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Hyatt Regency Tokyo Shinjuku

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Bei unserem letzten Besuch in Tokio vor 7 Jahren hatten wir, damals noch als treue IHG-Kunden, das InterContinental Tokyo Bay gewählt, das jedoch in einem eher uninteressanten Gebiet Tokios liegt. Aus diesem Grunde orientierten wir uns bei unserem jüngsten Besuch in eine andere Gegend, und bei der Recherche möglicher Optionen stellte ich fest, dass sich unweit des Bahnhofs Shinjuku sowohl ein Hilton als auch ein Hyatt Regency direkt gegenüber liegen. Da beide Hotels in etwa den gleichen Übernachtungspreis aufriefen, meiner Erfahrung nach die Marke Hyatt gegenüber Hilton aber immer ein wenig die Nase vorn hat, entschieden wir uns für einen Aufenthalt im Hyatt Regency Tokyo. Ob das die richtige Entscheidung war, können wir mangels Vergleich natürlich nicht beurteilen, was ihr aber grundsätzlich erwarten könnt, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Informationen zum Hotel
BesuchszeitpunktMai 2025
NameHyatt Regency Tokyo
Anschrift2-7-2 Nishi-Shinjuku, Shinjuku Ku 160-0023, Japan
Zimmertyp1 King Bed Club Access
Dauer des Aufenthalts4 Nächte
Inkludierte LeistungenExecutive Lounge

Lage und Umgebung

Lageplan des Hyatt Regency Tokyo (openstreetmap.org)

Das Hyatt Regency liegt ca. 600m vom Bahnhofseingang entfernt westlich des Bahnhofs Shinjuku und ist somit verkehrstechnisch optimal angebunden, insbesondere an den Flughafen Narita (via Narita Express) oder über die S-Bahn-Linie Yamanote, die das Zentrum von Tokio ringförmig umfährt und eigentlich sämtliche wichtigen Orte erreicht. Mehr oder weniger direkt vor dem Hotel befindet sich darüber hinaus eine Station der U-Bahn-Linie „Oedo Line“, die über zwei Äste u.a. die nördliche und westliche „Innenstadt“ Tokios anbindet.

Wer zum ersten Mal (z.B. vom Flughafen aus) am Bahnhof ankommt und sich fußläufig zum Hotel begeben möchte, hat möglicherweise (so wie wir auch) mit gewissen Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen. Das unter den Gleisen befindliche Empfangsgebäude des Bahnhofs Shinjuku (seines Zeichens der meistfrequentierte Bahnhof der Welt) ist zum einen nicht besonders übersichtlich und besteht zum anderen aus zwei Gebäudeteilen, die sich jeweils nördlich und südlich der Hauptstraße erstrecken. Hier sollte man darauf achten, bereits auf dem Bahnsteig der Beschilderung „West Exit“ zu folgen (möglicherweise ist ein längerer Weg über den Bahnsteig erforderlich), um nicht im falschen Gebäudeteil zu landen. Anschließend folgt man weiterhin der Beschilderung zum „West Exit“ bzw. zu den „West Fare Gates“, sobald man die Bahnsteigsperre passiert hat, wendet man sich nach links. Hier kommt erschwerend hinzu, dass der Bahnhof Shinjuku zum Zeitpunkt unseres Besuchs (wie viele der Tokioter Bahnhöfe) durch umfangreiche Baumaßnahmen beeinträchtigt war, was die Orientierung zusätzlich erschwerte. Hinter der Bahnsteigsperre folgt man idealerweise der Beschilderung zum „Metropolitan Government“ sowie zum „Chuo Park“, der Weg führt hier unter dem Busbahnhof hindurch in einen längeren Fußgängertunnel – am Ende des Tunnels findet man das Hotel an der zweiten Straßenkreuzung rechts, muss zum Erreichen des Haupteingangs jedoch noch einige Stufen zum oberen Straßenniveau überwinden. Barrierefrei ist das Hotel über diesen Weg nur schlecht zu erreichen, so dass ich bei entsprechenden Mobilitätseinschränkungen die Anfahrt mit dem Taxi empfehlen würde

Man könnte im Übrigen beim Betrachten des Lageplans auch auf die Idee kommen, mit der Chuo Line vom Bahnhof Shinjuku bis zur Station Tochomae zu fahren; das ist aber überhaupt keine gute Idee, denn sowohl der Weg zum Bahnsteig in Shinjuku als auch der Weg vom Bahnsteig zum Hotel an der Station Tochomae ist ziemlich lang, nicht einfach zu finden und ebenfalls nicht barrierefrei, so dass man insbesondere mit Gepäck besser bedient ist, den Weg vom und zum Bahnhof zu Fuß zurückzulegen. Unmittelbar am Hotel befindet sich auch ein Halt des Flughafen-Expressbusses „Airport Limousine“, der sowohl den Flughafen Narita als auch den Flughafen Haneda anfährt. Da dieser aber zumindest zum Flughafen Narita teurer und langsamer ist als die entsprechende Zugverbindung, würde ich von einer Nutzung aber eher abraten.

Das Hotel selbst liegt in einem eher ruhigen Büroviertel (in der direkten Umgebung befindet sich u.a. der Sitz der Gemeindeverwaltung) unmittelbar am Zentralpark von Shinjuku. Fußläufig kann aber das etwas belebtere Zentrum auf der Nord- und Ostseite des Bahnhofs in wenigen Minuten erreicht werden. Im Tiefparterre des Hotelgebäudes (nicht direkt vom Hotel aus zugänglich) befindet sich darüber hinaus ein Convenience-Store der Marke 7Eleven, in dem zumindest Getränke und kleine Snacks erhältlich sind, auch Geldautomaten finden sich hier.

Convenience Store im Tiefparterre des Hotels

Öffentliche Bereiche

Betritt man das Hotel vom Haupteingang aus, fallen in der überaus imposanten Lobby, die sich in einem Atrium befindet, das sich über die untersten 9 Etagen erstreckt, gleich zwei Dinge auf: Nämlich zum einen die überaus pompöse Gestaltung im Stile der 90er-Jahre, zum anderen das komplette Fehlen von Tageslicht.

Blick über die Lobby des Hyatt Regency Tokyo

Warum man sich gegen eine verglaste Front und für die durchaus etwas schummerig wirkende Innengestaltung entschieden hat ist mir zwar ein Rätsel, vermutlich wollte man aber die überdimensionierten Kronleuchter besser in Szene setzen. Neben der Rezeption beherbergt die Lobby auch eine Bar, von hier aus erreicht man über Rolltreppen auch die diversen Hotelrestaurants, die sich entweder im Untergeschoss oder auf der ersten Ebene befinden. Am Abend wurde die Lobby und die dort befindliche Bar regelmäßig durch einen DJ beschallt, wobei die Musikauswahl jedoch eher der Kategorie „Lounge und Ambient“ entsprang.

Von der Lobby aus geht es mit insgesamt 6 Aufzügen auf die Zimmeretagen, wobei man beachten sollte, dass die auf der Gebäuderückseite gelegenen Aufzüge nur die 27. Etage anfahren, zum Erreichen der 28. Etage (auf der sich u.a. ein zeitweise zur Executive Lounge umfunktionierter Veranstaltungssaal befindet) können nur die drei Aufzüge auf der vorderseitig ausgerichteten Seite genutzt werden. Da man aber beim Rufen der Aufzüge nicht angeben kann, in welche Etage man möchte, mussten wir des öfteren den Umstieg in Kauf nehmen, weil uns der falsche Aufzug bereitgestellt wurde.

Unser gebuchtes Zimmer mit Club-Zugang befand sich auf der 8. Etage; normalerweise findet man die Executive Lounge, die sich bei unserem Besuch aber in Renovierung befand, auf der 9. Etage, so dass alle Club-Zimmer in den Etagen 7 bis 9 liegen, wodurch kurze Wege entstehen. Die Zimmer bis einschließlich des 9. Stocks sind hierbei größtenteils rund um das Atrium angeordnet und werden durch Laubengänge um das Atrium herum erreicht. Von hier aus besteht auch ein guter Ausblick über das Atrium und die Lobby selbst.

Farblich bewegt man sich von der Gestaltung her hier auch immer noch sehr stark in den 1990ern, in den oberen Etagen des Atriums macht sich aber zusätzlich sehr stark das fehlende Tageslicht bemerkbar.

In den beiden oberen Etagen 27 und 28 verfügt das Hotel neben dem angesprochenen Veranstaltungs-Saal auch über jeweils einen kostenpflichtigen Spa sowie ein Fitness Center. Beides haben wir jedoch, wie auch die hoteleigenen Restaurants und Bars, nicht genutzt.

Executive Lounge

In unserer gebuchten Zimmerrate war ebenfalls der Zugang zur hier als „Club Lounge“ bezeichneten Executive Lounge des Hotels enthalten. Diese befindet sich normalerweise in der 9. Etage, war während unseres Aufenthalts jedoch wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Vorübergehend hatte man daher den als „Sky Room“ bezeichneten Veranstaltungsraum auf der 28. Etage als provisorische Lounge eingerichtet. Hier werden täglich Frühstück und eine Happy Hour geboten.

Überblick über die provisorische Executive Lounge

Hier wurde es während unseres Aufenthalts zu keinem Zeitpunkt wirklich voll, während die Lounge eigentlich durchgehend mit 4 Personalmitgliedern besetzt war – diese hatten naturgemäß recht wenig zu tun und standen mitunter wie bestellt und nicht abgeholt herum, wodurch man sich immer ein wenig beobachtet fühlte. Dafür wurde aber gegen Ende der abendlichen Happy Hour, die von 17 bis 19 Uhr angeboten wird, persönlich über die letzte Runde informiert.

Was mir im Zusammenhang mit der Lounge negativ aufgefallen ist war die Tatsache, dass hier mitunter ganze Familien, insbesondere aber deren Kinder, in Schlafanzügen und, vermutlich dem nahegelegenen Fitness-Center geschuldet, in Sportbekleidung herumhingen; dies wurde eigentlich mit einem unübersehbaren Aufsteller mit diversen Hausregeln am Eingang der Lounge untersagt, aber ganz offenbar vom reichlich vorhandenen Personal nicht durchgesetzt.

Das Zimmer

Video-Roomtour

In der Video-Roomtour zeige ich euch ein King Bed Zimmer im Hotel Hyatt Regency Tokyo.

Unser Zimmer in der 8. Etage entpuppte sich als durchaus standardmäßiges Hotelzimmer eines Etablissements der entsprechenden Kategorie. Wie das gesamte Hotelgebäude wirkte aber auch das Zimmer durch seine indirekte Beleuchtung ein wenig schummerig. Geboten wurden neben einem King Size-Bett der übliche Alibi-Hotelschreibtisch mit Drehstuhl davor sowie ein separater Sessel mit einem kleinen Couchtisch.

Der Wandschrank ist für einen kurzen Aufenthalt von unter einer Woche für zwei Personen gerade groß genug, hier befanden sich bei unserer Ankunft auch bereits zwei für europäische Verhältnisse allerdings etwas klein geratene Bademäntel. An der Schrankecke findet man darüber hinaus die Minibar (hier klappt man die gesamte Schrankecke auf), die mit einem leeren Kühlschrank und den üblichen Kaffee- und Teezubereitungsmöglichkeiten inklusive Kapselmaschine ausgestattet war. Auch standen hier zwei inkludierte Flaschen Wasser, die regelmäßig nachgefüllt wurden.

Mangelware auf dem Zimmer waren jedoch gut zugängliche Steckdosen – zwar befand sich die ein oder andere Steckdose japanischen Formats unten an den Wänden, diese schienen aber in erster Linie für die Staubsauger des Reinigungspersonals vorgesehen zu sein. In halbwegs sinnvoller Reichweite befand sich nur eine etwas ramponiert daherkommende Ladestation mit zwei Universal-Steckdosen und zwei USB A-Ladeanschlüssen. Ungeschickt war das insbesondere deshalb, weil auf dem Zimmer auch keine bei Dunkelheit ablesbare Uhr vorhanden war, und man somit die Uhrzeit auf der anderen Seite des Bettes nur ohne gleichzeitige Lademöglichkeit über das persönliche Mobilgerät ablesen konnte.

Die einzig wirklich zugänglichen Steckdosen im Raum

Überhaupt wirkte das Zimmer vom Zustand her nicht mehr ganz frisch (obwohl keine wirklichen Beschädigungen zu erkennen waren), jedoch stach das Zimmer entgegen meiner Erwartung nach Inaugenscheinnahme der öffentlichen Bereiche nicht durch ein übertrieben aufdringliches Neuzigerjahre-Design hervor. Etwas heller hätte es aber durchaus sein können, vollständig abdunkeln ließ sich das Zimmer im übrigen durch einen manuell zu bedienenden Sichtschutz vor dem Fenster, der jedoch des öfteren einmal klemmte.

Das Badezimmer besteht aus drei abgetrennten Bereichen: Zum einen dem etwas beengten Waschbereich mit Waschtisch (auch hier hatte die Beleuchtung nicht unbedingt Stadion-Niveau) auf dem es einmal mehr kaum Ablagemöglichkeiten für die persönlichen Badeutensilien gab, einem mit Schiebetür davon abgetrennten WC (selbstverständlich mit japanischer Bidet-Funktion) und einem recht großzügigen Badebereich mit Dusche und separater Badewanne. In Japan ist diese Anordnung (Badewanne und Dusche gemeinsam in einem separat abgetrennten Raum) im Übrigen nicht unüblich, da vor Nutzung der Badewanne in der Regel zunächst geduscht wird. Leider geht hierdurch (vor allem, wenn man die Badewanne nicht unbedingt braucht, was bei mir in Hotels eigentlich immer der Fall ist) recht viel Platz verloren.

Darüber hinaus fehlte im Bad komplett die Möglichkeit, Handtücher oder gar Bademäntel aufzuhängen, die einzige „Stange“, über die man etwas hängen konnte, war tatsächlich der Griff der Glastür zur Dusche. Wer sich übrigens über das große Sichtfenster zwischen Bad und Schlafraum Sorgen macht (auch das ist in Asien nicht unüblich) kann beruhigt sein: Über ein elektrisches (nur vom Bad aus zu bedienendes) Rollo kann dieses Fenster mit einem Sichtschutz versehen werden.

Unser Zimmer blickte auf die gegenüberliegenden Gebäude der Bezirksverwaltung, es gibt auf der Gebäuderückseite aber auch Zimmer, die den Chuo Park überblicken. Verkehrslärm war hier im Übrigen kein Faktor, die Straßen rund um das Hotel sind weitaus weniger stark befahren als ihre breite Anlage es vermuten ließe.

Ausblick aus dem Zimmer

Verpflegung

Aufgrund der von uns gebuchten Club-Rate haben wir die gesamte Inklusiv-Verpflegung, die wir im Hotel zu uns genommen haben, in der Executive Lounge konsumiert. Hier wurde neben einem morgendlichen Frühstück am Nachmittag von 17 bis 19 Uhr auch jeweils eine Happy Hour geboten, ganztags waren hier Softdrinks und kleinere Snacks wie Kekse oder Knabbergebäck geboten.

Das ganztätige Angebot der Executive Lounge

Frühstück

Die Frühstücksauswahl war für eine Lounge recht ordentlich, neben handelsüblichen warmen Frühstücksspeisen wie Rührei, Würstchen und Speck wurde natürlich auch Reis und Miso-Suppe angeboten, dazu gab es eine Live-Cooking-Station für Omelettes etc, von der ich auf Rücksicht des dort ständig mit zwei Personen präsenten Personals jedoch kein Foto gemacht habe. Ergänzt wurde diese Auswahl durch ein kleines Brot- und Aufschnittangebot, ein Salatbuffet sowie einige Früchte, Joghurts und Cerealien. Insgesamt eher ein konservatives Frühstück (insbesondere in Asien kann man ja durchaus aus europäischer Perspektive recht „abenteuerlich“ frühstücken), aber mit einer soliden internationalen Auswahl. Für meinen Geschmack hätte das ganze einen etwas japanischeren Touch haben dürfen, aber nicht umsonst befinden wir uns hier in einem internationalen Kettenhotel.

Happy Hour

Zur abendlichen Happy Hour, die sich überraschenderweise auch nicht allzu großer Beliebtheit zu erfreuen schien (wahrscheinlich war das Hotel aber bei weitem nicht ausgelastet), wurde zunächst der zweite Kühlschrank, der tagsüber abgeschlossen und mit einer Sichtblende versehen war, geöffnet. Hier kamen sodann mehrere Sorten Bier zum Vorschein, auf dem Buffet vor den Kühlschränken wurden neben verschiedenen Sorten Wein (darunter auch solcher aus japanischer Produktion) zwei Sorten Sake sowie Umeshu, Cognac, Vodka, Rum, Scotch, Campari sowie Crème de Cassis aufgefahren.

Auch essenstechnisch wurde eine Auswahl geboten, die ich für eine Lounge als überdurchschnittlich bewerten würde. Neben drei täglich wechselnden warmen Gerichten (je ein Gemüse-, Fisch- und Fleischgericht), diversen Salaten und einer Charcuterie-Auswahl gab es auch vier täglich wechselnde Canapés. Ein wenig vom Haupt-Buffet entfernt konnte man sich darüber hinaus an einigen kleinen Kuchenstücken und Knabbergebäck gütlich tun.

Lobend erwähnen muss ich insbesondere die Qualität der Auswahl, denn hier hatte nichts Fritteusen- oder Mikrowellen-Charakter, die servierten Gerichte schienen direkt aus der Küche eines der Hotelrestaurants zu kommen.

Fazit

Naja, was soll ich sagen – aus den Socken gehauen hat mich das Hyatt Regency Tokyo nicht, es gab aber auch nichts nennenswertes zu beanstanden. Die Lage ist ebenso wie die gebotene Leistung in Ordnung, mehr aber auch nicht. Man müsste mich jetzt nicht unbedingt schlagen, damit ich wieder hierher zurückkommen würde, aber vermutlich würde ich bei einem zukünftigen Aufenthalt in dieser Gegend zur Abwechslung mal das unmittelbar nördlich gegenüber liegende Hilton ausprobieren.

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