- Ein Prämienflug nach Hongkong
- SWISS Business Class Düsseldorf-Zürich in der Embraer 190-E2
- SWISS Business Class Zürich-Hongkong im Airbus A340-300
- Hyatt Centric Victoria Harbour Hongkong
- American Express Centurion Lounge Hongkong
- Lufthansa Business Class Hongkong-Frankfurt im Airbus A340-600
- Lufthansa Business Class Frankfurt-Düsseldorf im Airbus A320
Unsere Reise nach Honkgong begann für mich mit einem Brot-und-Butter-Flug: Seit fast 15 Jahren nutze ich den Abendflug von SWISS von Düsseldorf nach Zürich alle ein bis zwei Monate, um beruflich in die Schweiz zu pendeln. Hierbei habe ich auf der Strecke schon alle möglichen ausführenden Fluggesellschaften erlebt, von Edelweiss über Air Baltic bis hin zu SWISS selbst und natürlich Helvetic, die diesen Flug in letzter Zeit recht häufig für SWISS durchführen. So auch am Abend unseres Abflugs. Man muss dabei sagen, dass man vom Service her insbesondere bei der Ausführung durch Helvetic praktisch keinen Unterschied zur SWISS selbst bemerkt, während das bei den anderen beiden Gesellschaften durchaus schon einmal anders sein konnte.
Ursprünglich war der Flug auf einer Embraer 190 der ersten Generation geplant, auf der ich die Sitzplätze 1A und 1F für uns reserviert hatte. Am Tag vor dem Abflug wurde das Flugzeug jedoch auf einen E-Jet der zweiten Generation geändert, bei welchem die Sitze auf der rechten Flugzeugseite erst in der zweiten Reihe beginnen (hier befindet sich vorne ein größerer Schrank). Man hatte uns deshalb Plätze in den Reihen 8 und 9 zugewiesen (ohne uns darüber zu informieren, normalerweise kommt in solchen Fällen eine entsprechende E-Mail), was ich aber rechtzeitig gemerkt hatte. Da auf diesem kurzen Flug der Service von vorne her beginnt, muss man sich weiter hinten mit dem Essen mitunter ziemlich beeilen, um noch vor dem Landeanflug fertig zu werden. Aus diesem Grunde hatte ich unsere Sitzplatzzuweisung dann auch wieder geändert und die noch freien Plätze 1A und 2F für uns reserviert.
Informationen zum Flug | |
Zeitpunkt | August 2023 |
Fluggesellschaft | SWISS International Airlines (LX/SWR) operated by Helvetic Airways (2L/OAW) |
Von | Flughafen Düsseldorf International (DUS/EDDL) |
Nach | Flughafen Zürich-Kloten (ZRH/LSZH) |
Flugnummer | LX1027/SWR5SF |
Abflugzeit | 19:55 Uhr |
Ankunftszeit | 21:10 Uhr |
Dauer | 1:15 Stunden |
Flugzeug | Embraer 190-E2 (E290) HB-AZB |
Reiseklasse | Business (I) |
Sitzplatz | 1A |
Vor dem Flug
Wissend, dass es in der Lounge am späten Nachmittag ab 17 Uhr gerne mal sehr voll wird und da wir noch Gepäck aufzugeben hatten, kamen wir bereits ca. 3 Stunden vor Beginn des Boardings am Flughafen an. Der Check-In für die Lufthansa-Gruppe, also auch SWISS, findet inzwischen wieder konsolidiert an den Schaltern ganz rechts außen im Terminal-Bereich A statt, unmittelbar neben dem Eingang zur Sicherheitskontrolle des Terminals A.
Hier gab es keinerlei Wartezeiten und wir konnten innerhalb weniger Minuten unseren Weg in den Sicherheitsbereich fortsetzen. Erstaunlicherweise war das übliche Drehkreuz ganz links an der Sicherheitskontrolle A mit “Priority” beschildert, obwohl eigentlich nach Auskunft des Flughafens nur noch im Abflugbereich B eine Priority-Sicherheitskontrolle vorhanden sein sollte. Uns war es recht, denn es ersparte uns einige Lauferei von A nach B und nach der Kontrolle wieder zurück nach A. Hier gab es ebenfalls überhaupt keine Wartezeiten, wir kamen sofort dran und das Personal war auch deutlich kompetenter und freundlicher als bei unserem Abflug ein paar Tage zuvor. Gut gemacht.
Die Zeit bis zu unserem Abflug verbrachten wir dann in der Lufthansa Senator-Lounge, die sich zu meinem Erstaunen auch zur Stoßzeit nicht füllte. Inzwischen war aber auch die gegenüberliegende Business Class-Lounge nach Renovierungsarbeiten wieder geöffnet, dennoch habe ich es an einem Dienstagabend selten so leer erlebt.
Auf Flug LX1027 kommt es beim Abflug gerne einmal zu Verzögerungen aufgrund verspäteter Ankunft des Flugzeugs aus Zürich, da der Abflug in Zürich genau zur dortigen Stoßzeit stattfindet und nicht selten eine halbe Stunde oder mehr Wartezeit besteht. Glücklicherweise hat SWISS hier jedoch großzügige Zeitpuffer eingeplant (der Flug von Zürich nach Düsseldorf dauert selten länger als eine Stunde, SWISS plant hier jedoch mit 1:20 Block-Zeit, auch auf dem Rückflug ist bei einer Abflugverspätung von 20 Minuten noch mit pünktlicher Ankunft in Zürich zu rechnen).
Auch bei diesem Flug kam das Flugzeug einige Minuten zu spät an, allerdings hielt sich die Verspätung noch so in Grenzen, dass unsere relativ knapp bemessene Umsteigezeit in Zürich von nur ca. 45 Minuten zwischen Ankunft und Beginn des Boardings für unseren Flug nach Honkgong zu eng werden würde.
Unser Flug boardete von Gate A50, dem Gate direkt unterhalb der Senator-Lounge, so dass es theoretisch möglich gewesen wäre, die Lounge erst bei Beginn des Boardings zu verlassen. Aufgerufen wurden zunächst HON Circle Member (diese stellen seit neuestem eine eigene Boarding-Gruppe dar, auch wenn ich hier noch nie jemanden mit HON-Status habe boarden sehen), gefolgt von Business Class-Gästen sowie StarAlliance-Gold-Statuskunden. Das Boarding lief wie meistens auf diesem Flug recht gesittet ab, und binnen 15 Minuten waren alle Gäste an Bord.
An Bord
Helvetic nutzt in allen ihren E-Jets (erste und zweite Generation) die Standard-Sitzanordnung 2+2. Das bedeutet, dass in der Business Class pro Reihe immer nur ein Sitzplatz links und ein Sitzplatz rechts vergeben wird, so dass man in jedem Fall die komplette Reihe für sich alleine hat. Bedenken sollte man aber, dass auch der Sitzabstand (außer in der jeweils ersten Reihe auf jeder Seite) merklich knapper bemessen ist, als in den Kurzstrecken-Flugzeugen der SWISS. Die Gepäckfächer über den Sitzen sind jedoch geräumiger als bei vielen anderen Flugzeugen dieser Größe, auch wenn man es mit der Größe der Handgepäckstücke dennoch nicht übertreiben sollte.
In der ersten Reihe ist die Beinfreiheit jedoch deutlich großzügiger, auch wenn man berücksichtigen sollte, dass aufgrund der Wand kein “Durchstrecken” der Beine unter den Vordersitz möglich ist. Hierbei hat speziell im E2 die erste Reihe auf der rechten Flugzeugseite (Plätze 2D und 2F) noch einmal einen Ticken mehr Beinfreiheit als die erste Reihe auf der linken Flugzeugseite (Plätze 1A und 1C). Von daher würde ich bei Buchung der ersten Reihe die Plätze rechts empfehlen.
Am Platz selbst liegt nur Werbung (ein Inflight-Shopping-Prospekt und das Blatt mit den kostenpflichtigen Verpflegungsangeboten der Economy Class) aus, das Bordmagazin wurde von SWISS inzwischen wegrationalisiert. Allerdings lassen sich in allen Reiseklassen vor dem Flug digitale Magazine herunterladen, was mir persönlich gerade bei einem so kurzen Flug aber zu umständlich ist.
Sobald das Einsteigen beendet ist (manchmal auch schon kurz davor) werden in der Business Class Wasserflaschen und verpackte Erfrischungstücher verteilt.
Am Ende stießen wir dann mit etwa 15 Minuten Verspätung vom Gate zurück, so dass immer noch mit einer pünktlichen Ankunft in Zürich zu rechnen war.
Verpflegung
Auf den Kurzstreckenflügen von SWISS wird um diese Uhrzeit keine kleine kalte Mahlzeit serviert. Vom Umfang her entspricht diese etwa einer Vorspeise in einem gehobenen Restaurant, wobei grundsätzlich ein “Hauptgang”, ein Teller mit zwei Stücken Käse (die gebotenen Sorten variieren von Zeit zu Zeit) und ein kleines Gläschen mit einer Süßspeise angeboten wird. Dazu werden zweierlei Sorten frisch aufgebackene Brötchen gereicht (wobei die Brötchen, da es sich um den letzten Flug auf dem Tages-Umlauf handelt, manchmal schon recht trocken sind). Grundsätzlich ist die Qualität der Mahlzeiten ordentlich, auch wenn recht selten neue Gerichte in die Rotation aufgenommen werden. So trifft man früher oder später immer wieder auf die gleichen altbekannten Gerichte.
Meist in Verbindung mit der Ausgabe des Essens findet auch ein Getränkeservice statt. Hierbei hat man die volle Auswahl zwischen allen bei SWISS angebotenen Getränken (wohingegen es keinerlei Information gibt, was denn eigentlich genau angeboten wird), einschließlich Champagner (der jedoch ein anderer ist als auf der Langstrecke). Ich habe inzwischen Gin Tonic als mein Standard-Getränk auf dieser Route erkoren, da SWISS einen recht interessanten, außergewöhnlichen schweizer Gin (Appenzell Gin 27) anbietet – dieser könnte aufgrund seines brauseartigen Geschmacks aber vielleicht nicht jedermanns Sache sein.
Wenn die Business Class-Kabine nicht allzu voll ist und man eine fixe Crew hat, ist hier durchaus auch Nachschlag bei den Getränken möglich, auch wenn die reine Flugzeit nur etwa 50 Minuten beträgt.
Ankunft
Nach einem sonst ereignislosen Flug begannen wir unseren Anflug auf den Flughafen Zürich. Hier sollte man wissen, dass es aufgrund von Lärmschutzbedenken seites der deutschen Gemeinden auf der Anflugroute nur bis 21 Uhr gestattet ist, auf der Standard-Landebahn 14, die von Norden her den kürzesten Anflugweg bietet, zu landen. Danach werden alle hereinkommenden Flugzeuge auf die Landebahn 28 geleitet, was in der Regel eine zusätzliche Flugzeit von 5 bis 10 Minuten bedingt. Gestartet wird dann in der Gegenrichtung auf Startbahn 34 (interessanterweise auch direkt wieder über deutsches Terrain). Bei unserem Anflug war es kurz vor 21 Uhr, und man wollte scheinbar unbedingt noch die Landebahn 14 schaffen. Dementsprechend gab es einen ziemlich abenteuerlichen Anflug mit längeren steilen Sinkflügen unter ausgefahrenen Luftbremsen, und als wir ca. 10 Minuten vor der geplanten Zeit dann um 21 Uhr von der Landebahn rollten, startete direkt nach uns das erste Flugzeug in die entgegengesetzte Richtung.
Alle waren am Flughafen wohl etwas überrascht, dass wir schon da waren, denn nach unserer Ankunft auf einer Außenposition vor Terminalbereich A mussten wir eine ganze Weile auf die Fluggasttreppe warten. Das ist übrigens einer der Nachteile von Flügen mit Helvetic – diese erhalten bis auf wenige Ausnahmen in Zürich praktisch immer eine Außenposition, was aber gerade in der Business Class gar nicht unbedingt ein großer Nachteil sein muss. Der erste Bus, der vom Flugzeug zum Terminal fährt, ist hierbei ausschließlich für Business Class-Gäste vorgesehen und fährt ab, sobald alle Business Class-Gäste ausgestiegen sind. Somit ist man oftmals schneller am Terminal als wenn man den längeren Weg von einer der äußeren Fingerpositionen (z.B. der berüchtigten A86) zum Airside Center, dem zentralen Terminalbereich, zu Fuß zurücklegen muss.
Fazit
Ein so kurzer innereuropäischer Flug ist natürlich nichts besonderes, jedoch habe ich in all den Jahren, in denen ich diese Flugverbindung bereits nutze, noch nie eine wirklich schlechte Erfahrung gemacht. In aller Regel wird pünktlich gelandet, das Essen und die Getränkeauswahl sind absolut in Ordnung und auch der Sitzkomfort ist, unabhängig vom eingesetzten Material und der ausführenden Fluggesellschaft, für eine so kurze Strecke vollkommen ausreichend. Das einzige, das ich mir wünschen würde, wäre ein wenig mehr Abwechslung bei der Essensauswahl, hier könnten ruhig öfters neue Gerichte in die Rotation aufgenommen werden.