- Ein Prämienflug nach Hongkong
- SWISS Business Class Düsseldorf-Zürich in der Embraer 190-E2
- SWISS Business Class Zürich-Hongkong im Airbus A340-300
- Hyatt Centric Victoria Harbour Hongkong
- American Express Centurion Lounge Hongkong
- Lufthansa Business Class Hongkong-Frankfurt im Airbus A340-600
- Lufthansa Business Class Frankfurt-Düsseldorf im Airbus A320
Es gibt am Flughafen von Hongkong wahrlich eine Flut von Lounges, angefangen bei den ausgezeichneten Lounges der ortsansässigen Fluggesellschaft Cathay Pacific über einige Lounges von StarAlliance-Mitgliedsfluggesellschaften bis hin zu einer Reihe unabhängiger Lounges, die durch den ortsansässigen Anbieter Plaza Premium betrieben werden.
Da der Flughafen zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch aus dem Corona-Winterschlaf aufwachte (etwas, das ich aufgrund der Situation überhaupt nicht auf dem Schirm hatte – immerhin waren die letzten Corona-Beschränkungen erst einige Wochen vor unserem Besuch gefallen), waren leider auch noch alle StarAlliance-Lounges, nämlich die Singspore Airlines SilverKris Lounge und der United Club, geschlossen. Für unseren Flug in der Lufthansa Business Class bot man daher ersatzweise Zugang zu einer der Plaza Premium-Lounges. Grundsätzlich ist das keine schlechte Wahl, jedoch tendieren diese Lounges dazu, sehr voll zu werden, und viele Leistungen, darunter z.B. alkoholische Getränke mit Ausnahme von Bier, werden nur kostenpflichtig angeboten. Man fragt sich aber natürlich, wieso sich die Airlines innerhalb einer Allianz nicht in irgendeiner Form abstimmen können, um zeitweise doch wenigstens eine allianzeigene Lounge zu öffnen – die Nachfrage scheint ja vorhanden zu sein, denn sowohl unser Hin- als auch der Rückflug waren jeweils komplett voll.
Ungeachtet dessen entschieden wir uns für einen Besuch der AMEX-Lounge, zu der uns meine Platinum Card des Kreditkartenanbieters Zugang gewährte. Im Gegensatz zu einigen internationalen Kunden dürfen die Inhaber deutscher Karten nach wie vor kostenfrei Gäste mit in die Lounge nehmen.
Informationen zur Lounge | |
Besuchszeitpunkt | August 2023 |
Flughafen | Hongkong Chek Lap Kok (HKG/VHHH) |
Name | American Express Centurion Lounge |
Lage | Terminal 1, nach der Sicherheit |
Zugang | American Express Platinum Card |
Lage
Die Centurion Lounge Hongkong liegt, wie allseits bekannt sein dürfte, in der Mitte des Hauptterminals des Hongkonger Flughafen, dort, wo sich das Hauptterminal in die zwei Arme des Y-förmigen Grundrisses aufspaltet. An dieser Stelle befindet sich ein ganzer Haufen Lounges, u.a. die Emirates-Lounge, die neue Chase Sapphire-Lounge, eine Plaza Premium-Lounge sowie die zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch geschlossenen Lounges von Cathay Pacific (The Bridge) und United.
Da sich bis auf die Cathay-Lounge alle Lounges auf der Galerie-Ebene über der Abflugebene befinden, muss man sich zunächst auf diese obere Ebene begeben. Am einfachsten geht das über Rolltreppen, die sich kurz hinter dem Beginn des nördlichen Y-Arms (von der Sicherheitskontrolle aus gesehen rechts) zwischen den Gates 36 und 60 befinden. Auch von der Seite des südlichen Y-Arms (zwischen Gate 41 und 35) ist die AMEX Lounge erreichbar, hier führt eine Brücke über die Abflugebene auf die rechte Seite. An die Y-Verzweigung kommt man vom Check In und den Sicherheitskontrollen am einfachsten mit der unterirdischen Kabinenbahn, die auch zum westlichen Satellitenterminal (Gate-Nummern ab 200) führt.
Kommt man von der Seite des nördlichen Y-Arms, so sieht man zunächst nur den Eingang zur Plaza Premium Lounge sowie dem kostenpflichtigen, öffentlichen Dusch-Angebot von Aerotel. Um zur Centurion Lounge zu gelangen, muss man rechts am Eingang zur Plaza Premium Lounge vorbei nach rechts um die Ecke laufen, und steht dann auf der Galerie mit direktem Blick auf den Eingang der American Express Lounge.
Ausstattung
Geht man hinter der Rezeption die Galerie entlang zum eigentlichen Lounge-Bereich, so findet man auf der rechten Seite (das Bild zeigt die Galerie von der der Rezeption abgewandten Seite) zunächst einen offenen Arbeitsbereich, gefolgt von einem verschließbaren Konferenzraum und einem ebenfalls verschließbaren Raum zum ungestörten Telefonieren.
Am Ende der Galerie geht es dann um die Ecke in den eigentlichen Lounge-Bereich, der tatsächlich nicht besonders groß ist und von der Bar im Zentrum dominiert wird.
Die SItzplätze bestehen hierbei ausschließlich aus Bistro-Tischen für 2 bis 4 Personen, klassische Lounge-Möblierung findet man vergeblich. Es gibt das Gerücht, dass man die Sitzgelegenheiten bewusst recht unbequem gewählt habe, um Gäste aufgrund des sehr beschränkten Sitzplatzangebots nicht zu einem ausgedehnten Aufenthalt zu animieren. Grundsätzlich ist der Zutritt zur Lounge aber ohnehin erst frühestens 3 Stunden vor Abflug gestattet, so dass vermutlich kaum jemand (rechnet man den Zeitbedarf für den üblicherweise auch erst 3 Stunden vor Abflug öffnenden Check In, die Sicherheitskontrolle und den Boarding-Vorgang mit ein) länger als 2 Stunden in der Lounge bleiben wird.
Bei Tag hat man von der Lounge aus übrigens einen ausgezeichneten Blick auf das Vorfeld, bei unserem abendlichen Besuch beschränkte sich die Aussicht aber auf die mit Folien abgedeckten Sessel der immer noch geschlossenen United-Lounge.
In der hinteren linken Ecke der Lounge, hinter dem Raumtrenner mit Fernseher, gibt es im Übrigen noch einen abgetrennten Bereich für Inhaber der schwarzen AMEX-Karte, über den aber kaum etwas bekannt ist. Offenbar sind hier jedoch Speisen à la Carte erhältlich, während sich die Inhaber der silbernen AMEX-Karte mit dem (allerdings recht hochwertigen) Buffet in der Haupt-Lounge begnügen müssen.
Nicht zuletzt ist die Lounge mit eigenen Waschräumen ausgestattet. Diese sind allerdings recht klein, so dass es auch auf der Herrentoilette mitunter zu kurzen Wartezeiten kam. Mit den Frottee-Handtüchern am Waschbecken kommt hierbei sogar leichtes First Class-Feeling auf.
Die Waschräume sind auch mit insgesamt 2 Duschen ausgestattet, was jedoch für die hohe Nachfrage am Abend eindeutig zu wenig war. Anmelden kann man sich für die Duschen am Service-Schalter, der sich in der linken hinteren Ecke der Lounge vor dem Eingang zum Centurion-Bereich für Inhaber der schwarzen Kreditkarte befindet. Die Warteliste war jedoch so lang, dass man mir nur einen Slot für die Dusche anbieten konnte, der bereits nach meiner Boarding-Zeit lag. Mit Wartezeiten von bis zu 2 Stunden ist hier also unbedingt zu rechnen (mit ein Grund wieso ich zum Duschen immer gerne die Singapore Airlines Lounge aufgesucht habe – mit 4 Duschen und einer strikten Limitierung auf 15 Minuten pro Person gab es hier nie nennenswerte Wartezeiten).
Verpflegung
Während, wie erwähnt, die Inhaber einer Centurion-Kreditkarte offenbar Speisen à la Carte bestellen können, beschränkt sich das Speisenangebot in der Lounge für alle anderen Karteninhaber auf ein kleines, aber durchaus hochwertiges Buffet.
Die Speisen vom Buffet hatten allesamt ordentliche Qualität, die Auswahl war einer Flughafenlounge auch durchaus angemessen. An der Bar werden zusätzlich noch typische Bar-Snacks (Tortilla Chips, kleine Spieße etc.) und Süßigkeiten bereitgestellt.
Das Highlight, und ganz klar auch Zentrum der Lounge, stellt jedoch die bediente Bar mit einer großen Auswahl von Spirituosen, Wein (einschließlich Mumm Cordon Rouge Champagner) und Bier dar. Softrdrinks sind aus einem Kühlschrank um die Ecke links von der Bar erhältlich. Selbstverständlich sind auch hier alle Angebote im Loungezugang enthalten.
Die Bar verfügt darüber hinaus über eine ganz ansehnliche Cocktail-Karte, auf der neben einigen Klassikern auch speziell durch einen Profi-Barkeeper kreierte Drinks vorhanden sind. Aufgrund einer Sponsorenvereinbarung gibt es hier sogar einige Cocktails, die mit dem recht teuren Prestige-Whisky Johnny Walker Blue Label gemixt werden (ob das unbedingt nötig ist wage ich zu bezweifeln, aber warum nicht).
Im Gegensatz zu vielen bedienten Bars in Flughafen-Lounges scheint man hier sogar halbwegs Ahnung von dem zu haben, was man tut. Die von uns bestellten Cocktails waren allesamt recht ordentlich gemixt (und auch überraschend stark), und auch ein anderer Gast, der einen simplen Tequila Highball (nicht auf der Karte) bestellt hatte, wurde nicht mit verwirrten Nachfragen bombardiert, sondern erhielt seinen Drink ohne weitere Interaktion.
Fazit
Die Amex Centurion Lounge Hongkong ist eine durchaus sehr hochwertige Lounge, die mit ordentlichem Essen und insbesondere einer ausgezeichneten Bar punkten kann und die ich auch immer wieder gerne besuche. Aufgrund der nicht allzu bequemen Sitzgelegenheiten und angesichts der Tatsache, dass es hier gerne sehr voll wird, wäre meine Empfehlung aber, sofern Zutritt zu anderen Lounges besteht, zunächst diese zu besuchen (und dort auch ggf. zu duschen) und dann kurz vor dem Boarding auf den ein oder anderen Cocktail an der Bar der American Express-Lounge vorbeizuschauen.
Was andere denken
- The Hong Kong (HKG) American Express Centurion Lounge auf upgradedpoints.com (englischsprachig)