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SWISS First Class Zürich-Narita, Boeing 777-300ER

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Nach unserer Ankunft aus Malpensa und einem etwa fünfstündigen Aufenthalt in der SWISS First Class Lounge E begaben wir uns auf den (aufgrund der nach wie vor andauernden Überflugbeschränkung über russisches Territorium) sehr langen 13-Stunden-Flug von Zürich nach Tokio, den wir wieder einmal in der SWISS First Class zurücklegen durften. Ähnlich wie bereits bei unserem Flug von Frankfurt nach Singapur vor gut zwei Jahren startet dieser Flug aktuell um die Mittagszeit in Europa und landet am frühen Morgen in Asien. Ich finde diese zeitliche Lage immer etwas problematisch, da es mit dem Schlafen schwierig wird (am Nachmittag ist man noch nicht müde, und kurz nach der gewohnten Schlafenszeit gegen Mitternacht ist man dann am Ziel und hat den ganzen Tag noch vor sich). Wie es uns auch angesichts dieser Schwierigkeit ergangen ist, erfahrt ihr im folgenden Bericht.

Informationen zum Flug
ZeitpunktMai 2025
FluggesellschaftSWISS International Airlines (LX/SWR)
VonFlughafen Zürich-Kloten (ZRH/LSZH)
NachNarita International Airport (NRT/RJAA)
FlugnummerLX160/SWR160
Abflugzeit13:00 Uhr
Ankunftszeit09:05 Uhr +1
Dauer13:05 Stunden
FlugzeugBoeing 777-300ER (B77W) HB-JNL
ReiseklasseFirst (F)
Sitzplatz2D

Vor dem Flug

Zunächst muss ich mich wieder einmal über die Sitzplatzreservationen vor einem Flug in der SWISS First Class auslassen, mit denen ich bisher eigentlich immer Schwierigkeiten hatte. Auch diesmal wurde während des Buchungsvorgangs für 2 Personen auf dem Sitzplan für den Hinflug nur ein freier Platz (nämlich 2D) und auf dem Rückflug gar kein freier Sitzplatz angezeigt. Nach erfolgreicher Buchung versuchte ich daher, die SWISS Hotline anzurufen, konnte aber ums Verrecken keine Rufnummer für die Hotline herausfinden – die Kontakt-Seite von SWISS bietet nur einen Chatbot, der aber natürlich nicht hilfreich war. Auch diverse Versuche, dem Bot mittels Prompt Engineering eine Kontakt-Rufnummer zu entlocken, scheiterten.

Da ich gerade im Zusammenhang mit First Class-Sitzplatzreservierungen schon häufiger bei der Hotline anrufen musste, versuchte ich die Rufnummer, die sich noch in meinem Anrufverlauf befand, anzurufen – diese war jedoch nicht mehr aktiv. Schlussendlich fand ich aber tatsächlich auf der Seite mit den Buchungsdetails die Angabe einer Kontakt-Rufnummer, an der dann auch keinerlei Wartezeiten bestanden (was kein Wunder ist, wenn man die Rufnummer so gut versteckt, was vermutlich Methode hat). An dieser Hotline war man aber leider im Gegensatz zu früher überhaupt nicht hilfreich (es handelte sich offenbar um ein Callcenter, das für mehrere Airlines tätig ist), sinngemäß teilte man mir mit, dass man einige geblockte Plätze sehe, wir uns aber keine Sorgen machen müssten, da wir schon irgendwie Plätze bekommen würden – und man wisse auch nicht, wieso „die Airlines die Plätze so komisch blocken würden“. Sorry, SWISS, aber die Themen Sitzplatzreservierungen und Hotline sind echt schwach gelöst und grenzen eigentlich an eine Unverschämtheit.

Nun, wie dem auch sei, irgendwann wurde neben dem Platz 2D auch noch der gegenüber des Gangs liegende Platz 2A frei, den ich für uns beide etwa zwei oder drei Wochen vor dem Flug dann doch noch sichern konnte. An Bord stellte sich heraus, dass die wieder einmal restlos ausgebuchte Kabine durch insgesamt drei Paare und zwei Einzelreisende belegt war, die Paare hatte man auf 2A+2D, 2G+2K sowie 1D+1G untergebracht, so dass man wenigstens halbwegs zusammen saß. Ich muss mir in solchen Situationen immer wieder vorstellen, wie das dann in den allmählich eingeflotteten Allegris-Kabinen aussehen wird (abgesehen davon, dass hier gar keine drei Paare mehr auf dem gleichen Flug unterkommen können) – danke, ohne mich.

Nun, jetzt aber zurück zum eigentlichen Flug. Als wir uns nach einem kurzen Aufenthalt in der SWISS First Class Lounge A mit dem Shuttle zur First Class Lounge E fahren lassen wollten, teilte man uns überraschenderweise mit, dass eine recht hohe Wahrscheinlichkeit bestünde, dass unser Flug vom Abflugbereich D im Hauptterminal abfliegen würde. Wir sollten uns aber nichts daraus machen, da man uns selbstverständlich rechtzeitig in der Lounge E abholen und in den Abflugbereich D fahren würde, sollte sich die Annahme bestätigen. Und tatsächlich verabschiedete sich unser hereinkommendes Flugzeug aus Chicago nach der Landung auf der Bahn 14 auf die andere Seite des Flughafens, während wir kurz danach in der Lounge aufgesucht und gebeten wurden, uns ca. 40 Minuten vor Abflug an der Rezeption der Lounge E zu melden.

Als die entsprechende Zeit gekommen war, stand bereits eine Fahrerin mit einem Minivan bereit, um uns zurück durch den Vorfeldtunnel und unter dem Airside Center hindurch zum Abflugbereich D zu bringen.

Privater Transfer von der Lounge E zum Abflugbereich D

Offenbar wird dieser Service jedoch nur für Gäste der Lounge E, nicht jedoch für solche der Lounge A angeboten, so dass letztere durch die reguläre Passkontrolle gegenüber von Gate B31 gehen müssen – zumindest kamen alle anderen Gäste, die sich in die Schlange für die Boarding-Gruppe 1 anstellten, aus dieser Richtung.

An Bord

Nach dem Einsteigen ging es SWISS-typisch direkt mit einem Glas Champagner (Pommery Louise) und ein paar gemischten Nüssen mit Kräutermischung los (dazu wurde auch proaktiv ein Glas Wasser angeboten), während die Amenities verteilt wurden. Neben dem inzwischen vollständig auf Sisley-Produkte umgestellten Amenity-Kit, das je nach Flug in 6 unterschiedlichen Farben und Formaten erhältlich ist und inzwischen als Unisex-Kit ausgegeben wird, wurde wie schon bei unserem letzten Flug zusätzlich eine Auswahl von Socken, Mundspülung, Abschmink- und Brillenputztüchern aus einem Korb angeboten.

Der Inhalt des SWISS First Class Amenity Kits (das Nasenspray links im Bild gehört nicht dazu)

Zusätzlich ist in den Waschräumen jeweils eine Hand- und Gesichtscreme, ebenfalls aus dem Hause Sisley, erhältlich. Neben dem Amenity-Kit wurden auch die inzwischen leider standardmäßig auch bei SWISS eingeführten, überaus weichen und für meinen Geschmack etwas merkwürdigen Cumuli-Hausschlappen verteilt, dazu gab es die ebenfalls noch recht neue Auswahl zwischen einem Kurzarm- oder einem Langarm-Pyjama.

Schlussendlich erhielt jeder First Class-Gast auch noch einen Voucher für kostenfreies Internet ohne Dienst- oder Volumenbeschränkung, der für andere Fluggäste zum Preis von 35 CHF im Flugzeug gebucht werden kann.

Internet-Voucher in der SWISS First Class

Kurz nachdem die diversen Goodies verteilt waren, meldete sich das Cockpit (eine persönliche Begrüßung durch den Kapitän am Platz fand diesmal nicht statt) und kündigte an, dass wir uns aufgrund Schlechtwetters noch eine Stunde bis zum Abflug gedulden müssten. Was normalerweise eine schlechte Nachricht ist, relativiert sich aber doch recht schnell, wenn man in der First Class sitzt und eine Runde Champagner nach der anderen eingeschenkt bekommt.

Während der Wartezeit interagierte dann auch die ohnehin recht gesprächige Crew dann auch sehr intensiv mit den Gästen, u.a. unterhielten wir uns mit der für unsere Plätze zuständigen Kollegin über unsere Pläne während des zweiwöchigen Aufenthalts, während sie uns von ihren Plänen für den viertägigen Layover in Japan erzählte. Leider funktioniert gerade bei SWISS die Verbindung zwischen den Flugbegleitern und den Passagieren nicht immer so optimal, worauf ich aber im Abschnitt „Der Service“ noch näher eingehen werde.

Ebenfalls verteilt wurden während der Wartezeit heiße Tücher (von denen es auch vor der Landung noch eine Runde gab), interessanterweise wurde uns aber das SWISS-typische Amuse Bouche aus ein paar Blätterteig-Stängli und einem kleinen Häppchen nicht am Boden serviert, sondern erst nach dem Start kurz vor dem Mittagessen.

Heißes, feuchtes Tuch vor dem Start und vor der Landung
Amuse Bouche nach dem Start

Der Sitz

Die First Class-Kabine in der Boeing 777 bei SWISS ist als klassische First Class-Kabine mit zwei Sitzreihen in einer 1+2+1-Bestuhlung versehen. Gerüchten zufolge soll die Boeing 777 bei SWISS auch nicht mit der neuen Allegris-Doppelkabine in der Mitte ausgestattet werden, sondern zu gegebener Zeit mit einer neu zu entwickelnden First Class-Kabine, dann wohl mit 6 Plätzen, modernisiert werden. Wie gesagt, erst mal sind das nur Gerüchte, es sieht aber zumindest so aus, als bliebe uns die hier beschriebene Kabine noch eine gewisse Zeit lang erhalten.

Überblick über die Kabine

Die Sitze selbst finde ich tatsächlich nicht besonders bequem; Schuld daran ist hauptsächlich, dass die Polsterung durch ein pneumatisches System unterstützt wird, das zur Regelung der Sitzhärte eingesetzt werden soll, in der Praxis aber nicht wirklich gut funktioniert und häufig von Leckagen betroffen ist. Dennoch lässt es sich hier natürlich ganz vorzüglich aushalten, insbesondere weil die eher schlichte Kabinengestaltung durchaus zu gefallen vermag.

Ausgestattet sind alle Sitze mit einem elektrisch ausfahrbaren Sichtschutz im Oberkörper-Bereich, der bereits alleine geeignet ist, den Platz vor den Blicken der Mitreisenden abzuschirmen. Für die Mittelplätze besteht selbstverständlich die Möglichkeit, diese durch eine in der Mitte ausfahrbare Wand voneinander zu trennen (wovon ich dieses Mal auch Gebrauch gemacht habe, da mein Nebensitz aufgrund des eingangs angesprochenen Reservierungs-Chaos durch einen fremden Mitreisenden belegt war).

Zusätzlich lässt sich als Sichtschutz auch die gangseitig neben dem Fernseher vorhandene Garderobentür ausfahren, was den Sitz zu einer fast komplett abgeschotteten (ein schmaler Spalt bleibt) Mini-Suite macht. Dabei ist allerdings von Nachteil, dass bei geöffneter Garderobe die Kleidung im Fußbereich ungeschützt herumhängt, was allerdings nur bei sitzender Position ein Problem darstellt. Alle ausfahrbaren Elemente werden übrigens zum Start und zur Landung gesperrt, so dass die Garderobe in dieser Zeit nicht zugänglich ist; an meinem Sitz klemmte der Sperrmechanismus nach dem Start zunächst, so dass unsere Flugbegleiterin erst einen Kollegen zu Hilfe bitten musste, um die Tür wieder zu entklemmen. Überhaupt zeigen sich inzwischen teils deutliche Abnutzungserscheinungen in der auch nicht mehr ganz taufrischen Kabine (immerhin haben die Kabinen in der Boeing 777 inzwischen auch schon fast 10 Jahre auf dem Buckel).

Stauraum-technisch verfügt der Sitz neben einer Literaturtasche in der Mittel- bzw. Fensterkonsole über ein ausziehbares Fach neben dem Sitz (leider zu klein für meine Schuhe der Größe 45) und ein kleines, verschließbares Staufach neben dem Sitz, das allerdings zusätzlich den Entertainment-Controller, den Kopfhöreranschluss und die Steckdose des Sitzes enthält und vom Platz her äußerst knapp geraten ist.

Zusätzlich zu diesen Staumöglichkeiten verfügt der Sitz neben der Rückenlehne noch über ein ebenfalls nicht besonders großes offenes Staufach, an das man jedoch in sitzender Position kaum herankommt und das hauptsächlich zur Unterbringung einer Wasserflasche bei Nutzung des Sitzes im Bettmodus gedacht ist.

An den Staumöglichkeiten muss ich in allererster Linie kritisieren, dass das Haupt-Staufach in der Konsole sehr klein geraten ist – insbesondere, wenn man den hier standardmäßig deponierten Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung belässt, hat man kaum noch Platz für persönliche Gegenstände. Die Anordnung der Steckdose in diesem Staufach macht es im übrigen auch unmöglich, ein größeres Netzteil wie zum Beispiel das eines MacBook, einzustecken, da der verfügbare Platz einfach nicht reicht.

Der Sitz mit Tisch und Tischdecke

Insbesondere die Fensterplätze in der zweiten Reihe verfügen zwischen der fensterseitigen Konsole und der Außenwand des Flugzeugs noch über ein wenig zusätzlichen Platz, da sich das Flugzeug bereits in der First Class-Kabine zu verjüngen beginnt und man natürlich auch die Plätze in der ersten Reihe in voller Breite ausführen wollte.

Jeder Fensterplatz verfügt über drei komplette Fenster, die sich jedoch nur alle gemeinsam verdunkeln lassen – im ersten Schritt wird ein Plissé als Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung gesenkt, hält man den entsprechenden Knopf länger fest, fährt zusätzlich ein komplett undurchsichtiger Lichtschutz-Vorhang dahinter herunter, so dass die Kabine vollständig abgedunkelt werden kann.

Sonnenschutzblenden am Fensterplatz

Das Bett

Selbstverständlich lässt sich der Sitz in der SWISS First Class auch in ein vollständig flaches Bett verwandeln. Dieses wird zusätzlich mit einer Matratzenauflage versehen, neben einer recht dicken Bettdecke werden auch zwei Kissen in mehr oder weniger voller Größe bereitgestellt. Dabei ist die Liegefläche mit ungefähr 2 Metern länge auch gerade lang genug, um eine Person wie mich mit 188cm Körpergröße bequem unterzubringen.

Tatsächlich finde ich auch das Bett, analog dem Sitz als solchem, nicht übermäßig bequem – es ist zwar bei weitem nicht so hart und unbequem wie das Bett in der Singapore Airlines Boeing 777, jedoch hat auch hier für meine Begriffe die Lufthansa mit ihrer aktuellen (d.h. Nicht-Allegris) First Class die Nase ein wenig vorn (hier finde ich auch die Sitze ein wenig bequemer).

In der Nacht sollte man beachten, dass die Helligkeit in der Kabine auch bei vollständig abgedunkelter Kabine recht hoch ist – Schuld daran sind in allererster Linie die zahlreich vorhandenen, beleuchteten Nichtraucher-Schilder (ich habe in der gesamten Kabine 11 Stück gezählt), die bei empfindlichen Personen den Schlaf durchaus stören könnten. Auf unserem Flug blieb dabei die im Bild zu sehende rosafarbene Ambiente-Beleuchtung darüber hinaus die ganze Nacht über eingeschaltet. Dennoch haben wir recht gut geschlafen, aufgeweckt hat mich erst die Cockpit-Ansage, dass nur noch 40 Minuten Flugzeit bis zur Landung verbleiben.

Der Service

Der Service macht auf einem Flug in der First Class natürlich einen deutlichen Unterschied, weshalb ich an dieser Stelle auch explizit auf diesen Aspekt eingehen möchte. Auf diesem Hinflug von Zürich nach Tokio hatten wir einmal mehr Glück, eine ausgezeichnete Crew erwischt zu haben – leider ist dies bei SWISS nicht immer der Fall, denn wir haben hier durchaus schon mehrfach eine eher durchwachsene Leistung erlebt. Letzteres war dann auch bei unserem Rückflug der Fall, und allmählich scheint es mir so, als sei das Risiko, einen nicht optimalen Service bei SWISS zu erhalten, auf Flügen in die Schweiz größer als auf Flügen ab der Schweiz. Woran das möglicherweise liegen könnte ist mir zwar ein Rätsel, aber tatsächlich stellte sich der Service bei allen unseren Flügen ab Zürich immer ausgezeichnet dar.

Wie eingangs schon erwähnt war unsere Kabinenbesatzung auf diesem Flug überaus freundlich und engagiert und ließ sich immer wieder auf das ein oder andere Schwätzchen mit den Fluggästen ein. Auch war man gut organisiert und zügig unterwegs, so dass sich hier überhaupt nichts aussetzen ließ.

Verpflegung

Auf unserem knapp 13-stündigen Flug von Zürich nach Tokio wurde neben einem Mittagessen unmittelbar nach dem Start auch ein Frühstück vor der Landung angeboten. SWISS bietet in der First Class ab Zürich jeweils alle zwei bis drei Monate wechselnde Gerichte eines Schweizer Spitzenkochs unter der Bezeichnung „Taste of Switzerland“, ergänzt wird die Auswahl um diverse weitere Vorspeisen und Hauptgerichte. Bei Flügen ab der Schweiz lohnt es sich immer auch nach einer weiteren Menüoption zu fragen, denn in aller Regel wird zusätzlich zu den auf der Karte ersichtlichen Hauptgerichten ein weiteres Gericht geladen, das in aller Regel aus der Schweizer Hausmanskost entstammt.

Die Speisekarte

Beim Austeilen der Speisekarten erwähnte das Kabinenpersonal, dass aktuell eine Safran-Sonderaktion laufe. Ob es sich hierbei um eine der turnusmäßig angebotenen „Connoisseur Experience“-Aktionen handelte (vier mal jährlich wird für kurze Zeit ein Sondermenü zu einem bestimmten Thema angeboten, bislang waren mir hier die Aktionen „Seafood“, „Kaviar“, „Steakhouse“ und „Trüffel“ bekannt) oder ob das außer der Reihe stattfand, ist mir jedoch nicht bekannt.

Mittagessen

Der gedeckte Tisch

Zum Mittagessen, das unmitelbar nach dem Start serviert wurde, entschieden wir uns beide zunächst für eine Vorspeisen-Auswahl aus jeweils einem Teller mit der Signature-Vorspeise von SWISS, dem im Toggenburg geräucherten Balik-Lachs sowie einer Auswahl an Trockenfleisch-Spezialitäten. Vor Corona wurden die Vorspeisen zumindest auf Tagflügen auf einem Trolley präsentiert und erst am Platz zusammengestellt, dies scheint inzwischen jedoch tatsächlich Geschichte zu sein (was mir indirekt auch durch unsere zuständige Flugbegleiterin bestätigt wurde). Neu hingegen war jedoch die Möglichkeit, als Brotaufstrich neben den schon immer erhältlichen Optionen Butter und Olivenöl auch eine sehr schmackhafte Chipotle-Creme zu erhalten.

Zum Hauptgang wählte ich die Bouillabaisse aus der Safran-Spezialkarte, Madame probierte das Kalbssteak aus der regulären Karte.

Zum Abschluss des Mittagessens (immerhin hatten wir in der Lounge schon ein frühes Mittagessen gehabt) entschied ich mich zu guter Letzt noch für eine Käseplatte. Auch diese wird nicht mehr von einem Trolley aus individuell serviert, sondern kommt vorgefertigt aus der Galley.

Dessert: Käseplatte

Das Mittagessen war wie von SWISS gewohnt wieder einmal ausgezeichnet; insbesondere bei Abflug ab Zürich habe ich in der SWISS First Class noch nie eine echte Enttäuschung erlebt. Hier macht es in jedem Falle Sinn, sich den Magen ein wenig frei zu halten, insbesondere, da man auf Wunsch auch ein vollständiges 5-Gänge-Menü erhält (Vorspeisen, Suppe, Haupgericht, Käse, Dessert).

Frühstück

Das Frühstück haben wir (nicht ganz unabsichtlich) komplett verpennt, da wir uns nicht wecken lassen wollten und von selbst erst 40 Minuten vor der Landung aufgewacht sind. Die Frühstücksauswahl bei SWISS ist, ähnlich der Lufthansa und ganz im Gegensatz zu asiatischen Airlines, aber grundsätzlich auch sehr unspektakulär und bietet keine wirklichen warmen Optionen (interessanterweise hätte es auf unserem Flug nach Hongkong in SWISS Business vor drei Jahren aber etwas warmes zu Frühstücken gegeben). Ich hätte außer einem Glas Orangensaft und vielleicht einem Kaffee ohnehin nur ein Gipfeli oder ähnliches zu mir genommen.

Ankunft

Die Lufthansa Group bietet an den allermeisten Langstrecken-Außenstationen für ankommende First Class-Gäste und HON Circle-Statusinhaber einen Ankunfts-Service, der je nach Destination ganz unterschiedlich aussehen kann (an manchen Flughäfen wird man auf Golfcarts verladen, an anderen wird nur die grobe Richtung des Ausgangs angezeigt). Ein entsprechender Service wurde auch am Flughafen Narita erbracht, hier wurde die gesamte Gruppe aussteigender First Class-Gäste von einem Flughafen-Mitarbeiter in Empfang genommen und zügigen Schrittes in Richtung Passkontrolle gebracht. Der Kollege hatte jedoch seine liebe Not, die Gruppe halbwegs zusammenzuhalten, da einige Mitreisende einen Aufzug nahmen, andere jedoch über die Treppe die jeweilige Etage zu erreichen versuchten. Gleichzeitig wedelte er auch noch mit einem Block mit Einreiseformularen, um sicherzustellen, dass jeder seiner Gäste die Formalitäten korrekt erledigt hatte.

Bei der Einreise nach Japan besteht die Möglichkeit, die erforderlichen Einreiseformulare (Landing Card und Zollerklärung) bereits vorab online abzugeben – dies ist zwar nicht vorgeschrieben, ich würde aber dennoch dringend dazu raten. Der Prozess ist zwar umständlicher als unbedingt nötig, erspart aber das Ausfüllen kurz vor Erreichen der Pass- und Zollkontrollen (erst hier werden die Formulare ausgegeben, im Flugzeug waren keine erhältlich).

An der Passkontrolle angekommen wurde für die begleitete Gruppe zunächst der Diplomaten-Schalter geöffnet, als sich dieser für die insgesamt 8 Einreisenden aber als zu klein herausstellte, öffnete man zusätzlich diverse Absperrungen der regulären Warteschlange um mit japanischer Effizienz sicherzustellen, dass jeder von uns direkt an einen Schalter gehen konnte. Die Gepäckausgabe benötigte auch nur gut 10 Minuten, bis unsere Koffer ausgegeben wurden, und an der Zollkontrolle (bis zu der wir nicht mehr begleitet wurden) gab es ebenfalls keine Wartezeiten, so dass wir uns etwa 15 bis 20 Minuten nach Aussteigen aus dem Flugzeug bereits im öffentlichen Ankunftsbereich des Flughafens wiederfanden.

Fazit

Es hat gute Gründe, wieso ich immer wieder betone, dass SWISS mit ihrer First Class das für mich beste Gesamtpaket bietet. Zumindest in Zürich findet man zwei ausgezeichnete Lounges mit gutem Service vor, die Kabinengestaltung und die gebotenen Service-Elemente im Flugzeug erfüllen meine Bedürfnisse voll und ganz, und ein überwiegend freundlicher Service mit ausgezeichneter Verpflegung tun ein Übriges. Dabei kann ich durchaus über den ein oder anderen Schwachpunkt wie die nicht ganz so bequemen Sitze und die regelmäßig wiederkehrenden Probleme bei der Sitzplatzreservierung hinwegsehen. Von daher würde ich dieses SWISS First Class-Produkt auf der Boeing 777 jederzeit ohne zu zögern wieder buchen, solange es denn noch in den Lüften unterwegs ist.

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