Lufthansa Senator Lounge London-Heathrow

Vor unserem Rückflug nach Düsseldorf an einem Montagabend hatten wir nach vielen Jahren einmal wieder die Gelegenheit, die Senator Lounge in Heathrow zu besuchen.

Das Terminal 2 in Heathrow dient praktisch allen Fluggesellschaften der Star Alliance, darunter auch den Airlines der Lufthansa-Gruppe, als Abfertigungsbereich. Aus diesem Grunde gibt es hier eine erstaunlich hohe Anzahl von Lounges der StarAlliance-Fluggesellschaften, darunter neben der hier beschriebenen Lufthansa Lounge auch eine SilverKris-Lounge der Singapore Airlines, eine MapleLeaf Lounge von AirCanada sowie einen United Club der gleichnamigen US-Airline. Das Terminal 2 besteht aus einem Haupt- und einem Satellitenterminal, und während sich die drei letztgenannten Lounges alle im Satellitenterminal befinden, stellt die Lufthansa Lounge die einzige Star Alliance-Lounge im Hauptgebäude des Terminals dar (hier gibt es jedoch noch eine nicht für StarAlliance-Passagiere zugängliche AerLingus-Lounge und eine Plaza Premium-Lounge für zahlende Gäste).

Da vom Hauptgebäude aus praktisch alle Flüge nach Kontinentaleuropa abgehen, ist diese Lounge zu Stoßzeiten überaus gut besucht – das geht sogar so weit, dass man sich vorbehält, Gäste mit Abflug vom Satellitenterminal abzuweisen und an die dort gelegenen Lounges zu verweisen.

Während man als Status- oder Premiumkunde einer StarAlliance-Fluggesellschaft prinzipiell alle dieser Lounges nutzen kann (man muss nur ggf. zwischen Haupt- und Satellitenterminal hin- und herwechseln), stellt die Lufthansa Lounge für Gäste von Eurowings wie uns die einzige Option dar, da Eurowings nicht Mitglied der StarAlliance ist und somit Eurowings-Tickets auch unabhängig vom Status keinen Zutritt zu den übrigen Lounges gewähren.

Informationen zur Lounge
Besuchszeitpunkt	August 2023
Flughafen	London Heathrow Airport (LHR/EGLL)
Name	Lufthansa Senator Lounge
Lage	Terminal 2, nach der Sicherheit
Zugang	Lufthansa Miles & More Senator-Status

Lage

Die Lounge befindet sich in der rechten vorderen Ecke der Galerie-Ebene des Terminals, die man nach der Sicherheitskontrolle automatisch betritt. Wendet man sich nach der Sicherheitskontrolle nach rechts und folgt dem Laufweg bis ganz ans Ende, so steht man unweigerlich vor dem Eingang der Aer Lingus-Lounge. Der Eingang zur Lufthansa-Lounge befindet sich direkt rechts davon.

Unmittelbar hinter dem Eingang befindet sich die Rezeption, an der die Lounge Dragons die Zugangsberechtigung prüfen. Hier gibt es eine, meines Wissens bei Lufthansa-Lounges einmalige, Besonderheit: Die Senator-Lounge ist keine eigene Lounge, sondern stellt einen Raum innerhalb der Business Class-Lounge dar (wer schon mal in den alten SilverKris-Lounges im Terminal 3 des Flughafens Changi war, weiß, wie das aussieht: Business Class Lounge -> First Class Lounge -> Private Room).

Damit nun aber nicht alle Business Class-Gäste einfach in die Senator-Lounge (die grundsätzlich als höherwertig gilt, auch wenn das absolut Ansichtssache ist) durchspazieren, erhalten Gäste, die zum Betreten des Senator-Bereichs berechtigt sind, einen Zettel mit einem Barcode, mit dem sich die Tür am Durchgang zwischen Business Class- und Senator-Bereich öffnen lässt (was natürlich niemanden daran hindert, einfach andere Leute hindurchzulassen, aber ich will hier niemanden animieren..).

Ausstattung

Betritt man die Lounge, so sieht man sich mit dem typischen Layout einer Lufthansa-Lounge konfrontiert. Direkt hinter dem Eingang findet man auf der rechten Seite das Buffet, links gegenüber befindet sich der Bistro-Bereich mit (Ess-)Tischen, die jedoch auch sehr gerne zum Arbeiten genutzt werden. Weiter hinten schließt sich dann der Lounge-Bereich mit Sesseln, die dem aktuellen Lufthansa-Standard für Senator-Lounges entsprechen.

Am hinteren Ende des Lounge-Bereichs befindet sich ein durch Glasscheiben nicht vollkommen dicht abgetrennter Bereich mit Ruhesesseln, die auf eine wandhohe Installation einer von hinten beleuchteten Fotographie eines Waldes ausgerichtet sind. Meines Wissens gibt es dieses Element, das die Lufthansa seinerzeit als typisch für Senator-Lounges beworben hat, an sonsten nur in Frankfurt.

Die Sitzplätze im Lounge-Bereich entsprechen der typischen Rücken-an-Rücken-Anordnung in Reihen, zwischen jeweils zwei Sesseln befinden sich niedrige Tische mit Leuchten, die gleichzeitig als Sichtschutz dienen. Am Fuße dieser Tische ist jeweils eine Schutzkontakt-Steckdose nach UK- und europäischem Standard angebracht.

Am rechten hinteren Ende der Lounge befindet sich ein nicht geschlossener Raum mit Arbeitsplätzen, direkt dahinter geht es zu den Waschräumen, die nicht mit Duschmöglichkeiten ausgestattet sind. Außerdem befindet sich ganz am rechten Ende der Lounge noch ein nischenartiger Bereich mit einem Fernseher.

Die gesamte linke Front der Lounge ist verglast, jedoch ist der Blick nach draußen durch den vor der Fassade angebrachten Sonnenschutz, dessen Lamellen je nach Sonneneinstrahlung verstellt werden, etwas eingeschränkt. Immerhin gibt es aber einen Blick nach draußen.

Verpflegung

Speisen

Bei der Verpflegung steht die Senator-Lounge ihren kontinentaleuropäischen Pendants in nichts nach – ganz im Gegenteil, ich hatte den Eindruck, dass die Auswahl an warmen Speisen sogar etwas größer war als in der durchschnittlichen europäischen Lufthansa-Lounge. Neben einer Lufthansa-typischen Auswahl an Brot, Brötchen, Brezeln und Aufschnitt gab es einen Rührkuchen, zweierlei Sorten Cookies, Wraps, Sandwiches, eine Auswahl fertig zubereiteter Salate und mehrere warme Speisen.

Geschmacklich und von der Qualität her konnten eigentlich alle Speisen, mit Ausnahme der wirklich nicht guten Pasta, überzeugen. Als landes- bzw. eher ortstypische Spezialität setzte man bei unserem Besuch offenbar einen Fokus auf Gerichte indischer Provenienz.

Getränke

Auch getränketechnisch wurde die volle Bandbreite geboten, die man von einer Senator-Lounge erwartet. Neben zwei Sorten Bier vom Fass (von der schottischen Brauerei Brewdog und der mir unbekannten Marke “Hofmeister”) gab es auch Weizen und alkoholfreies Bier, eine Auswahl von Säften, Softdrinks aus der Postmix-Anlage, mehrere Sorten Wein und eine Spirituosen-Auswahl, die jedoch nicht ganz so groß war wie in anderen Senator-Lounges.

Was mich an der Getränkeauswahl positiv überrascht hat war die Anwesenheit einer Flasche Angostura Bitters – diese für viele klassische Cocktails unverzichtbare Grundzutat hatte ich bisher nur in Emirates Lounges gesehen, was noch einmal einen zusätzlichen Pluspunkt für die Lounge in Heathrow herausschlägt.

Fazit

Eigentlich überrascht es, dass die Lufthansa eine vollwertige Lounge am Flughafen London Heathrow betreibt – obwohl London natürlich insbesondere im Premium-Segment ein wichtiger Markt ist. Dementsprechend hat man sich auch nicht lumpen lassen und hier eine Lounge geschaffen, die dem zu erwartenden Standard absolut gerecht wird und ihn in Teilen (z.B. bei der Verpflegung) noch zu übertreffen vermag. Definitiv nicht der schlechteste Ort, die Wartezeit vor einem Flug ab London zu verbrinbgen.