Wie auch unseren Aufenthalt im Hilton Paddington zwei Nächte zuvor mussten wir die eine Nacht im Marriott Canary Wharf sehr kurzfristig vor unserem Aufenthalt buchen, da unsere eigentliche Übernachtungsmöglichkeit kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war. Das Problem dabei: Unser Aufenthalt fand von Samstag auf Sonntag am letzten Dezember-Wochenende statt, und offenbar handelt es sich bei diesem Wochenende um ein in Londoner Hotels extrem teures Wochenende (ich vermute, das liegt daran, dass hier bereits Gäste, die den Jahreswechsel in London verbringen, anreisen). Im „Zentrum“ von London, wo wir eigentlich bevorzugt untergekommen wären, riefen selbst Mittelklasse-Hotels deutlich über 500 GBP pro Nacht auf, in der Spitze lagen die von mir recherchierten Hotels teilweise bei knapp 2000 GBP – pro Nacht, wohlgemerkt.
Auch das hier beschriebene Marriott Canary Wharf wollte für ein Standardzimmer eigentlich über 400 GBP haben, bot jedoch auch die Option, die Nacht mit Bonvoy-Punkten zu buchen. Da ich Marriott ohnehin zu vermeiden suche, wir aufgrund unseres Aufenthalts im Ritz Carlton Hongkong jedoch noch etwa 80’000 Punkte herumliegen hatten, ergriff ich die Gelegenheit, dieses Hotel für den ebenfalls recht hohen Punktewert (normalerweise bekommt man dafür 2 Nächte in durchschnittlichen Bonvoy-Hotels) für eine Nacht ohne jegliche Zusatzleistung zu buchen. Ob es sich gelohnt hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Informationen zum Hotel | |
Besuchszeitpunkt | Dezember 2024 |
Name | London Marriott Hotel Canary Wharf |
Anschrift | 22 Hertsmere Road, London E14 4ED, Vereinigtes Königreich |
Zimmertyp | King Deluxe Room |
1 Nacht | |
keine |
Lage und Umgebung

Das Marriott Canary Wharf liegt am Nordufer des „North Dock“ am nördlichen Ende des Büroviertels Canary Wharf, unmittelbar neben der DLR-Station „West India Quay“, von wo aus problemlos in enger Taktung in die östliche Innenstadt von London (Stationen „Tower Gateway“ bzw. „Bank“) gefahren werden kann. Auch die DLR-Haltestelle „Poplar“ liegt in unmittelbarer Laufweite, diese bietet sich für An- bzw. Abreisen zum Flughafen London City an. In wenigen Minuten zu Fuß erreicht ist auch der Bahnhof „Canary Wharf“ der Elizabeth Line mit Verbindungen in die Innenstadt (ca. 15 Minuten) und zum Flughafen Heathrow (ca. 1 Stunde). Auch die Station der Jubilee Line der London Underground ist nicht allzu weit entfernt, um diese zu erreichen, muss jedoch eine gewisse Wegstrecke durch die unterirdische Mall „Canada Place“ in Kauf genommen werden.
In unmittelbarer Umgebung des Hotels gibt es diverse Einkaufsmöglichkeiten, im ausgebauten West India Quay-Lagergebäude direkt neben dem Hotel verkaufen kleinere Läden allerlei hochpreisiges Kunsthandwerk, auch findet man insbesondere auf der Südseite des North Dock und im als „Crossrail Place“ bezeichneten Gebäude oberhalb der Elizabeth Line-Station diverse Restaurationsmöglichkeiten. In den ebenfalls innerhalb von 5 Minuten erreichbaren Einkaufszentren Canada Place und Jubilee Place können dabei alle Einkäufe des täglichen Bedarfs erledigt werden.
Das Hotel selbst verfügt über zwei sehr spärlich ausgeschilderte Zugänge, der Haupteingang liegt hierbei auf der nördlichen Straßenseite, ein Hintereingang mit barrierefreiem Zugang ist von der Westseite nahe des West India Quay-Gebäudes erreichbar. Die unmittelbare Umgebung des Hotels ist auf der Seite, von der wohl die meisten Gäste mit öffentlichen Verkehrsmitteln her anreisen (nämlich der Seite, auf der sich die DLR-Station befindet) durch einige offenbar brach liegende Baustellen gezeichnet, so dass der Weg zum Hotel nicht ganz angenehm ist – unter anderen muss hinter der DLR-Station eine schlecht betonierte Auffahrt hinabgelaufen werden.



Öffentliche Bereiche
Betritt man das Hotel vom Haupteingang her, so steht man zunächst in einem Eingangsbereich, von dem aus zwei geschwungene Treppen zur eigentlichen Lobby nach oben führen. Dieser untere Bereich beherbergt die Tagungsräume, da die Aufzüge des Gebäudes diese Etage offenbar nicht bedienen, hat man wohl den oben erwähnten barrierefreien Hintereingang vorgesehen.

Auf der Lobby-Ebene findet man neben der Rezeption, an der unser Check-In überaus freundlich ablief, auch eine Bar sowie, in der Nähe des Hintereingangs, auch das Hotelrestaurant, in dem das Frühstück serviert wird. Da wir kein Frühstück gebucht hatten, können wir über dessen Qualität nichts aussagen, das Frühstücksrestaurant wirkte aber am Sonntag morgen recht voll, als wir daran vorbeigelaufen sind.

Von der Lobby aus führen zwei verschiedene Aufzugsbänke auf die Zimmeretagen, wobei zu beachten ist, dass das Hotel (ohne, dass das auf den Etagen oder in der Lobby zu erkennen wäre) aus zwei Halb-Gebäuden besteht, von denen das vordere, der Straße abgewandte, deutlich höher ist als das eigentliche Hauptgebäude. Dementsprechend kann nicht mit allen Aufzügen auf sämtliche Etagen gefahren werden.
Die unteren Zimmeretagen sind rund um das zentrale Atrium angeordnet, wobei man auf den Korridoren Runden laufen kann (dementsprechend sollte man sich auch hier merken, in welche Richtung es näher von den Aufzügen zu den Zimmern ist).

Während der Zustand der öffentlichen Bereiche eigentlich nichts zu wünschen übrig ließ, zeigte sich insbesondere auf den Korridoren wieder einmal, wieso ich die Hotels der Marken Marriott und Sheraton nicht besonders mag – alles wirkt irgendwie von der Gestaltung her recht lieblos und „mittelmäßig“, als habe man sich innenarchitektonisch nicht besonders viel Mühe gegeben. Immerhin teilte man uns an der Rezeption mit, dass das Fitness-Studio des Hotels wohl über eine Sauna verfüge.
Auch im Marriott Canary Wharf bietet man in der Lobby kostenpflichtige Leih-Regenschirme an (der Preis von 2 GBP pro 48 Stunden ist hierbei aber im Gegensatz zum Hilton London Metropole absolut fair), interessanterweise lagen aber im Wandschrank auf dem Zimmer gleich zwei kostenfrei zu benutzende Regenschirme bereit.

Das Zimmer

Video-Roomtour
In der Video-Roomtour zeige ich euch einen King Deluxe Room im London Marriott Hotel Canary Wharf.
Unser King Deluxe-Zimmer (die niedrigste Zimmerkategorie) befand sich auf der untersten Zimmeretage und blickte auf die Ostseite, direkt auf die aufgeständerte Trasse der DLR. Meine ursprüngliche Befürchtung, es könne hier bei Nacht recht laut werden (direkt vor dem Hotel befindet sich das vielbefahrene Weichenfeld der Abzweigung zwischen zwei DLR-Ästen) bewahrheitete sich zum Glück nicht, in der Nacht waren aber beim Vorbeifahren eines Zugs deutliche Vibrationen zu spüren. Schlafen konnten wir zum Glück dennoch.


Das Zimmer selbst ist ausreichend groß und bietet mit ein paar Abstrichen die grundsätzlichen Annehmlichkeiten, die von einem Hotel dieser Kategorie zu erwarten sind, ohne dabei aber in irgendeiner Weise herauszustechen – insgesamt fühlte sich der Aufenthalt auf diesem Zimmer recht „basic“ an, was ich aber von Marriott durchaus schon gewöhnt bin.



Leider lief auch hier einmal mehr beim Betreten des Zimmers der Fernseher mit Ton (was ich wirklich hasse), und dummerweise funktionierte auch die Fernbedienung nicht richtig – irgendwann hatte ich es geschafft, den Fernseher auszukriegen, sicherheitshalber haben wir ihn dann für den Rest des kurzen Aufenthalts auch nicht wieder eingeschaltet.
Die Ausstattung des Zimmers bietet weitestgehend die zu erwartenden Annehmlichkeiten, neben einer Station mit Wasserkocher, Tee und Instant-Kaffee wurde auch eine Kapselkaffeemaschine angeboten. Während die bereits erwähnten zwei Regenschirme im Wandschrank zu finden waren, gab es auf dem Zimmer jedoch weder Hausschlappen noch Bademäntel.




Trinkwasser wurde in einer transportablen Glasflasche angeboten, wobei an der Flasche ein Hinweis hing, dass diese nicht zum Mitnehmen nach Ende des Aufenthalts vorgesehen sei – man könne entsprechende Flaschen jedoch für 5 GBP erwerben.
Ebenfalls auf dem Zimmer vorhanden ist ein leerer Minikühlschrank, der jedoch laut einer (recht verwirrend formulierten) Aufschrift in der Nacht wohl abgeschaltet wird – welchen Sinn das hat, erschließt sich mir nicht wirklich, jedenfalls solle man laut Aufschrift keine verderblichen Lebensmittel dort unterbringen.

Das Badezimmer befindet sich eher auf der kleinen Seite internationaler Kettenhotels und bietet neben WC und Waschgelegenheit auch eine Badewanne mit dem von mir gefürchteten Duschvorhang.


Leider schwankte beim Duschen die Wassertemperatur in beide Richtungen stark um den eingestellten Wert herum, so dass es manchmal notwendig war, dem kalt oder heiß werdenden Brausestrahl kurzfristig auszuweichen.
Interessanterweise wurden im Marriott Canary Wharf Badkosmetika nach wie vor in Einweg-Behältern angeboten, eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass dies inzwischen flächendeckend nicht mehr stattfindet.

Außer den abgebildeten Kosmetika lag im Bad lediglich eine Duschhaube bereit, auf weiteres möglicherweise an der Rezeption erhältliches Zubehör wie Wattestäbchen etc. wurde aber auch nicht hingewiesen. Immerhin ist aber der Spiegel beheizt, so dass er auch während des Duschens nicht vollständig beschlägt.
Fazit
Unser kurzer Aufenthalt im London Marriott Hotel Canary Wharf hat mir wieder einmal bestätigt, wieso ich insbesondere die Marken Marriott und Sheraton inzwischen vermeide. Insgesamt fühlt sich ein Aufenthalt im Vergleich zu anderen internationalen Ketten, deren Hotels ähnlich bepreist sind, hier grundsätzlich ziemlich mittelmäßig an. Dementsprechend werde ich auch weiterhin nur dann in den Hotels dieser Marken (einschließlich dem hier besprochenen Hotel) übernachten, wenn ich, wie in diesem Falle, nicht wirklich eine andere Wahl habe.
Was andere denken
- Review: London Marriott Hotel Canary Wharf auf travelupdate.com (englischsprachig)