- Ins Land der Instantnudeln
- Lufthansa Senator Lounge München, Gates H
- Lufthansa Business Class München-Incheon, Airbus A350-900
- Voco Seoul Myeongdong
- Asiana Airlines Lounge West, Incheon
- Asiana Airlines Business Class Incheon – Hongkong, Airbus A330-300
- Turkish Airlines Business Class Hongkong – Istanbul, Boeing 777-300ER
- Turkish Airlines Business Lounge, Istanbul
- iGA Lounge Istanbul
- Turkish Airlines Business Class Istanbul – Düsseldorf, Airbus A321neo
Für unseren Aufenthalt von 3 Nächten in Seoul hatte sich Madame, da sie unbedingt zentrumsnah und in Laufweite des Bahnhofs unterkommen wollte, für das voco Seoul Myeongdong entschieden (ich für meinen Teil hätte lieber ein anderes Hotel gewählt, aber was habe ich schon zu melden..) Die noch recht junge IHG-Marke voco sagte mir überhaupt nichts, und dieses Hotel ist auch erst kürzlich zur InterContinental-Gruppe gewechselt; auf Google StreetView ist es noch unter dem früheren Namen „Tmark Grand Hotel“ zu sehen. Entsprechend gespannt waren wir darauf, was uns hier erwarten würde. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte den Eindruck, als habe man bei der Marke voco versucht, Elemente aus Crowne Plaza-Hotels und solchen aus dem Hotel Indigo-Portfolio miteinander zu kombinieren, was nur teilweise gelungen ist. Mehr Details gibt der folgende Bericht.
| Informationen zum Hotel | |
| Besuchszeitpunkt | November 2025 |
| Name | voco Seoul Myeongdong |
| Anschrift | 52 Toegye-ro, Jung-gu, Seoul 04634, Republik Korea |
| Zimmertyp | 1 King Deluxe Mountain View Lounge Access |
| 3 Nächte | |
| Frühstück, Executive Lounge | |
Lage und Umgebung

Die Lage des voco Seoul Myeongdong ist durchaus als verkehrsgünstig zu bezeichnen. Neben einer von mehreren Linien angefahrenen Bushaltestelle liegt auch die Station Hoehyeon der Metro-Linie 4 unmittelbar vor dem Hotel, von deren Ausgang Nr. 3 das Hotel direkt nach dem Überqueren einer kleinen Seitenstraße erreicht wird. Diese Station hat (wie die meisten Metro-Stationen in Seoul) jedoch den Haken, dass die Verteilerebene oberhalb des Bahnsteigs zwar über Rolltreppen erreichbar ist, die letzten zwei Treppenfluchten bis zur Straße müssen jedoch zu Fuß überwunden und mitgeführtes Gepäck dabei geschleppt werden.
Auch ist das Hotel rein theoretisch zwar vom Hauptbahnhof aus fußläufig zu erreichen, der entsprechende Weg ist jedoch für Reisende mit Gepäck mit einigen Hindernissen versehen. Läuft man an der Straße entlang, müssen mehrere sehr große Ampelkreuzungen überwunden werden. Als Alternative gibt es zwar noch das im Stile des Highline-Parks in Manhattan zum Fußgängerweg umgewidmete Überwerfungsbauwerk mit dem Namen „Seullo“, das vom Bahnhof aus bis fast zum Hotel führt – hier ist jedoch der Einstieg überhaupt nicht leicht zu finden (wenn man keinen Umweg über die dem Hotel abgewandte Seite des Bahnhofs nehmen will, muss zum Erreichen des Seullo durch das Parkdeck des am Bahnhof liegenden Einkaufszentrums gelaufen werden). Dementsprechend würde ich, sofern man sein Gepäck von der U-Bahn selbst hochtragen kann, empfehlen, die eine Station mit der Metro zu fahren, oder sicherheitshalber vielleicht gleich ein Taxi zu nehmen.

Was die unmittelbare Umgebung des Hotels angeht, liegt direkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Eingang zum Namdaemun-Straßenmarkt, der tagsüber insbesondere von Senioren bevölkert wird. Neben dem Hotel (und sogar etwas versteckt in der Lobby-Ebene des Hotels) gibt es mehrere Convenience-Stores, in denen Getränke und Snacks erhältlich sind und auch einige lokale Restaurants befinden sich in der unmittelbaren Umgebung. Die Einkaufsstraßen und Malls im Zentrum von Myeongdong sind hierbei auch fußläufig in wenigen Minuten erreicht.
Öffentliche Bereiche
Betritt man das Hotel vom Haupteingang aus, findet man sich zunächst in der Lobby wieder. Hier befindet sich, recht unscheinbar hinter ein paar Sitzgelegenheiten am rechten Rand des Raumes, die Rezeption. In der Mitte neben den Aufzügen waren eigentlich durchgängig die durch die Gäste zur Verwahrung abgegebenen Koffer hinter einem Raumtrenner frei zugänglich aufgestapelt (hier hätte man sich, wenn man schnell genug gewesen wäre, vermutlich einfach so bedienen können). Rechts führt eine Rolltreppe auf die Galerie-Ebene mit dem Hotelrestaurant und einem Check-In-Bereich für Gruppen, der hauptsächlich von Flugbesatzungen genutzt wurde. Direkt von der Lobby aus zugänglich ist dazu eine Filiale der koreanischen Café-Kette „A Twosome Place“, ebenfalls im Erdgeschoss (aber nur von der Straße aus zugänglich) findet man einen Burger King.

In der Lobby selbst befindet sich auch ein Geldautomat und ein Verkaufsautomat, an dem u.a. internationale eSIMs erhältlich sind. Nicht wundern sollte man sich übrigens bei der GSM-Nutzung in Seoul, denn hier wird Cell Broadcast fast schon exzessiv für die Übermittlung von Zivilschutz-Warnungen verwendet. Solche Meldungen (ausschließlich auf koreanisch) erreichten unsere Telefone täglich, von Warnungen über Keime im Leitungswasser über die Information im Bezug auf eine Demonstration und zu erwartende Verkehrsbehinderungen bis hin zu einer Vermisstenmeldung.

Ebenfalls in der Lobby, wenngleich ein wenig versteckt hinter den Aufzugsbänken, befindet sich ein kleiner Convenience-Store der Marke GS25 – unmittelbar neben dem Hotel gibt es aber auch entsprechende Angebote der Konkurrenz, beispielsweise 7eleven oder CU.

Die Zimmerkorridore präsentieren sich hierbei akzeptabel, aber keineswegs modern (man bedenke, dass IHG dieses Hotel nur übernommen, nicht aber neu gebaut oder grundlegend saniert hat). Die von den Korridoren abgehenden Zimmer blicken hierbei entweder auf die Straßenseite oder auf den Hausberg Namsan mit seinem charakteristischen Fernsehturm.

Das voco Seoul verfügt wohl auch über einen Swimming Pool, den wir aber nicht genutzt haben; zum einen wirkte er auf Bildern anderer Rezensenten nicht besonders einladend, zum anderen ist laut dem Schreiben, das wir beim Check In erhalten haben und auf dem diverse Erklärungen zu den Hotelangeboten gegeben wurden, zur Nutzung das Tragen einer Badekappe verpflichtend (und wir hatten ausnahmsweise keine dabei).
Executive Lounge
Unsere Zimmerkategorie hatte ebenfalls Zugang zur Executive Lounge auf der 18. Etage des Hotels. Hier wurde allabendlich eine Happy Hour angeboten, mehr dazu weiter unten im Abschnitt „Verpflegung“. Die Lounge besteht aus einem recht schmalen und eher kleinen Raum, der überwiegend mit Bistrotischen für 2 Personen ausgestattet ist, entlang der Wand gibt es aber auch größere Esstische für 4 Personen, die mich ein wenig an ein American Diner (oder auch den Speisewagen im ICE) erinnert haben.

Die Lounge ist im Übrigen durchgehend personell (über-)besetzt, am Eingang findet auch eine reguläre Anmeldung der Gäste am Schalter statt. Leider merkte man sich hier die Gesichter nicht, so dass auch am dritten Tag die Nennung der Zimmernummer erforderlich war.
Unmittelbar außerhalb der Lounge befindet sich zudem je ein Waschraum für Damen und Herren, die wohl primär für die Nutzung durch Lounge-Gäste vorgesehen sind.
Das Zimmer

Video-Roomtour
In der Video-Roomtour zeige ich euch die Lobby und das 1 King Deluxe Mountain View-Zimmer mit Loungezugang des voco Seoul Myeongdong.
Unser gebuchtes Zimmer der Kategorie „King Deluxe Mountain View“ blickte, wie der Name vermuten lässt, auf die Rückseite des Hotels. Ich bin nicht sicher, worauf sich das Attribut „Deluxe“ bezieht, auf die Größe des Zimmers mit Sicherheit jedoch nicht – dieses Zimmer bewegte sich unter den kleineren Hotelzimmern, die ich in den letzten Jahren besucht habe.



Ich hatte ja eingangs schon erwähnt, dass ich die Marke voco als Hybrid zwischen Crowne Plaza und Hotel Indigo empfunden habe – neben den eher dem Crowne Plaza zuzuordnenden Angeboten wie einer Executive Lounge stellte sich das Zimmer dann eher im Hotel Indigo-Stil dar (wenngleich nicht so intensiv thematisiert) – neben dem Vogel-Markensymbol an der Wand oberhalb des Bettes erinnerte mich insbesondere die kostenfreie Minibar mit Softdrinks an ebenjene Marke.



Grundsätzlich war im Zimmer zwar alles vorhanden, was man in einem Hotel der Vier-Sterne-Kategorie erwarten kann, platztechnisch war aber alles ziemlich stark beschränkt – insbesondere der Kleiderschrank bot für zwei Personen deutlich zu wenig Platz, auch die Anzahl der Kleiderbügel hätte durchaus höher sein können.

Während sich auf dem Zimmer eine Kapsel-Kaffeemaschine befand, fehlte hier ganz eindeutig ein Wasserkocher. Immerhin möchte man sich im „Land der Instantnudeln“ möglicherweise ebenjene Spezialität auch auf dem Zimmer zubereiten.
Bei der Steckdosen-Situation fühlte ich mich unangenehm an unseren Aufenthalt im Hyatt Regency Tokyo vom Sommer erinnert – auch hier waren diese Mangelware und am Bett nur auf einer Seite an einer Art Mehrfachsteckdose verfügbar. Immerhin muss man sich in Korea nicht mit Adaptern herumschlagen, da das gleiche Schutzkontakt-Steckersystem wie in Mitteleuropa (lassen wir die Schweiz einmal außen vor) Verwendung findet. Beachten sollte man jedoch die abweichende Netzfrequenz von 60 Hertz, die bei den meisten Elektrogeräte nicht zu Problemen führt, billige netzbetriebene Radiowecker aber vor gehen lässt.


Ungeschickt fand ich auch die Bewegungsmelder-gesteuerte Deckenlampe am Zimmereingang, die grundsätzlich nachts beim Toilettengang auch bei ausgeschaltetem Licht das Zimmer hell erleuchtete. Überhaupt war die Beleuchtungssteuerung etwas merkwürdig – auf dem Zimmer fanden wir das durchaus inzwischen etwas antiquierte System „Schlüsselkarte einstecken, sonst kein Licht“ vor. Dieses schien aber nur die Lichtschalter zu aktivieren oder zu deaktivieren, so dass es bei nicht gesteckter Karte nicht einmal möglich war, das Licht auszuschalten.
Komplettiert wurde der recht mittelmäßige Eindruck des Zimmers durch eine deutlich hörbare Lüftung und stark getönte Fensterscheiben, die das einfallende Tageslicht vor allem am Morgen recht merkwürdig wirken ließen.

Im Badezimmer, das auch gerade groß genug war, dass man sich halbwegs bewegen konnte, kam hingegen wieder Crowne Plaza-Feeling auf. Die Duschkosmetika der Sorte „Fig & Feijoa“ der Marke Antipodes haben wir schon des öfteren dort angetroffen (was nichts daran ändert, dass ich den für meine Begriffe zu intensiven Geruch nicht mag und ihn irgendwie „billig“ finde).


Die spärliche Auswahl sonstiger Badutensilien wurde durch den IHG-typischen Hinweis, man möge sich an das Housekeeping wenden, wenn weitere Dinge benötigt würden, ergänzt.


Einige Rezensenten haben darüber hinaus reklamiert, dass die niedrige Deckenhöhe im Bad beim stehenden Duschen in der Wanne hinderlich sei, ich hatte mit meinen 188cm Körpergröße aber keine wirklichen Probleme. Mich hat vielmehr gestört, dass der Abzug im Bad zu schwach dimensioniert ist, so dass man nach dem Duschen erst mal im Nebel steht; der Spiegel ist dabei auch nicht beheizt, so dass er nach dem Duschen vollflächig beschlagen ist.
Verpflegung
In unserer gebuchten Executive-Zimmerrate war sowohl das Frühstück im Hauptrestaurant des Hotels als auch eine tägliche Happy Hour in der Executive Lounge inklusive.
Frühstück
Das Frühstück wird, wie in Asien allgemein üblich, auch für Gäste mit Lounge-Zugang im Frühstückstestaurant des Hotels serviert, das sich auf der Galerie-Ebene oberhalb der Lobby befindet.

Seit langem habe ich es zum ersten mal erlebt, dass ein solches Lokal für die Nachfrage ausreichend dimensioniert war. Dennoch herrschte hier allmorgendlich (insbesondere rund um das Buffet) eine recht unruhige Atmosphäre.
Ziemlich ungeschickt fand ich die Anordnung des (überraschend umfangreichen) Buffets in einem separaten Raum mit nur einem Zugang, was durchaus zu Engpässen führte. Dazu kam, dass, wie es sich für ein anständiges Hotel heutzutage offenbar gehört, grundsätzlich einer der zwei Kaffee-Vollautomaten ausgefallen war, die Schlange vor der verbleibenden Maschine blockierte sodann den Zugang zum Buffet.









An dessen Umfang lässt sich hierbei überhaupt nichts aussetzen, gab es doch neben koreanischen Spezialitäten einer panasiatische (indisch, chinesisch) Auswahl auch typisch internationale und kontinentale Frühstücksgerichte, ergänzt durch Live-Cooking mit Eiergerichten und Nudelsuppen. Leider war hier die Qualität nicht immer ganz optimal, denn die warmen Gerichte waren überwiegend maximal lauwarm.
Happy Hour
Zwischen 17:30 und 19:30 wird täglich in der Executive Lounge eine Happy Hour angeboten. Überraschenderweise wurde die Lounge in dieser Zeit keineswegs so voll wie wir es insbesondere bei Hilton oder Hyatt erlebt haben (das mag daran liegen, dass IHG den Loungezugang nicht für Top-Statuskunden vergibt), so dass die drei durchgehend anwesenden Mitglieder des Servicepersonals wie eine personelle Überbesetzung wirkten.




Das Angebot in dieser Zeit wusste dabei positiv zu überraschen und wechselte täglich, auch wenn die Bilder womöglich spektakulärer aussehen als sie sind (einige Gerichte befanden sich mehrfach auf dem Buffet).


Die Speisen kamen nicht aus der Tiefkühltruhe, und auch bei den Getränken ließ man sich nicht lumpen – statt Discounter-Fusel gab es französischen Wein, ergänzt durch (lokale und internationale) Markenspirituosen in einer Preisklasse von 30 bis 40 Euro pro Flasche (bezogen auf den üblichen Einzelhandels-Preis). Da versteht es sich fast schon von selbst, dass auch der Service ausgezeichnet war und z.B. persönlich über die letze Runde informiert wurde.
Die Executive Lounge ist somit das einzige Element dieses Hotels, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Fazit
Für meine Begriffe braucht es für dieses Hotel keine separate Marke, auch wenn es bei den internationalen Hotelketten seit einiger Zeit Mode ist, eine unübersichtliche Zahl neuer Marken zu etablieren, bei denen der Gast dann überhaupt nicht mehr weiß, was ihn eigentlich erwartet. Das voco Seoul Myeongdong ginge problemlos auch als Crowne Plaza oder Holiday Inn durch, aber nun gut. Mit unserem Aufenthalt waren wir alles in Allem ganz zufrieden, jedoch halte ich insbesondere aufgrund des doch sehr klein geratenen Zimmers den aufgerufenen Preis von knapp einer halben Million Koreanische Won (ca. 300 Euro) pro Nacht für zu hoch gegriffen. Ich würde mich nicht unbedingt schlagen lassen, um hierher wieder zurückzukommen, würde zukünftig aber vermutlich auch anderen Unterkünften eine Chance geben.