- Big in Japan
- SWISS First Class Lounge E, Zürich
- SWISS First Class Zürich-Narita, Boeing 777-300ER
- Narita Express Green Car NRT – Shinjuku
- Hyatt Regency Tokyo Shinjuku
- Tosen Goshobo Ryokan, Arima Onsen
- Hilton Hiroshima
- Tokaido/Sanyo Shinkansen Green Car Hiroshima-Tokyo
- ANA Crowne Plaza Narita
- ANA Suite Lounge Narita
- SWISS First Class Narita-Zürich, Boeing 777-300ER
Schlussendlich ging unser Urlaub auch wieder zu Ende, und es sollte zurück nach Europa gehen. SWISS hatte einige Tage vor unserem Flug damit begonnen, den Rückflug von Narita nach Zürich nicht mehr über die Ost-West-Route, d.h. über China, Kasachstan, das Kaspische und das Schwarze Meer zu führen, sondern die West-Ost-Route über Alaska, Kanada, Grönland und Island zu nutzen. Ich war neugierig, was SWISS auf diesem äußerst langen reinen Tagflug bieten würde. Da ich bereits im Bericht über den Hinflug ausführlich auf das Hartprodukt eingegangen bin, soll sich dieser Artikel in allererster Linie dem gebotenen Service widmen.
| Informationen zum Flug | |
| Zeitpunkt | Juni 2025 |
| Fluggesellschaft | SWISS International Airlines (LX/SWR) |
| Von | Flughafen Tokio-Narita (NRT/RJAA) |
| Nach | Flughafen Zürich-Kloten (ZRH/LSZH) |
| Flugnummer | LX161/SWR161 |
| Abflugzeit | 10:55 Uhr |
| Ankunftszeit | 18:20 Uhr |
| Dauer | 14:25 Stunden |
| Flugzeug | Boeing 777-300ER (B77W) HB-JNJ |
| Reiseklasse | First (F) |
| Sitzplatz | 2D |
Vor dem Flug
Bei unserer Ankunft am Flughafen Narita hatten wir im Check-In-Bereich zunächst leichte Orientierungsschwierigkeiten. Für den SWISS-Flug wurden nämlich zwei unterschiedliche Check-In-Reihen angezeigt, wobei für First Class-Passagiere der etwas verwirrende Bereich „FZ“ angegeben war. Es stellte sich dabei heraus, dass es sich bei „Z“ um den exklusiven, abgetrennten First Class-Check-In-Bereich von ANA handelt, zu dem neben ANA First Class-Passagieren und deren Diamond-Statuskunden auch die First Class-Kunden von SWISS Zugang haben (außer ANA und SWISS bietet keine andere StarAlliance-Airline eine First Class ab Narita an). Dieser befindet sich rechts hinter den eigentlichen Check-In-Reihen und wird durch eine separate Tür betreten. Alternativ hätte man wohl auch an den regulären Schaltern in der Reihe F einchecken können, deshalb die merkwürdige Angabe „FZ“ auf den Monitoren.

Das ganze erinnert stark an die separaten Check-In-Bereiche für First Class-Passagiere bei Singapore Airlines am Flughafen Changi oder auch den von SWISS in Zürich (wobei in beiden Fällen der First Class-Bereich direkt von der Straße aus betreten werden kann. Im Inneren befanden sich einige Sitzplätze (die vermutlich so gut wie nie genutzt werden) und einige Schalter, von denen der hinterste für SWISS vorgesehen war.

Von diesem Bereich geht es im Stile des „First Class Wing“ der British Airways am Flughafen Heathrow direkt zu einer privaten Sicherheitskontrolle, bevor dann jedoch der allgemeine Passagierbereich für die Ausreiseformalitäten genutzt werden muss.
Die restliche Zeit bis zu unserem Boarding-Aufruf verbrachten wir sodann in der ANA Suite Lounge, bevor es Zeit war, uns zum Gate zu begeben.

Bei unserer Ankunft am Gate prüfte man zunächst unsere Bordkarten und informierte uns persönlich, dass sich das Boarding aufgrund des noch nicht fertig vorbereiteten Flugzeugs um ca. 10 Minuten verzögern würde. Diese Zeit nutzten wir, um uns ein wenig im Terminal umzusehen (die im Bereich der 40er-Gates vorhandene Turkish Airlines-Lounge haben wir uns dann aber doch nicht angeschaut). Interessant fand ich, dass hier nicht nur die Waschräume in der Lounge, sondern auch die öffentlichen Toiletten über eine recht geräumige Umkleidekabine verfügen. Das sollte man an mehr Flughäfen (und möglicherweise auch in den Lobby-WCs größerer Hotels) einführen, denn ich finde es immer recht unangenehm, wenn man in einer der engen WC-Kabine die Kleidung wechseln muss.
An Bord
Als wir schlussendlich boarden konnten, begann in der First Class-Kabine ein wildes Bäumchen-wechsel-dich-Spiel. Wie ich schon beim Hinflug (und auf vergangenen Reviews der SWISS First Class) angemerkt habe, bekommt SWISS es aus irgendeinem Grunde nicht hin, eine vernünftige Sitzplatzreservation anzubieten. Immer wieder sind einzelne Sitze aus unerfindlichen Gründen geblockt, und es ist reine Glückssache, wenn man als gemeinsam reisendes Paar auch Plätze zusammen erhält. Auf diesem Flug war es uns dieses mal überhaupt nicht möglich, irgendwelche Plätze zu reservieren, da auf dem Sitzplan sämtliche Sitze geblockt erschienen. Offenbar ging es den Mitreisenden in der mit 8 von 8 Plätzen voll belegten Kabine genau so, denn am Ende waren die Sitzplätze wild zugewürfelt worden, so dass die Alleinreisenden im Mittelblock neben fremden Menschen saßen, während die gemeinsam reisenden Passagiere über die restlichen Einzelsitze verstreut waren. Zum Glück konnten wir das aber unter den Passagieren klären, und nach einem kräftigen Durchtauschen der Plätze (am Ende blieben nur ich und der Kollege in 1K auf ihren ursprünglichen Plätzen sitzen) waren dann auch alle Gäste mit der Sitzanordnung zufrieden.

Sodann ging es mit den üblichen Pre-Flight-Aktionen der Kabinenbesatzung weiter. Neben einem Willkommensgetränk und einigen Nüssen wurde jedem Passagier auch ein Amenity Kit, ein Paar Hausschlappen, ein Schlafanzug (nach Wahl mit kurzen oder langen Ärmeln), ein heißes Tuch und ein WiFi-Voucher ausgegeben. Auch zusätzliche Amenities aus einem Korb, darunter Mundspülung und Abschminktücher, wurden wie seit neuestem üblich als Ergänzung des Amenity Kits ausgegeben.




Nach dem um ca. 30 Minuten verspäteten Start nahmen wir Kurs nach Norden in Richtung der Meerenge zwischen Russland und Alaska, während zunächst das Amuse Bouche serviert wurde.

Der Sitz und das Bett
Für eine detaillierte Beschreibung der Kabine, der Funktionen des Sitzes und dem flachen Bett, in das sich der Sitz verwandeln lässt, verweise ich auf den Artikel über den Hinflug von Zürich nach Narita, in dem ich diese Aspekte ausführlich beschrieben habe. Am Ende findet man in jeder Boeing 777 der SWISS das gleiche Kabinenprodukt vor, das inzwischen aber deutliche Alterungs- und Abnutzungsspuren zeigt.
Der Service
Ich hatte ja schon öfters angemerkt, dass meinem Empfinden nach der Service in der SWISS First Class auf Flügen ab Zürich engagierter und freundlicher ist als auf Flügen nach Zürich; auch dieses mal konnte ich mich dieses Eindrucks nicht erwehren. So wird bei SWISS normalerweise schon vor dem Start gefragt, welchen Aperitif man denn nach dem Start genießen möchte, was dieses mal komplett ausblieb. Auch vergaß die Crew nach dem Start, auf der Backbord-Seite die Garderoben und die Sitzverstellung wieder zu entsperren, so dass wir eine ganze Weile ohne Zugriff auf die in der Garderobe verstauten Gegenstände in aufrechter Position sitzen bleiben mussten.
Besonders interessant war der Service-Aspekt natürlich in Anbetracht der Tatsache, dass unser Abflug am späten Vormittag erfolgte, in Zürich landen sollten wir dabei am frühen Abend des selben Tags. Dazwischen befanden sich nun lange 14 Stunden, die gerade auf einem Tagflug, bei der die Passagiere tendenziell mehr Aufmerksamkeit benötigen als auf einem ähnlich langen Nachtflug, für die Kabinenbesatzung zur Herausforderung werden können. Ich habe das vor Jahren einmal auf einem nicht ganz so langen Tagflug, ebenfalls in der SWISS First Class, von Bangkok nach Zürich erlebt – während der Service noch recht engagiert begann, war nach der Pause der Crew in der Mitte des Flugs komplett „die Luft raus“, was man deutlich spüren konnte.
Dieses mal hatten die Flugbegleiter aber Glück, denn praktisch alle Passagiere ließen sich nach dem Mittagessen das Bett machen und versuchten zumindest, ein wenig zu schlafen (was hätte man auf einem so langen Flug auch anders machen können), so dass das Personal recht wenig gefordert war. Dennoch war der Service beim Hinflug nach Narita deutlich kommunikativer, freundlicher und zügiger abgelaufen.
Verpflegung
Die Speisekarte
Noch vor dem Start wurden die Speise- und Getränkekarten für diesen Flug ausgegeben, die die folgenden Angebote während des Flugs bewarben:





Interessant fand ich die Tatsache, dass in der Speisekarte, gerade bei einem so langen Flug, keinerlei Snacks oder ähnliches, die zwischen den Mahlzeiten hätten geordert werden können, aufgeführt sind. Auch versprach die Ankündigung einer „leichten Mahlzeit“ vor der Landung kein vollwertiges Abendessen – hier lässt sich SWISS offenbar doch ganz gewaltig lumpen, denn nicht wenige Menschen nehmen im Zeitraum von 14 Stunden durchaus drei volle Mahlzeiten ein.
Dementsprechend finde ich das ein wenig schwach, denn die meisten Fluggesellschaften servieren (nicht nur) in der First Class auf einem derart langen Flug durchaus zwei vollwertige Mahlzeiten (bei Singapore Airlines wird dabei lediglich zwischen „Dinner“ und „Supper“ unterschieden, was beim Umfang der Mahlzeiten aber kaum einen Unterschied macht).
Mittagessen
Los ging es kurz nach dem Start mit dem Mittagessen, das in gewohntem SWISS-Umfang mit Vorspeisenauswahl, Suppe, Salat, Hauptgericht, Dessert und Käse serviert wurde. Während Madame sich für die japanische Vorspeise und eine Suppe entschied, wählte ich mein übliches „Öppis vo Allem“ aus der schweizer Vorspeisenauswahl und verzichtete auf die Suppe.





Zum Hauptgang wählte ich das Rindsfilet, Madame entschied sich für das Kalb.


Sämtliche Gerichte waren einwandfrei zubereitet und bewegten sich auf dem üblichen von SWISS gewohnten hohen Niveau. Auch wenn der Anschnitt des Rindsfilets etwas trocken aussieht, war das Fleisch aber einwandfrei zart.

Zum Dessert orderten wir schließlich noch das Passionsfrucht-Törtchen mit Mangosorbet sowie eine Käseplatte.


Vor der Ankunft
Während eines Großteils des Fluges tat sich nicht wirklich etwas, weder von Seiten der Kabinenbesatzung noch durch die Passagiere selbst. Irgendwann kam eine Flugbegleiterin mit einem Korb durch die Kabine und bot verschiedene kleine Snacks, an. Ich erinnere mich nicht mehr so wirklich an die Auswahl, jedenfalls war sie unspektakulär. Das von mir gewählte Sandwich schmeckte dann auch in etwa so, wie es auf diesem Bild aussieht:

Als die Kabine etwa zwei Stunden vor der Landung (wir erreichten zu diesem Zeitpunkt gerade die nördliche Küste Schottlands) wieder zum Leben erwachte, präsentierte man uns zunächst eine kleine Menükarte, die als „Anytime Dining“ betitelt war – offenbar nahm man es mit dem „Anytime“ nicht so genau, denn für meine Begriffe gehört eine solche Karte unmittelbar nach dem ersten Service ausgegeben – immerhin waren hier auch die Snacks, die ich in der Hauptkarte vermisst hatte, aufgeführt. Ich möchte hier niemandem etwas unterstellen, aber auf mich wirkte das ganze ein wenig so, als habe man die Karte bewusst nicht ausgegeben, um während des Flugs Ruhe vor eventuellen Bestellungen seitens der Passagiere zu haben.


Für meine „leichte Mahlzeit vor der Ankunft“ (Zitat aus der Haupt-Speisekarte) wählte ich zunächst die Älplermagronen und zum Dessert das Zitronen-Himbeer-Törtchen.


Beide Gerichte waren wie zu erwarten einwandfrei, für ein Abendessen am Ende eines 14-Stunden-Flugs aber einfach zu wenig. Wenn man sich überlegt, dass Singapore Airlines auf dem 8-Stunden-Flug von Sydney nach Singapur in der First Class zum als „Refreshment“ bezeichneten zweiten Service deutlich substanziellere Gerichte auffährt, muss SWISS hier dringend nachlegen. Glücklicherweise hatten wir nach der Ankunft während unserer Wartezeit auf unseren Weiterflug zu unserem Ausgangs- und Zielort Malpensa noch die Gelegenheit, in der SWISS First Class Lounge A ein vollständiges Abendessen einzunehmen – sonst wären wir an diesem Abend wohl mit knurrendem Magen ins Bett gegangen.
Ankunft
Nach der Ankunft wurden wir wie in Zürich üblich direkt an der Flugzeugtür in Empfang genommen und mit einem Kleinbus für 8 Personen direkt vom Gate zur Einreise- und Sicherheitskontrolle unterhalb der First Class Lounge A gebracht, in der wir noch gute 4 Stunden auf unseren Weiterflug nach Mailand warten mussten.

Fazit
Während ich eigentlich mit der SWISS First Class im Allgemeinen rundum zufrieden bin (ich schreibe ja nicht selten, dass die SWISS das für meine Bedürfnisse optimale First Class-Produkt anbietet), habe ich an diesem Flug durchaus den ein oder anderen Kritikpunkt anzubringen: Das ganze beginnt bei den regelmäßigen Unzulänglichkeiten bei der Sitzplatzreservation, geht weiter über den häufig nicht ganz so guten Service bei Flügen von Übersee in die Schweiz und endet bei dem durchaus enttäuschenden zweiten Service auf diesem wirklich sehr langen Flug. Gerade letzterer Aspekt scheint bei SWISS tatsächlich ein wunder Punkt zu sein, denn auch auf einem früheren langen Tagflug habe ich leider ähnliches erlebt. Mit den zahlreichen Nachtflügen, die ich in der SWISS First Class zurücklegen durfte, war ich hingegen immer ausnahmslos zufrieden. Dementsprechend werde ich in Zukunft wohl versuchen, lange Tagflüge mit SWISS zu vermeiden.