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Da die Kapazität des Hauses von Madames Verwandtschaft aufgrund der recht hohen Teilnehmerzahl an der Familienfeier anlässlich des chinesischen Neujahrsfestes nicht ausreichte, uns auch noch unterzubringen, mussten wir uns notgedrungen nach einer Unterkunft im ländlichen Godalming, einer Kleinstadt mit nur ungefähr 20’000 Einwohnern, umsehen.
Da sich das Domizil der Familie im Neubaugebiet Ockford Park befindet und wir mit dem Zug anreisen würden, bot sich das auf etwa halbem Weg gelegene Inn on the Lake an – ich bin nicht ganz sicher, wie ich diese Unterkunft klassifizieren soll, am ehesten kommt mir noch der Begriff „Landgasthof“ in den Sinn. Da das Inn on the Lake Mitglied in einem losen Verband ähnlicher Unterkünfte, der „Innkeeper’s Collection“ ist, war eine Online-Reservierung über die moderne Webseite und das Buchungssystem der Innkeeper’s Collection vorab überhaupt kein Problem – man sollte jedoch beachten, dass bei der Bezahlung ausschließlich Kreditkarten der Marken Visa und MasterCard akzeptiert weden. Erstaunt hat mich der gefühlt hohe Preis von 120 GBP für die eine Nacht (auf ein zubuchbares Frühstück haben wir verzichtet), für eine doch recht abgelegene ländliche Unterkunft hätte ich mit einem günstigeren Angebot gerechnet.
Informationen zum Hotel | |
Besuchszeitpunkt | Februar 2024 |
Name | The Inn on the Lake |
Anschrift | Ockford Road, Godalming GU7 1 RH, Surrey, Vereinigtes Königreich |
Zimmertyp | Standardzimmer |
1 Nacht | |
keine |
Lage und Anbindung
Die Lage der Unterkunft an einer stark befahrenen Kreuzung zwischen dem Ortskern und den Neubaugebieten jenseits der Bahnlinie ist nicht ganz optimal – bei Anreise mit dem Zug beträgt der Fußweg entlang der Hauptstraße des Orts sicherlich gute 15 bis 20 Minuten, jedoch halten in unmittelbarer Nähe der Unterkunft mehrere Buslinien, die sowohl den Ortskern als auch die Neubaugebiete erschließen. Diese fahren jedoch nicht den Bahnhof an, so dass man in jedem Falle ein Stück zu Fuß laufen muss. Wir hatten das Glück, in allen Fällen mit dem Auto abgeholt zu werden, der eigene PKW scheint auch der überwiegende Transportmodus von Gästen der Unterkunft und des Restaurants zu sein, denn vor dem Gebäude befindet sich ein größerer Parkplatz, der bei unserer Ankunft am späten Nachmittag komplett voll war.
In unmittelbarer Umgebung befinden sich auch keine Einkaufsmöglichkeiten, am ehesten hat man hier noch eine Chance entlang der Hauptstraße in Richtung des Ortskerns.
Öffentliche Bereiche
Im Erdgeschoss des auf einem Hügel liegenden Gebäudes befindet sich eine große, für England typische Kombination aus Pub und Restaurant. Diese scheinen sich auch bei der lokalen Bevölkerung einer großen Beliebtheit zu erfreuen, denn bei unserer Ankunft war das Lokal recht gut gefüllt. Der Check-In findet hierbei am Tresen des Pubs statt, fast so wie es inzwischen in vielen Hipster-Hotelketten üblich zu sein scheint (möglicherweise hat man sich das von dieser Art Unterkunft abgeschaut).
Von außen wirkt der Zustand des Gebäudes nicht besonders einladend, und auch die Korridore auf der einzigen Zimmeretage (die Zimmer befinden sich allesamt im ersten Obergeschoss, um dort hinzugelangen, muss man eine ziemlich steile Treppe hinaufsteigen – barrierefrei ist diese Unterkunft mangels Aufzug somit nicht) wirken so, als könnten sie eine baldige Renovierung vertragen.
Die Zimmeretage ist hierbei nur für Gäste zugänglich, da sowohl der Hintereingang für Übernachtungsgäste als auch die Tür vom Restaurant zur Treppe auf die Zimmeretage verschlossen ist. Beide Zugänge können nur mit Hilfe eines RFID-Tokens, das mit dem Zimmerschlüssel ausgehändigt wird, geöffnet werden. Und ja, das Inn on the Lake nutzt weiterhin klassische Zimmerschlüssel, ungeschickterweise ist auf dem Schlüsselanhänger neben der Zimmernummer auch die Hotelanschrift vermerkt, so dass man den Schlüssel besser nicht verlieren sollte, sonst ist das Zimmer bei der Rückkehr möglicherweise von Einbrechern leergeräumt.
Das Zimmer
Um vom Korridor auf unser Zimmer mit der Nummer 5 zu gelangen, mussten wir ein paar weitere Stufen erklimmen. Auf dem Zimmer angekommen, war ich sehr positiv über dessen Ausstattung und den Zustand überrascht. Anders als der Korridor vermuten ließ, bewegte man sich hier auf gutem 3-Sterne-Niveau, das Zimmer war geräumig und stand eigentlich in nichts einem vergleichbaren Zimmer bei einer der großen Hotelketten nach.
Neben einem ordentlich dimensionierten Schreibtisch und einem Queensize-Bett befand sich in einer Nische zwischen Bad und Wandschrank sogar ein kleiner Schminktisch mit einem separaten Hocker. Auf dem Schreibtisch wurde ein Wasserkocher nebst Instantkaffee und verschiedenen Teesorten geboten.
Unser Zimmer war darüber hinaus mit einem kleinen Balkon ausgestattet, von dem aus man jedoch nur einige Bäume und Büsche sehen konnte. Nicht alle Zimmer verfügen hierbei über den Balkon, und wenn ich die Gebäudearchitektur richtig verstanden habe, war unser Zimmer auch das einzige, das einen Balkon aufbieten konnte.
Da sich die Unterkunft an einer stark befahrenen Hauptstraße befindet und die Bahnlinie nicht allzu weit entfernt ist, war in der Nacht ein wenig Straßenlärm zu hören, wenn wir die Balkontür geöffnet ließen. Da die Zimmer nicht klimatisiert sind, wurde es nachts ein wenig warm, so dass wir die Tür gezwungenermaßen offen lassen mussten. Der Lärmpegel war dabei aber nicht so hoch, dass man nicht hätte schlafen können.
Unangenehmer in dem Zusammenhang war eher, dass es im Zimmer ein wenig muffig roch, fast so, als sei im Zimmer vor einiger Zeit einmal geraucht worden. Dazu schien einer der Siphone im Badezimmer seinen Job nicht einwandfrei zu erledigen, denn in der Nacht begann es, im Bad leicht nach Kloake zu riechen.
À propos Bad: Auch dieses war geräumig und mit einer großen Dusche (leider von der von mir verhassten Sorte ohne verschließbare Tür) ausgestattet. Typische 4-Sterne-Amenities wie Bademäntel oder Hausschlappen gab es nicht, auch musste man mit einer einzelnen Sorte Badkosmetik (Hair & Body Shampoo) auskommen. Aufgrund der großen Fläche oberhalb von Waschbecken und WC gab es aber im Gegensatz zu vielen Hotels endlich mal ausreichend Ablagefläche für die eigenen Badutensilien.
Verpflegung
Das Speiselokal im Erdgeschoss der Unterkunft bietet Frühstück, Mittag- und Abendessen. Da wir aber alle Mahlzeiten bei Madames Familie eingenommen haben, konnten wir dieses Angebot nicht testen. Beim Check Out zur Frühstückszeit forderte die sehr freundliche Dame am Empfangstresen uns aber auf, uns an Kaffee und Tee zu bedienen, was wir jedoch abgelehnt haben.
Fazit
Nachdem ich mit Unterkünften dieser Art in der Vergangenheit durchaus schon mäßige bis schlechte Erfahrungen gemacht habe, war ich sehr positiv überrascht von der Qualität, die das Inn on the Lake Godalming bietet. Zwar fand ich den Zimmerpreis für die Lage der Unterkunft ein wenig hoch, würde aber, sofern sich eine ähnliche Konstellation wieder ergibt, sicherlich noch einmal zurückkehren.