EGLL) |
Nach | Flughafen Düsseldorf International (DUS/EDDL) |
Flugnummer | BA946/BAW946 |
Abflugzeit | 19:25 Uhr |
Ankunftszeit | 21:50 Uhr |
Dauer | 1:25 Stunden |
Flugzeug | Airbus A319-100 (A319) G-EUPG |
Reiseklasse | Business (U) |
Sitzplatz | 3A |
Vor dem Flug
Wie schon beim Hinflug einige Tage zuvor funktionierte der Online Check In nicht über die mobile Webseite auf unseren Mobiltelefonen, weshalb wir uns zwischen Abendessen und einigen Drinks in einem Pub nahe unseres Hotels eigens zurück ins Hotel begaben, um den Check In zeitnah zur Öffnungszeit über das Tablet abzuwickeln. Man erinnere sich, British Airways bietet auch bei Buchungen in der Business Class nur kostenpflichtige Sitzplatzreservierungen an, weshalb es auch bei einem teuren Premium-Ticket ratsam ist, frühzeitig einzuchecken, wenn man zu mehreren Personen unterwegs ist und gemeinsame Sitzplätze haben möchte. Wir konnten tatsächlich während des Check In unsere zugewiesenen Sitze in Reihe 3 (der letzten Reihe der Business Class) noch in Plätze in der ersten Reihe ändern (das wird später noch wichtig).
Etwa drei Stunden vor dem geplanten Abflug machten wir uns mit einem Zug der Elisabeth Line von der Innenstadt auf zum Terminal 5 des Flughafens Heathrow. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen sind die Ausgänge von den Bahnsteigen der Elizabeth Line zum Terminal hierbei für die große Kapazität der eingesetzten Züge sowohl am Bahnhof des Terminals 5 als auch an den Terminals 2 und 3 deutlich unterdimensioniert – sowohl an den Bahnsteigsperren als auch an den Aufzügen bzw. Rolltreppen von der Bahnsteigebene zum Abflug bilden sich hierbei regelmäßig lange Schlangen, erschwerend kommt noch hinzu, dass die Beschilderung die ankommenden Passagiere sehr eindringlich auffordert, statt der Rolltreppen die Aufzüge zu nehmen. Je nach Tageszeit kann es hier durchaus vorkommen, dass man länger in der Schlange vom Bahnhof zum Check In steht, als man am Check In selbst warten muss.
Im Check-In-Bereich angekommen, musste Madame zunächst einen der Schalter aufsuchen, um ihre Einreiseberechtigung für den Schengen-Raum (in Form einer Niederlassungserlaubnis für Deutschland) nachzuweisen. Hierfür gibt es nahe den Sicherheitskontrollen spezielle Schalter, die nur für Visa-Angelegenheiten zuständig sind und an denen bei unserem Besuch keinerlei Wartezeiten bestanden.
Den Sicherheitsbereich betraten wir über die südliche Sicherheitskontrolle, hier existieren neben einer “normalen” Warteschlangen auch je zwei Fast Track-Schlangen, die mittlere ist für Business Class-Passagiere und die mittleren OneWorld-Statuslevel vorgesehen, die rechte ist ausschließlich First Class-Gästen und Passagieren mit Oneworld Emerald-Status vorbehalten.
An der von uns genutzten Schlange für Business Class-Passagiere herrschten keine Wartezeiten und wir waren innerhalb von weniger als 5 Minuten durch die Sicherheitskontrolle. Die restliche Zeit bis zum Aufruf unseres Boardings haben wir sodann in der British Airways Galleries Club South-Lounge verbracht.
Gut eine Dreiviertelstunde vor unserem Abflug wurde dann auf der Anzeigetafel unser Flug mit einem Gate im Satellitengebäude B und dem Hinweis “Now Boarding” angezeigt. Davon sollte man sich allerdings nicht verrückt machen bzw. hetzen lassen, es genügt, zur auf der Bordkarte angegebenen Einsteigezeit am Gate zu sein. Mit dieser Methode möchte man vermutlich vermeiden, dass die Gäste erst auf den allerletzten Drücker am Gate erscheinen.
Wir begaben uns dementsprechend mit dem People Mover vom zentralen Bereich des Hauptterminals 5 zum Satellitengebäude B (hier kann man auch laufen, der Weg dauert in der Regel keine 10 Minuten), wo wir trotz unserer “Verspätung” am Gate ankamen, bevor das Boarding begonnen hatte.
Einige Minuten später wurde das Boarding aufgerufen – auch hier wurde Gästen, die mit zu sperrigem Handgepäck unterwegs waren nahegelegt, dieses einchecken zu lassen und im Gegenzug Priority Boarding zu erhalten. Was ich von dieser Vorgehensweise halte, habe ich im Bericht über den Hinflug schon ausführlich kundgetan.
Beim Scannen unserer Bordkarten an den automatischen Boarding-Gates wurden wir dann mit der Meldung “See Agent” abgewiesen. Der von uns kontaktierte Mitarbeiter am Gate hatte zunächst einige Schwierigkeiten, die Ursache für das Problem ausfindig zu machen, erhielt beim Scannen unserer Bordkarten am Computer aber die Meldung “Seating Issue”. Daraufhin stattete er uns (während der Boardingvorgang natürlich weiterging) mit gedruckten Bordkarten mit Sitzplätzen in der dritten Reihe aus (die, die wir beim Check In bewusst abgewählt hatten). Auf meine Reklamation diesbezüglich meinte er nur lapidar “vielleicht hat jemand anderes für die Plätze in der ersten Reihe bezahlt”. Ganz ehrlich? Das geht jetzt mal gar nicht. Meinetwegen, verlangt Gebühren für die Vorab-Buchung eines Sitzplatzes. Verlangt meinetwegen auch für die Sitzplatzwahl beim Check In eine Gebühr. Aber vertreibt in drei Teufels Namen niemanden, der schon auf einem entsprechenden Sitzplatz eingecheckt ist, aufgrund der Zahlung eines anderen Passagiers von seinen Plätzen!
An Bord stellte sich heraus, dass die Sitzplatzänderung vermutlich betriebliche Gründe hatte – während Start und Landung nahm einer der Flugbegleiter, für den wahrscheinlich kein Jump Seat mehr frei war, in der ersten Reihe Platz. Trotzdem stört mich die Tatsache, dass eine solche Umplatzierung gegen Aufzahlung für den Gate Agent offenbar eine alltägliche Angelegenheit wäre (wie sonst würde man auf die uns gegebene Begründung kommen), massiv. Außerdem bin ich es von anderen Fluggesellschaften gewöhnt, im Falle einer betriebsbedingten Sitzplatzänderung zumindest vorab per E-Mail informiert zu werden.
An Bord
An Bord fanden wir die typische, europäische Business Class-Kabine von British Airways vor. Die ersten drei Reihen waren mit einem Vorgang abgetrennt, im Gegensatz zu unserem Hinflug mit BA City Flyer wurden hier auch die Mittelsitze geblockt.
Im Gegensatz zu praktisch allen anderen Fluggesellschaften im europäischen Raum überbaut British Airways hierbei die geblockten Mittelsitze nach wie vor mit einer Ablagefläche. Ich bin aber nicht ganz sicher, ob ich einen “offenen” Mittelsitz nicht bevorzuge, hier kann man durch Hochklappen der Armlehne immerhin die Breite seines Sitzes etwas beeinflussen und sich schräg hinsetzen, während dies mit überbautem Mittelsitz nicht so ohne weiteres möglich ist.
Ich hatte den Eindruck, dass die Beinfreiheit in unserer Reihe 3 sehr gering war (definitiv jedenfalls geringer als bei Lufthansa oder Eurowings in den vorderen Reihen), während nur die uns verwehrte Reihe 1 über nennenswert mehr Beinfreiheit verfügte.
Stattdessen mussten wir uns mit dem Trennvorhang, der die Business Class-Kabine von der Economy Class abtrennte und der über die Kopfteile unserer Sitze gelegt war, auseinandersetzen (genau das ist der Grund, weshalb ich ungern in der letzten Reihe der Business Class auf Kurzstreckenflügen sitze).
Die Kopfstützen lassen sich übrigens geringfügig nach oben ziehen und auch an den Seiten leicht einklappen, da ich aber kein Fan des Klappmechanismus bin, habe ich das (auch aufgrund des in die Quere kommenden Vorhangs) nicht genutzt.
Verpflegung
Einige Zeit nach dem Start wurde mit dem Service begonnen. Bei Abflügen aus London dauert es immer eine ganze Weile, bis die Reiseflughöhe erreicht wird, da im Großraum London zunächst auf einer niedrigen Höhe in den Horizontalflug übergegangen werden muss, um zu verhindern, dass sich von und zu den zahlreichen Flughäfen im Großraum an- und abfliegende Flugzeuge in die Quere kommen. Dafür war der Service mit zwei Flugbegleitern für eine mit 8 Passagieren besetze Business Class sehr effizient. Auch bei diesem Flug konnte man zwischen zwei unterschiedlichen Gerichten, darunter einer vegetarischen Option, wählen. Wir entschieden uns beide für geräucherten Lachs, der mit einem Brötchen und einem Dessert serviert wurde. Alternativ wäre ein Quinoa-Salat angeboten worden.
Das Essen war qualitativ und geschmacklich erstaunlich gut, ich würde sogar sagen, dass man sich hier (abgesehen vom fehlenden Käse und dem nicht wirklich guten Brötchen) fast auf dem Niveau der SWISS Business Class innerhalb Europas bewegte.
Getränketechnisch wurde auch alles geboten, was man auf einem innereuropäischen Kurzstreckenflug erwarten kann, einschließlich der Möglichkeit, Champagner zu bestellen (zugegeben, das kann man bei den wenigsten Fluggesellschaften innerhalb Europas erwarten). Wir entschieden uns beide für einen Gin Tonic und erhielten auch die Wahl zwischen zwei Gin-Sorten (Gordon’s oder Tanqueray).
Am Service gab es bei diesem Flug absolut nichts auszusetzen, beim Abräumen der Tabletts wurde direkt auch noch ein Nachschlag bei den Getränken angeboten, was ich jedoch abgelehnt habe, da ich mein Getränk noch nicht einmal zur Hälfte geleert hatte.
Fazit
Eigentlich ist es ein wenig alarmierend – innerhalb Europas macht es inzwischen kaum noch einen Unterschied, welche Fluggesellschaft man wählt. Jede hat ihre eigenen Stärken und schwächen, wirklich gut ist dabei aber keine. In diesem Fall hatten wir das ganze Theater mit den Sitzplatzreservierungen (und man fragt sich wirklich, wieso man eigentlich Business Class bucht, wenn man trotzdem für alles mögliche draufzahlen muss), bei Eurowings war das schlechte bzw. ausbleibende Catering und der suboptimale Service zu kritisieren, ich frage mich, was bei unserem (bereits gebuchten) nächsten Flug nach London mit Air Dolomiti dann schief geht. Alles in allem ist die Situation wirklich ernüchternd, und es macht allmählich auch überhaupt keinen Spaß mehr, innerhalb Europas mit dem Flugzeug unterwegs zu sein. Ich denke, es dauert nicht mehr lange, bis wir auch hier amerikanische Verhältnisse sehen, und wirklich unabhängig von der gebuchten Kabinenklasse für jeden gekrümmten Finger aufzahlen müssen. Dann braucht sich auch niemand zu wundern, wenn es analog zu den Vereinigten Staaten auch bei uns laufend zu Randale in den Flugzeugen kommt, denn wer seine Kunden nicht wie geschätzte Gäste sondern als lästiges Self-Loading-Cargo behandelt, braucht sich über die entsprechenden Reaktionen nicht zu wundern.