- Ein Prämienflug nach Hongkong
- SWISS Business Class Düsseldorf-Zürich in der Embraer 190-E2
- SWISS Business Class Zürich-Hongkong im Airbus A340-300
- Hyatt Centric Victoria Harbour Hongkong
- American Express Centurion Lounge Hongkong
- Lufthansa Business Class Hongkong-Frankfurt im Airbus A340-600
- Lufthansa Business Class Frankfurt-Düsseldorf im Airbus A320
Unser letzer Abschnitt auf der Reise von Düsseldorf nach Honkgong und zurück wäre eigentlich aufgrund seines unspektakulären Charakters keines eigenen Berichts würdig. Da es sich aber um einen äußerst kurzen Flug handelt, dessen reine Flugzeit selten über 30 Minuten liegt und dennoch in der Business Class ein vollständiger Service angeboten wird, lohnt es sich trotzdem, diesen Flug etwas genauer zu betrachten.
Mir ist es durchaus ein wenig ein Rätsel, wieso man diese Flüge noch nicht abgeschafft hat – immerhin fliegt Lufthansa seit einigen Jahren zugunsten von Bahnverbindungen schon nicht mehr zwischen Frankfurt und Köln (und dabei befindet sich in Köln nach wie vor der offizielle Firmensitz der Lufthansa), das mit dem Zug nur 20 Minuten entfernte Düsseldorf wäre eigentlich auch ein Kandidat zur Umstellung auf reine Bahnverbindungen (insbesondere, da es bereits über Lufthansa buchbare Zugverbindungen zwischen dem Flughafen Frankfurt (FRA) und dem Düsseldorfer Hauptbahnhof (QDU) gibt). Vermutlich versucht man, am Flughafen Düsseldorf nach wie vor einen Fuß in der Tür zu halten, betrieb man doch bis vor ca. 10 Jahren hier sogar eine Art Mini-Hub mit Langstreckenverbindungen nach Nordamerika. So sind auch diese kurzen, nahezu im Stundentakt angebotenen Flugverbindungen von Düsseldorf nach Frankfurt und zurück grundsätzlich recht gut gebucht, wobei die Flüge praktisch ausschließlich von Reisenden mit Anschlussverbindungen in Frankfurt genutzt werden.
Informationen zum Flug | |
Zeitpunkt | September 2023 |
Fluggesellschaft | Lufthansa German Airlines (LH/DLH) |
Von | Frankfurt Rhein/Main (FRA/EDDF) |
Nach | Flughafen Düsseldorf International (DUS/EDDL) |
Flugnummer | LH74/DLH074 |
Abflugzeit | 09:05 Uhr |
Ankunftszeit | 09:50 Uhr |
Dauer | 00:45 Stunden |
Flugzeug | Airbus A320-200 (A320) D-AILT “Landshut” |
Reiseklasse | Business (I) |
Sitzplatz | 1A |
Lounge
Die Wartezeit zwischen unserer Ankunft aus Hongkong (und der nachfolgenden Odyssee durch den Frankfurter Flughafen) haben wir in der Lufthansa Senator Lounge A des Frankfurter Flughafens verbracht. Da es hier recht hektisch zuging und ich nach dem langen Flug von Hongkong noch nicht wieder ganz fit war, habe ich darauf verzichtet, viele Bilder zu machen. Auch bezüglich der näheren Beschreibung der Ausstattung sei auf die Berichte meiner Kollegen verwiesen, die am Ende dieses Artikels verlinkt sind.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass auch diese, ziemlich große Lufthansa Senator Lounge aufgrund der hohen Konsistenz unter Lufthansa-Lounges die üblichen Erwartungen an eine Lufthansa-Lounge erfüllt. Es sei vielleicht noch erwähnt, dass die Lounge als eine der wenigen im Netzwerk über eine Raucherkabine verfügt, an sonsten findet man hier aber alles, was man auch in anderen Lufthansa Senator-Lounges weltweit erwarten kann.
Vor dem Flug
Der Flughafen Frankfurt scheint es zu lieben, mir bei meinen (eher seltenen) Flügen von und nach dort möglichst Gates anzubieten, die so weit wie möglich von den zentralen Bereichen entfernt sind. Mit großer Regelmäßigkeit gehen meine Flüge von Gate A40 (dem am weitesten vom Eingang entfernten, nutzbaren Gate im südlichen Flügel des Abflugbereichs A) ab, auch dieses mal hatte man mit Gate A68 das vorletzte Gate des nördlichen Flügels des Abflugbereichs A ausgesucht.
Dazu kommt noch, dass nahezu alle Gates im Abflugbereich A sowohl als Gates mit Fluggastbrücken als auch als Busgates genutzt werden können – ob man direkt und auf kurzem Weg ins Flugzeug einsteigen kann oder erst noch eine längere Strecke mit dem Bus zurücklegen muss, merkt man deshalb erst, wenn der Einsteigevorgang beginnt (über entsprechende automatische Türen wird man dann entweder zur Fluggastbrücke oder zum Treppenhaus auf die Vorfeldebene gelotst). In unserem Fall war natürlich eine Busfahrt vorgesehen, so dass am Ende der gesamte Boarding-Vorgang länger dauerte als der eigentliche Flug.
Es wurde zwar ein Priority Boarding aufgerufen (und dessen Einhaltung auch kontrolliert), was aber natürlich beim Boarding über Vorfeldbusse eher wenig Sinn macht. Man erhält mit größerer Wahrscheinlichkeit einen Sitzplatz im Bus, aber das wars dann auch schon. Mit dem Bus ging es dann einmal quer über das gesamte Flughafengelände bis zu den Außenpositionen vor Terminal 2, wo unser Flugzeug wartete. Immerhin nutzte man beim Einsteigen sowohl die vordere als auch die hintere Tür, weshalb das eigentliche Einsteigen zügig von statten ging. Man fragt sich aber dennoch, wieso man uns zunächst bis zum Gate A68 jagte, um anschließend mit dem Bus die komplette Strecke wieder zurückzufahren.
An Bord
Da, wie eingangs erwähnt, praktisch alle Gäste auf Flügen zwischen Frankfurt und Düsseldorf wie wir einen Anschlussflug in Frankfurt haben, war auch die Business Class auf diesem Flug recht groß und mit 17 Personen besetzt. Dennoch hatten wir im Vorfeld bereits Sitze in der ersten Reihe reservieren können – die Beinfreiheit ist hier aufgrund der unterschiedlichen Architektur des Einstiegsbereichs des Flugzeugs nicht ganz so großzügig wie auf unserem Flug mit Eurowings, aufgrund der etwas merkwürdig anmutenden Tischkonstruktion, bei der der Tisch aus der vorderen Trennwand ausgeklappt wird, ist aber auch die Sitzbreite nicht durch in den Lehnen verstaute Tische eingeschränkt.
Nach einem etwa 30 Minuten verspäteten Pushback ging es dann recht zügig und ohne langes Rollen auf Startbahn 25C los, gefolgt von der für diese Strecke etwas gewöhnungsbedürftige Abflugroute MARUN 3W, bei der es zunächst einige Meilen nach Süden (also der Gegenrichtung von Düsseldorf) geht, bevor eine Wende nach rechts zum Navigationspunkt MARUN im Süden der Ortschaft Wetzlar erfolgt. Gerade in Tagesrandlagen erhält dieser Flug öfters einmal eine direkte Freigabe zum Flughafen Düsseldorf, was die Flugzeit auf dieser Strecke deutlich unter 30 Minuten senkt. Nicht so in unserem Fall, wir mussten offenbar alle Strecken voll abfliegen, was immerhin gute 25 Meilen bzw. knappe 50 Kilometer mehr Flugstrecke bedeutet. Unsere Route dürfte die folgende gewesen sein:
EDDF/25C MARU3W MARUN DCT DOMUX DOMU2G EDDL/23L
Da das Wetter immer noch nicht so besonders war, dauerte es auch gute 10 Minuten, bevor die Anschnallzeichen ausgeschaltet wurden und die Crew mit ihrem zügigen Service beginnen konnte. Zunächst wurde durch zwei Flugbegleiter der Snack verteilt, anschließend (und das hat mich überrascht) gab es einen kompletten Getränkeservice vom Trolley. Bisher kannte ich das nur so, dass beim Verteilen des Essens nach dem Getränkewunsch gefragt wurde und das Getränk direkt aus der Galley gebracht wurde (was aber vielleicht bei 17 Fluggästen nicht praktikabel war). Insgesamt waren die Anschnallzeichen ganze 8 Minuten lang ausgeschaltet, der Service für alle 17 Passagiere dauerte hingegen nur die Hälfte dieser Zeit. Ziemlich beeindruckend, wenn man den massiven Zeitdruck bedenkt, der hier besteht.
Verpflegung
Hantierte man früher auf diesem Flug noch nach dem Eimerketten-Prinzip mit Tabletts, so wurde das Essen dieses mal in kleinen metallenen Körbchen verteilt, was den Vorteil hatte, dass ein einzelner Flugbegleiter die Portionen für alle Passagiere auf einmal tragen konnte und das Verteilen des Essens in unter einer Minute erledigt war.
Neben einem Sandwich gab es einen Nussriegel und den Lufthansa-Signature-Apfel. Das Sandwich war mittelmäßig und recht trocken, von der Portionsgröße aber absolut ausreichend für einen derart kurzen Flug. Den Apfel habe ich nicht gegessen, da ich kein großer Fan von Äpfeln (bzw. Kernobst im Allgemeinen) bin, auf einigen Strecken scheint dieser ja auch schon abgeschafft zu sein. Insgesamt entsprach das Catering auf diesem Business Class Flug in etwa dem, was man bis vor einigen Jahren standardmäßig auch in der Economy Class erhalten hätte.
Ankunft
Nach unserer immer noch 15 Minuten verspäteten Ankunft in Düsseldorf mussten wir noch auf unser aus Hongkong durchgechecktes Gepäck warten. In Düsseldorf erlebt man es in letzter Zeit häufiger, dass die Gepäckausgabe übermäßig lange dauert, so auch in unserem Fall. Während auf dem Monitor eine Wartezeit von 15 Minuten angegeben war (und das, obwohl wir offenbar die einzige Ankunft in diesem Bereich des Terminals waren), setzte sich das Gepäckband erst nach über 20 Minuten Wartezeit in Bewegung. Die Koffer kamen dann auch ziemlich gemischt nach Priority und Nicht-Priority heraus, was mich am Ende aber auch nicht gewundert hat. Wenn man mit Gepäck in Düsseldorf landet und einen Anschlusszug bekommen möchte, sollte man sicherheitshalber eine großzügige Umsteigezeit einplanen.
Fazit
Eigentlich könnte man sich Flüge auf dieser Strecke komplett sparen. Aufgrund der momentanen Unzuverlässigkeit der Deutschen Bahn und dem doch recht komplizierten Umsteige-Prozedere in Frankfurt zwischen Flugzeug und Bahn ist es aber kaum verwunderlich, dass die Flüge zwischen Frankfurt und Düsseldorf trotz Stundentakts annähernd ausgebucht sind. Beeindruckend ist sicherlich die Leistung der Flugbegleiter, die auf einem so kurzen Flug in einer üblicherweise gut besetzten Business Class einen vollen Service anbieten müssen, das klappt aber regelmäßig erstaunlich gut. An sonsten handelt es sich bei dieser Flugstrecke um einen typischen, unspektakulären innereuropäischen Lufthansa-Flug.
Was andere denken
- Lufthansa Senator Lounge A‑Gates, Frankfurt auf bettysvacation.com
- Lufthansa Senator Lounge A (Schengen) – Frankfurt (FRA) auf liveandletsfly.com (englischsprachig)